Demokratieprojekt

Demokratieprojekt Schüler*innenHaushalt im neu gestalteten Atrium der Ringelnatz-Grundschule.

Die Kinder der Ringelnatz-Grundschule haben die Qual der Wahl. „Genauso ist das in einer Demokratie“, erklärt Klassenlehrerin Ute Pannen der 5a. Insgesamt 300 Kinder stimmen an der Schule, im Rahmen des vom Berliner Senat finanzierten Schüler*innenHaushalt, über ihre selbstgesammelten Wünsche ab. Die Ringelnatz-Grundschule ist eine von vier Schulen, neben dem Friedrich-Engels-Gymnasium, der Grundschule am Schäfersee und der Benjamin-Franklin-Schule, die in Reinickendorf für das Projekt aus 16 Bewerbern ausgewählt wurden. Koordiniert wird das Projekt von der Servicestelle Jugendbeteiligung e. V. Das Budget, über das die Kinder verfügen können, beträgt 2000 Euro pro Jahr. Zur Wahl stehen unter anderem eine neue Leseecke, ein Tisch-Kicker, eine Diskokugel und ein Federballnetz mit Schlägern; insgesamt 12 Vorschläge sind es. Die Vorschläge mit den meisten Stimmen werden angeschafft – solange bis das Geld alle ist.

Für die Abstimmung an ihrer Schule hat sich Schulleiterin Dr. Katrin Jeschke einen besonderen Ort ausgesucht. Im Atrium der Schule ist, nach der energetischen Sanierung der Schulfassade, ein schöngestalteter grüner Ort der Stille entstanden. Er erinnert an die Agora, auf der schon die alten Griechen ihre demokratischen Volksversammlungen abgehalten haben. Das Bezirksamt hat in die Begrünung und Gestaltung des Atriums 10.000 Euro investiert. Zudem bekam die Schule neue Zäune und einen neuen Schulgarten. Gesamtkosten für die Fassadensanierung und die Außengestaltung betrugen rund 2,6 Millionen Euro.

„Es ist wichtig, dass sich Kinder und Lehrkräfte wohl in ihrer Schule fühlen. Und da die Bezirke für die Gestaltung der Außenanlagen kein Geld vom Senat bekommen, bin ich froh, dass wir für das Atrium der Ringelnatz-Grundschule mit Bezirksmitteln für vergleichsweise kleines Geld viel erreichen konnten“, sagte Schulstadtrat Tobias Dollase. Schulleiterin Dr. Jeschke hatte sich dafür beim Bezirk vehement eingesetzt und lebt so vor, was den Kindern im Demokratieprojekt beigebracht wird. „Man muss sich einbringen und seine Wünsche ausdrücken, so kann man was verändern“, sagt Dr. Jeschke.


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