„Sicherheit für die Kinder“ nur vorgeschoben?

Herr Ortmann und Changing Cities für „mehr Sicherheit für die Kinder am Waldsee-Spielplatz“ und dafür angeblich „im Interesse der Kinder“ 3 Forderungen. Die initiative Offene Nachbarschaft nimmt dazu wie folgt Stellung:

1. Die Forderung nach einem Zebrastreifen auf der Schildower Straße in Höhe des Waldspielplatzes trifft auf allgemeine Zustimmung. Diese Forderung ist nicht neu. Das Bezirksamt hat in der Vergangenheit bereits einen entsprechenden Antrag gestellt, der allerdings nach einem Vor-Ort-Termin vom Senat wegen eines zu geringen Fußgängeraufkommens abgelehnt wurde.
2. Eine Tempo-10-Zone für die Schildower Straße ist eine reine Schikane-Maßnahme für alle Auto-, Bus- und Radfahrenden und unzulässig. Die Anordnung kann nur im Rahmen einer „Spielstraße“ (verkehrsberuhigter Bereich) erfolgen. Voraussetzung dafür ist, dass die Straßen „nur von sehr geringem Verkehr frequentiert werden“. Das ist hier mit ca. 6.000 Fahrzeugen am Tag nicht der Fall. „Fußgänger dürfen die (Spiel-)Straße in ihrer ganzen Breite benutzen (und dort spazieren gehen), Kinderspiele sind überall erlaubt“. Wer so etwas fordert, schafft das Gegenteil von mehr Sicherheit für Kinder und setzt Kinder und Erwachsene in unverantwortlicher Weise großen Risiken und Gefahren aus.

3. Die Sperrung der Berliner Stadtgrenze für Brandenburger (ortsfremder Verkehr) ist ein Vorschlag von vorgestern und wurde schon aus vielen wichtigen Gründen abgelehnt. Der Verkehr soll, nach Ortmann, umgeleitet werden auf die staugeplagte, überlastete B 96 und die stark belastete Hauptstraße in Glienicke, vorbei an einem Kindergarten, Hort, Altenheim und der Grundschule in Glienicke mit 660 Kindern. Über 100 Kinder fahren dort mit dem Fahrrad zur Schule. Hier werden von Ortmann und seinen Anhängern viel mehr Kinder gefährdet, als in der gesamten Schildower Straße im relativ privilegierten und sicheren Waldseeviertel wohnen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die zweimal im Jahr stattfindende PR-Aktionen mit dem Titel „Kidical Mass“ im Waldseeviertel von Eigennutz, Egozentrik und einer gewissen Scheinheiligkeit geprägt sind. Herr Ortmann verfolgt ein Ziel, und das sind Poller an der Grenze. Alles andere versucht er dafür zu instrumentalisieren.

Das Aktionsbündnis „Kidical Mass“, für das Herr Ortmann und Changing Cities regelmäßig demonstrieren, fordert „Schulstraßen“ (Während der Zeiten, in denen Eltern ihre Kinder bringen und holen, dürfen keine Autos einfahren.). Wie passt das mit der Forderung von Ortmann und Changing Cities zusammen, vor der Grundschule in Glienicke 6.000 Autos zusätzlich vorbeizuschicken?

Die internationale Mobilitsbewegung „Sichere Straßen für Kinder“ fordert „eine weitgehende Trennung von Rad- und Autoverkehr mit geschützten Radwegen“. Gleichzeitig haben die Grünen in Berlin die Mindestbreite für Radwege auf 2 m festgelegt. Damit sind sichere (hochbordige) Radwege auf dem Fußweg nicht mehr möglich, weil 2 m breite Radwege und 2 m breite Fußwege nicht gleichzeitig auf den durch Bordsteine bisher geschützten Fußwegen Platz haben. Die Kinder werden so auf die gefährlichen Straßen getrieben. Zugegeben, die schmalen, holprigen Radwege auf dem Bürgersteig sind nicht ideal, aber immerhin eine sichere Alternative für Kinder, Schulkinder, Familien und ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Initiative Offene Nachbarschaft
www.offene-nachbarschaft.de

Kontakt:
Initiative Offene Nachbarschaft
Dr. Helmut Bodensiek


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