Jugendarbeitslosigkeit in Reinickendorf

SPD Jugendarbeitslosigkeit Brockhausen Kolat Höhne Meyer  0097  aJugendarbeitslosigkeit ist auch stückweit ein gesellschaftliches Problem geworden bemerkte Stadtrat Herr Höhne auf dem Diskussionsabend der „Arbeitsgemeinschaft der Arbeitnehmerfragen Reinickendorf“ im Restaurant „Maestral“ gegenüber dem Rathaus Reinickendorf.
Jugendarbeitslosigkeit in Berlin ~ Entwicklung und Perspektiven Jugend braucht Zukunft: Der Anteil an arbeitslosen Jugendlichen ist in Berlin schon seit Jahren höher als in allen anderen Bundesländern.

Jugendliche und junge Erwachsene in Ausbildung und Beschäftigung zu bringen und ihnen damit die aktive Teilnahme am Arbeitsleben und in der Gesellschaft zu ermöglichen, muss gerade im Kontext des demografischen Wandels und des Fachkräftebedarfs ein prioritäres Ziel sein, damit wichtige und sozial- und arbeitsmarktpolitische Leitideen in den Bezirken umgesetzt werden können und müssen. Die Wege in die Arbeitswelt müssen dabei so gestaltet werden, dass sich allen Berliner und Berlinerinnen gute Zukunftsperspektiven eröffnen.
SPD Jugendarbeitslosigkeit  Kolat  Brockhausen Höhne Meyer  0081 a  aHierzu diskutierten:
Dilek Kolat (Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration),
Andreas Höhne (Stadtrat für Jugend, Familie und Soziales im
Bezirksamt  Reinickendorf) und Uwe Brockhausen (Stadtrat für Wirtschaft, Gesundheit und Bürgerdienste,  Bezirksamt Reinickendorf).
Weitere Informationen unter: afa-spd-reinickendorf.de – Sven Meyer, Vorsitzender der Afa Reinickendorf , Waidmannsluster Damm 149, 13469 Berlin.

Senatorin Frau Kolat bemerkte:
Berlin hat eine Jugendarbeitslosigkeit (bis 25 Jahre -16.113 Jugendliche) von über 10,4%. Das ist im Bundesvergleich (5,5%) doppelt so viel. Während die Zahlen im Bund mehr oder weniger stabil sind, ist in Berlin ein steter Abbau zu verzeichnen. In der sehr positiven Entwicklung des dynamischen Arbeitsmarktes, ist das eine große Schande, dass die Jugendlichen davon nicht profitieren.

Dieses Thema gilt es sozial- wie wirtschaftspolitisch anzupacken. Ebenfalls ist es enorm wichtig, dass die Jugendlichen nicht ohne einen Abschluss die Schule verlassen, weil diese mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit immer wieder die Jugendarbeitslosigkeit „auffüllen“.

Ebenso ist ein Berufsabschluss eine gewisse Garantie gegen Arbeitslosigkeit. Aus meinen Erkenntnissen stelle ich die These auf, dass die duale betriebliche Ausbildung ernsthaft gefährdet ist. Die Betriebe ziehen sich aus der dualen Ausbildung zurück (in Berlin bilden 12% im Bundesvergelich 20% der Betriebe aus) als auch für die Jugendlichen ist es nicht mehr so „hit“ im Handwerk eine Ausbildung zu machen oder Fachkraft zu werden.

Also wollen wir das ändern – wir wollen, dass uns kein Jgendlicher mehr „verloren“ geht, wie es bisher war. Wir wollen jedem Jugendlichen nach der Schule hinterher gucken – wir wollen dann, dass es ab 2016 eine Einrichtung pro Bezirk gibt, wo unter einem Dach alle mit den Jugendlichen befassten Akteure zusammen arbeiten um auch „jeden“ Jugendlichen in Arbeit zu bringen.

Der Stadtrat Herr Brockhausen bemerkte:
Jugend heisst für mich Zukunft  und wenn wir Jugend verlieren, verlieren wir auch ein Stück Zukunft. Die gesellschaftlichen Kosten, die auf uns zukommen, wenn es nicht gelingt, Jugendliche zu integrieren und ihnen eine Perspektive in unserer Gesellschaft zu geben, wären enorm.

Bei uns in Reinickendorf gibt es verschiedene Initiativen an der Schnittstelle zwischen Schule und Betriebe – auch ehrenamtlich. Diese bemühen sich, Jugendliche in Praktika und in Arbeitsplätze zu vermitteln. Ich bin davon überzeugt, dass man für jeden Jugendlichen eine passgenaue Lösung finden und ihn da abholen muss, wo er steht.

Ferner – wenn man feststellt, dass in der Gesellschaft ein hoher Bedarf an Ausbildungsplätzen vorhanden ist und  die Unternehmen nicht genug ausbilden, obwohl die Möglichkeiten eigentlich vorhanden wären, dann muss man in der Politik reagieren und steuernd eingreifen.
Auch wenn dies nicht überall auf Sympathie stoßen sollte, halte ich es für richtig und notwendig, dass der Staat eingreift, wenn Fehlentwicklungen und Mißstände auftreten. Das ist für mich öffentliche Verantwortung, die wahrgenommen werden muss.

Foto -Brockhausen, Kolat, Höhne, Meyer  


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert