Übergabeappell

Am 15. Mai 2023 fand der Übergabeappell des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr in der
Julius-Leber-Kaserne in Berlin statt. Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius entband in einem zeremoniellen Akt den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, von den Aufgaben des ersten Befehlshabers des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und übertrug diese Aufgabe Generalmajor André Bodemann.

Statement des neuen Nationalen Territorialen Befehlshabers Generalmajor André Bodemann:
„Auch wenn ich das Kommando als Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und als Nationaler Territorialer Befehlshaber bereits seit sechs Wochen innehabe, ist der heutige Tag der formalen Übergabe für mich ein besonderes Ereignis. Dieser feierliche Rahmen hat mir noch einmal deutlich gemacht, mit welch großer Verantwortung diese Aufgabe verbunden ist, die ich mit großer Freude und Dankbarkeit übernommen habe. Ich empfinde aber auch Demut und eine gehörige Portion Respekt. Schließlich leistet das Kommando einen großen Beitrag für den Schutz Deutschlands, seiner Bürgerinnen und Bürger sowie für Freiheit und Demokratie in Frieden, Krise und Krieg. Und dies in einer Zeit, in der seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Ende Februar 2022 wieder Krieg in Europa herrscht.

Landes- und Bündnisverteidigung sind daher leider kein Relikt des Kalten Krieges, sondern hochaktuell. Als meine wesentliche Aufgabe sehe ich es nun an, das Kommando auf dem bewährten Weg meines Vorgängers und jetzigen Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Carsten Breuer, weiter zu formen und zu festigen. Dazu
müssen wir personell und materiell gut ausgestattet sein sowie professionell, kompetent, motiviert und mit der richtigen Einstellung an unsere Aufgaben herangehen. Und dies tun wir!

Territoriale Verteidigung kann man heute nicht mehr wie zu Zeiten des Kalten Krieges denken. Die Welt ist komplexer geworden und die Bedrohungen sind vielfältig. Neben der Gefahr einer rein militärischen Auseinandersetzung stehen heute unter anderem hybride Bedrohungen, Bedrohungen der kritischen Infrastruktur und des Cyberraums, begleitet durch Fake News und Desinformation. All dem müssen wir Rechnung tragen. Der Schutz Deutschlands und dessen territorialer Verteidigung sind aber keine alleinige Aufgabe der Bundeswehr, sondern eine gesamtstaatliche, ressortübergreifende Aufgabe. Dies erfordert nach meiner festen Überzeugung auch ein neues gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für die heutige und künftige Bedrohungslage einschließlich der damit verbundenen Konsequenzen.“

Hintergrund
Der 57-jährige Generalmajor André Bodemann führt das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr als Nationaler Territorialer Befehlshaber bereits seit dem 1. April 2023, nachdem sein Amtsvorgänger, General Carsten Breuer, zum Nachfolger des vormaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, berufen worden war.

Generalmajor Bodemann war zuletzt Stellvertreter des Inspekteurs der Streitkräftebasis in Bonn. Die vollständige Vita zum Download hier. Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr ist das höchste
nationale Kommando für Operationen der Bundeswehr in Deutschland. Seit seiner Aufstellung am 26. September 2022 ist es in Berlin beheimatet und wird mit Erreichen seiner vollen Einsatzfähigkeit rund 550 militärische und circa 250 zivile Dienstposten umfassen. Das Kommando befasst sich mit den Kernthemen Heimatschutz, Host Nation Support und der Bereitstellung von Kräften in einer nationalen Führungsorganisation.

Damit leistet es einen Beitrag zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge in Frieden, Krise und Krieg. Diese Aufgaben liegen in der Verantwortung des Nationalen Territorialen Befehlshabers. Diesem sind neben den regulären 22 Dienststellen, wie unter anderem den 16 Landeskommandos, das Multinationale Kommando für Zivil-Militärische Zusammenarbeit (MN CIMICCmd), die deutschen Anteile des NATO Joint Support and Enabling
Command (JSEC) und das multinationalen Kommando Operative Führung (MNKdo OpFü) in Ulm, bei Bedarf auch Soldatinnen und Soldaten anderer Bereiche der Bundeswehr unterstellt
PMM


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