Anlässlich der Bundestagsdebatte über die Ernährungsstrategie der Bundesregierung erklärt Dr. Chris Methmann, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:
„Die Bundesregierung hat in ihrer Ernährungsstrategie zwar viele hehre Ziele aufgeschrieben – benennt aber kaum wirkungsvolle Maßnahmen, wie diese auch erreicht werden können. Anstatt nur abstrakte Zukunftsvisionen zu entwerfen, sollten sich die Politiker:innen ein Beispiel am Bürgerrat Ernährung nehmen: Die Bürger:innen im Ernährungsrat haben an wenigen Wochenenden mehr geleistet als die Ampel-Koalition in zwei Jahren und konkrete Vorschläge für eine bessere Ernährungspolitik gemacht: Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse runter, Energydrinks nur noch ab 16 Jahren, Nutriscore-Ampel verpflichtend auf Lebensmitteln. Die Bundesregierung muss die vielen sinnvollen Vorschläge des Bürgerrats jetzt umsetzen.
In der Ernährungsstrategie der Bundesregierung finden sich vor allem wohlklingende Ziele, während konkrete Maßnahmen fehlen. Zwei Beispiele: Die Bundesregierung wünscht sich zwar den Nutri-Score als EU-weite Nährwertkennzeichnung – aber bisher setzen sich Cem Özdemir & Co. in Brüssel kaum öffentlich dafür ein, dass die verbraucherfreundliche Lebensmittelampel auch tatsächlich zur Pflicht wird. Und in Schulen, Kantinen & Co. sollen die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zum Standard werden – doch wie dieses Ziel erreicht werden soll, bleibt unklar. Für Pflicht-Vorgaben in Schulen und Kitas wären die Länder zuständig.“