Street-Art

Kunst verbindet – mit Street-Art für ein besseres Miteinander:
In einem Reinickendorfer Mietshaus startete Modellprojekt zur Inklusion von Roma-Familien in die Hausgemeinschaft.

– Neues Modellprojekt „Bunte 111“ zur Inklusion von Roma-Familien wurde heute der Öffentlichkeit vorgestellt – Bewohner erhalten Mietvertrag und qualifizierte Unterstützung.
– Gewobag, die Beauftragte für Integration und Migration des Senats von Berlin, das Bezirksamt Reinickendorf sowie PHINOVE e.V. arbeiten zusammen, um die Mietergemeinschaft zu stabilisieren.
– Kunst verbindet: Seit dem 17. Oktober verschönern Street-Art-Künstler der Gewobag-Initiative Urban Nation gemeinsam mit den Bewohnern die Durchgänge und Hoffassaden neu.

Welches Kind kann schon von sich behaupten, in einem Wohnhaus zu leben, dessen Fassaden es selbst mitgestaltet hat? Die Kinder aus der Scharnweberstraße 111 können das. Unter professioneller Anleitung und mit Hilfe von Pappschablonen haben sie am Wochenende rote Herzen und bunte Sterne auf die Hauswände gesprüht. Gemeinsam mit sieben internationalen Streetart-Künstlern – Tankpetrol, deerBLN, Idrawalot, BLO, AWK, Yo Nagao und Paola Delfin – die auf Einladung der Gewobag-Initiative „Urban Nation“ nach Reinickendorf gekommen sind, sorgten die Kinder dafür, dass die Wände der Innenhöfe und Hausdurchgänge ein neues Gesicht bekommen – und schon von Weitem auf dieses besondere Haus in Reinickendorf aufmerksam machen.

Denn die Kunstaktion ist Teil eines umfangreichen Modellprojektes zur Inklusion von Roma-Familien, das heute Morgen unter dem Namen „Bunte 111“ der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Vier Partner haben sich hier zusammengetan, um die Roma-Familien beim Ankommen im Berliner Alltag zu begleiten, die Integration zu fördern und das nachbarschaftliche Miteinander von neuen und alten Mietern zu stärken: die Gewobag, die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, das Bezirksamt Reinickendorf sowie der Verein PHINOVE.

„Die Herausforderungen bei einem solchen Projekt reichen von sozialen über kulturelle bis hin zu mietrechtlichen Fragen, daher ist es wichtig, dass den Bewohnern für alle Fragen eine kompetente Begleitung zur Seite steht“, so Kerstin Kirsch, Geschäftsführerin der Gewobag MB Mieterberatungsgesellschaft bei der Eröffnung. „Es geht uns darum, den Roma-Familien zu helfen, sich in ihr Lebensumfeld zu integrieren, und sich so eine Zukunftsperspektive zu verschaffen – ein freundliches, nachbarschaftliches Wohnumfeld ist dabei von zentraler Bedeutung“, ergänzt Dr. Monika Lüke, Beauftragte für Integration und Migration des Senats von Berlin.

Eine lebendige Nachbarschaft erleichtert die Integration
So bunt und fröhlich wie bei der gemeinsamen Street-Art-Aktion in den vergangenen Tagen ist es nicht immer gewesen in der Scharnweberstraße 111. Als die Gewobag das Haus im Jahr 2013 erwarb, herrschten hier bedrückende Zustände: Viele der Wohnungen waren überbelegt und in desolatem Zustand, die größtenteils aus Rumänien stammenden Roma-Familien waren nur geduldet.

In den vergangenen Monaten gelang es der Gewobag in Zusammenarbeit mit Senat, Bezirk und Verein, die Lebensbedingungen deutlich zu verbessern. Die Wohnungen wurden instandgehalten, von den Familien selbst renoviert, die Höfe aufgeräumt und gesäubert, und die Roma-Familien bekamen reguläre Mietverträge. Im kommenden Jahr ist ein Studentenprojekt mit der btu Cottbus geplant, um die Hofflächen umzugestalten – zu Plätzen, die zur nachbarschaftlichen Begegnung einladen.

