Schwerer Fahrradunfall im Waldseeviertel

Leider gab es am, 29.8.2023, einen schweren Fahrradunfall im Waldseeviertel. Ein ortsfremder Pendler fuhr mit seinem Auto parallel zur B96 auf der Solquellstraße nach Norden.

Offensichtlich sollte der Stau auf der Hauptverkehrsstraße umfahren werden. Entlang des Waldseewegs fuhr ein Schüler mit dem Fahrrad. An der Kreuzung kam es zum Zusammenstoß. Mit Blaulicht wurde der Jugendliche ins Krankenhaus gebracht.

Prof. Dr. Michael Ortmann von der Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung erklärte: „Verkehrsunfälle sind die häufigste Todesursache für Kinder. Gerade im Waldseeviertel ist der Durchgangsverkehr besonders stark. Zunehmend werden auch die kleineren Straßen, wie die Bertramstraße, die Veltheimstraße und eben auch die Solquellstraße, als Schleichweg missbraucht.“

Philine C. (12 Jahre alt) bestätigte: „Ich habe oft ein wenig Angst, überfahren zu werden, zum Beispiel, wenn ich mit dem Fahrrad zur Schule fahre.“ „Ich wünsche mir die Entzerrung des Bürgersteigs, um Gefahren für Fußgänger zu vermeiden“, ergänzt Ulrich Swienteck von der Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung.

Der Waldseeweg wurde im letzten Jahr als Ergänzungsroute in das Radverkehrsnetz Berlin aufgenommen. Gemeinsam mit der Schildower Straße soll eine sichere Radroute vom S-Bahnhof Hermsdorf nach Glienicke entstehen. Doch die Umsetzung des Konsenses am Runden Tisch lässt auf sich warten.

Die Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung fordert anlässlich des neuerlichen Fahrradunfalls im Waldseeweg unverzüglich die Einrichtung einer Fahrradzone im gesamten Waldseeviertel. Dadurch wird der motorisierte Durchgangsverkehr im ganzen Kiez unterbunden. Mittels Zusatzzeichen „Linienverkehr frei“ und „Anlieger frei“ bleiben Autofahrten der Anwohner und der Kiezbus der Linie 326 erlaubt. Außerdem muss unverzüglich die Fahrbahn des Waldseewegs fahrradtauglich hergerichtet werden, so wie es im Edelhofdamm in Frohnau kurzfristig geschafft wurde. Auf der B96 bedarf es zusätzlich einer Querungshilfe für Radfahrer.

„Das anhaltende Zaudern und Zögern hat den Verantwortlichen in Reinickendorf zweifelhaften Ruhm eingebracht. Fahrradunfälle wie dieser decken die politischen Versäumnisse schonungslos auf“, so Prof. Dr. Michael Ortmann. Es muss befürchtet werden, dass schwere Fahrradunfälle mit Kindern zur Regel werden. Aus Sorge und Not nehmen die Anwohner deshalb die zuständige Bezirksstadträtin Julia Schrod-Thiel und die Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner in die Verantwortung. Das Bezirksamt steht in der Pflicht, die längst überfällige Verkehrsberuhigung im Waldseeviertel endlich umzusetzen.

verantwortlich:
für die Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung, ein Projekt im Changing Cities e.V. Prof. Dr. Karl Michael Ortmann, Schildower Str. 66, 13467
PMM


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