Die Ortsteile Hermsdorf, Frohnau, Waidmannslust und Lübars sind stark vom motorisierten Durchgangsverkehr belastet. Dieser Verkehr fährt bei weitem nicht nur auf Hauptstraßen. Viele Nebenstraßen, die dafür überhaupt nicht geeignet sind, nehmen die Pendlerströme tagtäglich auf. In erster Linie sind die Schleichwege im Waldseeviertel, allen voran die Schildower Straße, zu nennen. Wer wissen will, wie stark seine eigene Straße belastet ist, mag sich das Gutachten anschauen ( zu finden auf https://www.rad-reinickendorf.de/verkehrsgutachten ).
Das Verkehrsproblem am Stadtrand von Berlin stellt einen Zielkonflikt dar. Auf der einen Seite steht die Leichtigkeit des motorisierten Durchgangsverkehrs aus dem Umland. Auf der anderen Seite steht das Anliegen der Reinickendorfer*innen nach einem lebenswerten und sicheren Wohnumfeld. „Letztendlich geht es darum, in was für einer Stadt wir leben wollen“, kommentiert Ragnhild Sørensen vom Verein Changing Cities e. V.
Changing Cities will 180 sogenannte Kiezblocks, das sind Wohnviertel mit weniger Durchgangsverkehr und mehr Lebensqualität, in ganz Berlin initiieren. 15 Kiezblocks sollen auf Reinickendorf entfallen. Ein Beispiel für einen angestrebten Kiezblock, also eine verkehrsberuhigte Nachbarschaft, ist das Waldseeviertel in Hermsdorf. Hier kämpfen die Anwohner schon seit mehr als zwanzig Jahren gegen die Mühlen der Bezirksverwaltung. „Wenn sich viele Menschen verbünden, haben wir gemeinsam größere Chancen auf die Realisierung unserer Anliegen“, stellt Sørensen heraus.
Viele Reinickendorfer*innen leiden unter dem starken Durchgangsverkehr aus dem Umland, wissen aber nicht, wie sie das Problem in ihrem Wohnviertel angehen sollen. Unter dem Motto „Mein Kiez ist keine Abkürzung“ unterstützt Changing Cities alle Berliner*innen darin, einen Kiezblock zu initiieren. Mehr Informationen finden sich auf www.kiezblocks.de.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Karl Michael Ortmann, Schildower Str. 66, 13467 Berlin, T: 0151 1070 8955
PMM