Der gemeinnützige Verein PHINOVE wurde als Projektpartner ins Boot geholt, um die Familien im Alltag zu unterstützen: Im Seitenflügel des Gebäudes gibt es einen Gemeinschaftsraum für die Arbeit des Vereins. Die Bewohner sind zu Sprachkursen und Beratungsgesprächen eingeladen, die Schulkinder können zur Hausaufgabenhilfe kommen. Vor allem aber ist ein Ort entstanden, an dem sich alle Nachbarn treffen und ins Gespräch kommen können. „Mit diesen Hilfestellungen und Anregungen im Alltag wollen wir dazu beitragen, dass sich alle Bewohner in die Hausgemeinschaft einbringen und sich somit auch die Roma-Familien noch stärker als Teil der Gesellschaft wahrnehmen“, erklärt Daniel Berger von PHINOVE.

In diesem Sinne schaffen auch Aktionen wie das Street-Art-Projekt der Initiative „Urban Nation“ ideale Möglichkeiten, um miteinander ins Gespräch zu kommen und das Zuhause gemeinsam zu verschönern. Denn auch die Mieter der „Bunte 111“ nahmen dabei die Pinsel in die Hand: Gemeinsam mit dem Berliner Künstler Christian Rothenhagen haben sie den Durchgang zum Hinterhof neu gestaltet. Breite Flächen wurden dabei in Wandtafelfarbe getaucht: Damit sich die Kinder der Familien hier auch in Zukunft bunt austoben können. „Wichtig ist es besonders bei dieser Art von Projekt, Nachhaltigkeit und Teilnahme zu fördern. Wir hinterlassen Spuren an den Wänden aber auch in den Gedächtnissen der Menschen durch das Medium, die gemeinsame Sprache: KUNST“, so Yasha Young, Leiterin der Initiative Urban Nation.

Bilder in druckfähiger Auflösung stehen im Pressebereich unter www.gewobag.de zum Herunterladen zur Verfügung.

Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin
Die Gewobag ist ein in Berlin ansässiges Immobilienunternehmen mit rund 58.000 Mietwohnungen unterschiedlicher Typologien und einem breiten Spektrum an Immobiliendienstleistungen. Als großes, landeseigenes Wohnungsunternehmen übernimmt die Gewobag Verantwortung in Berlin und engagiert sich für die Entwicklung ihrer Quartiere und Stadtteile. Dabei setzt sie vor allem auf die Förderung von Bildung, Sport, Kunst, Kultur, Integration und Gesundheit. Ziel der Gewobag ist es, das Zusammenleben der Menschen, die in den Häusern wohnen, egal wie alt sie sind und woher sie kommen, lebenswert zu machen.

PHINOVE e.V.
Der Verein begleitet Roma-Familien bei ihrem Start in Berlin. Er berät in sozialen und lebenspraktischen Belangen, organisiert, vermittelt mit Behörden. Phinove wurde 2013 während der Entstehung des „Arnold-Fortuin-Hauses“ in Berlin-Neukölln gegründet, einem erfolgreichen Inklusionsprojekt mit Roma-Familien. Diese Erfahrung wird unserem Projekt zugute kommen. Phinove kennt die kulturellen Hintergründe der Roma und spricht deren Sprache. Damit kommt dem Verein die wichtige Lotsenfunktion zu. Im Seitenflügel wird ein Gemeinschaftsraum für die Arbeit des Vereins zur Verfügung gestellt.

Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen – die Beauftragte für Integration und Migration des Senats von Berlin
Die Schwerpunkte der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen sind Angelegenheiten der Integrations- und Migrationspolitik von grundsätzlicher oder übergreifender Bedeutung und die Förderung von ressortübergreifenden Integrationsprojekten zum Abbau von Integrationshemmnissen und zur strukturellen Verbesserung der Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund. Projekten wie „Bunte 111“, die die Eingliederung von Zuwanderern aus anderen Ländern und Kulturen befördern, kommt daher größte Aufmerksamkeit und Unterstützung zu.

Bezirksamt Reinickendorf
Für die Bewohner von Reinickendorf ist das Bezirksamt die erste Anlaufstelle für Fragen und Probleme. Mehr noch als der Senat steht der Bezirk in direktem Kontakt zu seinen Bewohnern, deren Wünschen und Nöten.
Auf der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) werden aktuelle Brennpunktthemen miteinander diskutiert. Integration ist ein oft angesprochenes Thema. Jeder vierte Berliner hat einen Migrationshintergrund. Die Integration dieser Menschen stellt eine der zentralen Aufgaben und Herausforderungen unserer Gesellschaft dar.
Der Bezirk arbeitet daher eng mit der Gewobag zusammen, um das Projekt „Bunte 111“ erfolgreich zu unterstützen.

GEWOBAG Wohnungsbau- Aktiengesellschaft Berlin
Alt-Moabit 101 A, 10559 Berlin
Fon: 030 4708-1525 – Internet:  www.gewobag.de

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