Umzug geplant: Feuerwehrmuseum in Tegel vor dem Aus

Das Feuerwehrmuseum beherbergt seit 1983 auf 800 Quadratmetern eine große Ausstellung über die über 170jährige Historie der Berliner Feuerwehr mit über 1.500 Exponaten. Jährlich kommen im Schnitt mehr als 12.000 Besucher ins Museum nach Tegel.

Erst kürzlich wurde das Feuerwehrmuseum kostenintensiv und aufwändig umgebaut, um insbesondere auch einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. So wurde auch ein Aufzug installiert, damit Menschen im Rollstuhl, Senioren, Familien mit Kinderwagen oder anderweitig in der Mobilität eingeschränkte Menschen ins Museum kommen und sich darin bewegen können. Erst vor zwei Jahren wurde das Feuerwehrmuseum in Tegel nach vierjähriger Schließung wiedereröffnet.

Umso unverständlicher ist die aktuelle Planung für den Tegeler Bezirksverordneten und Vorsitzenden der CDU Tegel, Felix Schönebeck: „Die Nachricht, dass das Berliner Feuerwehrmuseum aus Tegel verschwinden soll, hat uns eiskalt erwischt. Das Feuerwehrmuseum erfreut sich großer Beliebtheit. Es ist seit 40 Jahren ein touristischer Anziehungspunkt und jährlich ein Magnet für tausende Berlinerinnen und Berliner. Insbesondere für Kita- und Schulklassen, aber auch für Familien mit Kindern. Erst aufwändig barrierefrei umzubauen, dann wiederzueröffnen, um zwei Jahre später die Schließung zu planen – das ergibt für mich keinen Sinn!“

Die Umzugspläne sind durch eine Anfrage im Berliner Abgeordnetenhaus bekannt geworden. Der Antwort des Senats ist zu entnehmen, dass bereits „Planungsmittel in Höhe von 150.000 Euro für 2024 und 2025 für ein Polizei- und Feuerwehrmuseum“ am Standort Belziger Straße 52 in Schöneberg zur Verfügung gestellt worden sind. Begründet wird der geplante Umzug mit den Rahmenbedingungen in Tegel: ausgeschöpfte räumliche Kapazitäten, keine klare Trennung zur ansässigen Feuerwache, keine Parkplätze, hohe Temperaturen im Sommer, wobei eine Klimatisierung von 800qm unwirtschaftlich sei. Die Umsetzung eines zeitgemäßen Museumskonzepts mit interaktiven Stationen sei in Tegel nicht umsetzbar.

In der Belziger Straße 52 hingegen soll sich das Feuerwehrmuseum „als weltoffenes, modernes (Mitmach-) Museum in einer historischen Umgebung präsentieren“. Die Ausstellungskonzeption werde hier den aktuellen physiologischen und psychologischen Prinzipien folgen, damit Müdigkeit durch Informationsüberflutung und fehlende Regenerationsmöglichkeiten verhindert würden. Dafür böten die Hallen viele Optionen, um Erlebniswelten zu installieren und Pausenräume zu gestalten. Die Feuerwehrgeschichte soll in diesem Zusammenhang nur noch einen Teilbereich des Museums bilden.

Schönebeck, der auch Vorsitzender des Vereins I love Tegel e.V. ist, wird sich jedenfalls für den Erhalt des Standortes in Tegel einsetzen. Aus seiner Sicht wäre es durchaus möglich, in Tegel in einem Museum für Feuerwehrgeschichte über die Historie der Berliner Feuerwehr zu informieren und am Standort Belziger Straße 52 ein modernes und interaktives Feuerwehrmuseum zu eröffnen, das allgemein über die Arbeit der Berliner Feuerwehr informiert und zu Aktivitäten und Experimenten einlädt. Das letzte Wort scheint hier jedenfalls noch nicht gesprochen.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert