Mit den zunehmend sommerlichen Temperaturen nähert sich mit großen Schritten die diesjährige Badesaison. In drei Wochen beginnt der kalendarische Sommer, gut zwei Wochen später starten die Schulferien in der Hauptstadt. Spätestens dann wird es wieder voll an den Badestellen in Berlin – viele werden von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) ehrenamtlich überwacht. So auch die am Tegeler See gelegene Badestelle Reiherwerder am Forsthaus. Doch die Lebensretter der DLRG Reinickendorf haben ein massives Problem: ihnen fehlen ehrenamtliche Helfer, Ausbilder und Rettungsschwimmer.
„In den zwei Jahren der Corona-Pandemie haben wir jedes vierte Mitglied verloren, das sind rund 150 Mitglieder weniger allein in Reinickendorf. Uns fehlen insbesondere ehrenamtliche Helfer für die Schwimmausbildung und den Wasserrettungsdienst. Damit wir für die Sicherheit der Menschen im, am und auf dem Wasser sorgen können, brauchen wir dringend Frauen und Männer, Mädchen und Jungs, die sich mit uns für das Gemeinwohl engagieren wollen“, mahnt Felix Schönebeck, Leiter der Verbandskommunikation und stv. Bezirksleiter der DLRG Reinickendorf.
Die Arbeit der DLRG ist in den vergangenen Jahren noch wichtiger geworden: In Deutschland sind allein im vergangenen Jahr 299 Menschen ertrunken, darunter 17 Kinder unter zehn Jahren. Über 80 Prozent der Fälle ereigneten sich in Binnengewässern wie Seen und Flüssen. In Berlin gab es im vergangenen Jahr acht Badetote zu beklagen. In diesem Zusammenhang ist die Situation der Nichtschwimmer ein ernster werdendes Problem: laut Umfragen sind rund 60 Prozent der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer, haben also kein Schwimmabzeichen.
„In der Corona-Pandemie mussten Bäder geschlossen werden, die Anzahl der abgelegten Schwimmprüfungen brach massiv ein. Das hat die Lage zusätzlich verschärft. Die große Herausforderung wird sein, diese Ausbildungslücke in den nächsten Jahren zu schließen. Das ist eine Mammutaufgabe, die wir auf möglichst vielen Schultern verteilen müssen“, erklärt Schönebeck.
Die Folgen der Corona-Pandemie stellen die DLRG also vor große Herausforderungen: Auf der einen Seite muss sie dafür sorgen, dass möglichst viele Kinder in kurzer Zeit das Schwimmen lernen, auf der anderen Seite muss sie im Wasserrettungsdienst zunehmend auf Menschen Acht geben, die nicht oder nur schlecht schwimmen können.
„Das bedeutet im Ergebnis deutlich mehr Arbeit, für die uns aktuell immer weniger Ehrenamtliche zur Verfügung stehen. Mit knappen Ressourcen unsere Wasserrettungsstation zu besetzen und die Ausbildung zu ermöglichen, ist ein enorme Herausforderung. Wir können momentan jede helfende Hand gebrauchen“, so Schönebeck.
Gesucht werden aber nicht nur Helfer für die Schwimmausbildung oder den Wasserrettungsdienst, sondern auch für administrative Aufgaben, wie Mitgliederverwaltung, Organisation oder Arbeitsdienste. Wer sich bei der DLRG Reinickendorf engagieren möchte, findet weitere Informationen unter www.reinickendorf.dlrg.de. Bei Interesse und für Rückfragen ist der Bezirksleiter der DLRG Reinickendorf, Thiemo Klawa per E-Mail an bl@reinickendorf.dlrg.de oder telefonisch unter 0174 7170117 zu erreichen.
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Landesverband Berlin e.V. – Bezirk Reinickendorf
Alt-Heiligensee 39 – 13503 Berlin
Telefon: 0157 30 37 50 97
PMM