Im Januar 2019 hatten Anwohner des Waldseeviertels in einem offenen Brief auf die akuten Verkehrsgefahren in ihrem Wohnviertel hingewiesen. In der Folge wurde mehrfach in der lokalen und regionalen Presse über den starken Durchgangsverkehr von und nach Brandenburg berichtet.Konkret wurde die zuständige Bezirksstadträtin von Reinickendorf, Frau Katrin Schultze-Berndt, in die Verantwortung genommen, für Verkehrssicherheit im Waldseeviertel zu sorgen.
Leider hat sich vor Kurzem ein schwerer Motorradunfall am Waldsee ereignet. Die Polizei war mehrere Stunden vor Ort und hat charakteristische Zeichen auf den Asphalt gebracht. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren bezüglich einer Straftat im Straßenverkehr eingeleitet.
Die angemahnte Gefahr im Straßenverkehr am Waldsee hat sich leider realisiert. Die Anwohner sind erschüttert, auch wenn sie nähere Informationen über den Unfall nicht in Erfahrung bringen konnten. Sie sorgen sich seither umso mehr um ihre eigene Sicherheit und die ihrer Kinder.
Es ist vollkommen unstrittig, und durch umfangreiche Messungen der Polizeidirektion 1 vor Ort bestätigt, dass Tag für Tag viel zu viele motorisierte Kraftfahrzeuge aus dem Umland durch die viel zu engen Straßen im Waldseeviertel hindurchfahren. Die Überlastung der Wohnstraßen im Waldseeviertel durch den Pendlerverkehr führt zwangsläufig zu Konflikten und Gefahren. Gerade in den Stoßzeiten stehen die Verkehrsteilnehmer in starker Konkurrenz zueinander.
Die Fahrweise der ortsfremden, motorisierten Kraftfahrzeugführer ist größtenteils durch Egoismus und Aggression geprägt. Die Rechts-vor-Links-Vorfahrtsregel wird dabei reihenweise missachtet. An die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Tempo-30-Zone hält sich gemäß Polizeiberichten nahezu niemand. Die Polizei kann die Verkehrsanarchie der Pendler im Waldseeviertel durch Kontrollen nicht in den Griff bekommen. Sie hatte diesen misslichen Umstand im Sommer 2018 an das Bezirksamt kommuniziert.
Es ist klar, dass das Bezirksamt Reinickendorf für die Straßen im untergeordneten Verkehrsnetz verantwortlich ist. Es liegt somit einzig und allein in der Zuständigkeit und im Ermessen der Bezirksstadträtin, Frau Katrin Schultze-Berndt, wirksame bauliche Maßnahmen zu ergreifen, damit die Verkehrssicherheit im Waldseeviertel hergestellt wird, indem der deplatzierte Durchgangsverkehr weitgehend unterbunden wird. Dieser Aufgabe ist sie bislang trotz eindringlicher Hinweise von Anwohnern und Polizei nicht hinreichend nachgekommen. Durch eine alternative Verkehrslenkung des Pendlerverkehrs auf die sichereren Hauptverkehrsstraßen hätte der schwere Motorradunfall wohlmöglich vermieden werden können.
Die Anwohner fragen sich, wie viele Menschen eigentlich erst einen Verkehrsunfall erleiden müssen, bis sich etwas an der unsäglichen Verkehrssituation im Waldseeviertel ändert.
Ansprechpartner:Prof. Dr. Karl Michael Ortmann
e-mail: ruheort-waldsee@gmx.de
PMM – kb173