Havelmüller-Grundschule

AUFEINANDER ACHTEN. FÜREINANDER DA SEIN. MITEINANDER LERNEN.
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Ausgezeichnet! Die BuddYs der Havelmüller-Grundschule in Berlin
Berlin/Düsseldorf, 7. April 2014
Ob in der Pause, auf dem Schulhof oder in der Klasse: Die BuddYs (= engl. für Kumpel) der Havelmüller-Grundschule engagieren sich in zwei Projekten für ein friedliches Miteinander. Sie helfen ihren Mitschülern, Streitigkeiten zu vermeiden und Konflikte zu lösen. „Es ist beeindruckend, wie die Schüler aktiv das Schulleben mitgestalten und sich für einen respektvollen Umgang miteinander einsetzen“, gratuliert Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland. Dafür erhielten sie heute den Titel „ausgezeichnetes buddY-Projekt“, den die Stiftung zusammen mit dem buddY E.V. regelmäßig bundesweit an besonders herausragende buddY-Schülerprojekte vergibt. Der buddY E.V. überreichte den Preisträgern Urkunden und einen Scheck über 350,- €.
„Ich weiß, wie es ist, wenn man sich ausgeschlossen fühlt und keiner da ist und hilft.“
Diese Erfahrung war ausschlaggebend für das Engagement der 11jährigen buddY-Schülerin Jorina. Sie  ist eine von 20 BuddYs, der ein gutes Schulklima sehr am Herzen liegt. Gerade auf dem Schulhof und in den Pausen kommt es immer wieder zu Konflikten und Streitigkeiten oder schwächere Schüler werden vom Spiel ausgeschlossen. Die Schulhof- und Pausen-BuddYs kümmern sich dann um einzelne Kinder und gucken, wo sie Unterstützung leisten können. „Ich fühle mich gut, wenn ich einem anderen Kind helfen konnte, wieder froh zu sein“, berichten Mert und Dennis, beide 12 Jahre alt.
Einmal wöchentlich tagt in allen Klassen zu festgelegten Stunden der Klassenrat. Mit viel Fingerspitzengefühl moderieren die Klassenrat-BuddYs diese Gesprächsrunden: Sie tragen die Anliegen ihrer Mitschüler vor und versuchen, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Sie haben durch diese Aufgabe an Selbstbewusstsein gewonnen und fühlen sich für ein tolerantes Miteinander in der Klasse stärker verantwortlich. „Ich habe gelernt mit Konflikten besser umzugehen, auch für mich“, sagt der 10jährige Tristan über seine Motivation, sich als BuddY zu engagieren.

Regelmäßige Projekttreffen stärken BuddYs

Unter der Leitung von buddY-Coach Irene Rüppel findet einmal wöchentlich die Ausbildung der Mediatoren statt. In ihren zweistündigen Treffen erlernen sie die Techniken des Streitschlichtens fürihren Einsatz in der Pause, auf dem Schulhof und in der Klasse. „Zunehmend versuchen die Kinder im  Schulalltag, Konflikte selbst zu lösen, da ihnen die Technik des Streitschlichtens inzwischen bekannt ist. Der früher häufig eingesetzte ‚Streitteppich‘ ist kaum noch vonnöten“, erzählt Schulleiterin Gaby
Plachy.
Mitverantwortlichkeit und Mitbestimmung wird an der Havelmüller-Grundschule auch darüber hinaus gelebt: Einmal monatlich tagt das Schülerparlament mit Vertretern aus den einzelnen Klassen und alle drei Monate findet sogar eine Schülervollversammlung statt.
Die heutige Schülervollversammlung wurde zum Anlass genommen, die BuddYs für ihr Engagement zu ehren.

Hintergrund:
Das buddY-Programm – Aufeinander achten. Füreinander da sein. Miteinander lernen.
Das Ziel des buddY-Programms („buddy“ = englisch für Kumpel) ist es, dass Schule nicht nur reine Wissensvermittlung leistet, sondern eine zentrale Einrichtung für den Erwerb zukunftsrelevanter Handlungs-Kompetenzen ist, die Schüler für ihr Leben brauchen. Schüler übernehmen als BuddYs in Projekten und im Unterricht Verantwortung für sich und andere und werden dadurch in ihrer Persönlichkeit gestärkt. Das buddY-Programm ist derzeit offizielles Landesprogramm in fünf Bundesländern. Insgesamt beteiligen sich bundesweit über 1.100 Schulen.
Berlin:
In Berlin sind seit 2006 alle 405 Berliner Grund- und Förderschulen in das buddY-Programm eingeführt. In Zusammenarbeit mit dem Senat für Bildung, Wissenschaft und Forschung starteten im Herbst 2011 die Angebote der Aufbauphase in Berlin.
Auch Sekundarschulen können sich seit 2011 über die regionale Schulaufsicht um eine Teilnahme am buddY-Programm bewerben.

buddY E.V. – Forum Neue Lernkultur
Der buddY E.V. mit Sitz in Düsseldorf wurde 2005 gegründet. Seine Präsidentin ist Prof. Dr. Rita Süssmuth. Das Ziel des Vereins ist es, mit seinen Programmen buddY, familY und studY die Kompetenzen und Potenziale von Jugendlichen und Kindern zu fördern. Um dies zu erreichen, bedarf es einer veränderten Lernkultur in Schulen und Familien, die die Bedarfe der Kinder in den Mittelpunkt stellt. Im buddY-Programm für soziales Lernen agieren Schüler gleichberechtigt und bestimmen das Schulleben entscheidend mit. Das familY-Programm will Familien erstmals in ihrer Funktion als zentrale Bildungsinstitu-
tion stärken. Das studY-Programm ist ein bundesweit einzigartiges Programm zur Veränderung der Lehrerbildung. (www.buddy-ev.de)

Förderer:
Vodafone Stiftung Deutschland
Die Vodafone Stiftung Deutschland ist Initiator und Hauptförderer des buddY-Programms und unterstützt die Umsetzung des Programms jährlich mit einer Summe von rund 1 Million Euro. Dabei fördert die Stiftung gemeinsam mit dem buddY E.V. die Etablierung nachhaltiger Strukturen für das buddY-Programm. Die Vodafone Stiftung ist eine der großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Deutschland und Mitglied einer weltweiten Stiftungsfamilie. Als eigenständige gemeinnützige Institution fördert und initiiert sie als gesellschaftspolitischer Thinktank Programme mit dem Ziel, Impulse für den gesellschaftlichen Fortschritt zu geben, die Entwicklung einer aktiven Bürgergesellschaft anzustoßen und gesellschaftspolitische Verantwortung
zu übernehmen. Das Förderprofil steht unter dem Leitmotiv „Erkennen. Fördern. Bewegen.“ und konzentriert sich auf den Bereich Bildung, Integration und soziale Mobilität. (www.vodafone-stiftung.de)
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