Stadtbodenstiftung

Gemeingut statt Leerstand – eine Aktion der Stadtbodenstiftung in der Habersaathstraße 48 in Berlin-Mitte.
Freitag, den 10.09.21 14-19 Uhr | Open Mic der Initiativen ab 15 Uhr
Treffpunkt: Habersaathstraße 48, 10115 Berlin.

Berlin hat ein Mietenproblem: Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum und günstigen Gewerbemieten. Dennoch stehen in der Stadt ganze Häuser leer. Auch wenn sich die Gründe dafür von Fall zu Fall unterscheiden, ist der oft jahrelange Leerstand symptomatisch für die derzeitige Immobilienspekulation. Hier wird sichtbar, dass immer mehr Wohn- und Gewerbeimmobilien vor allem zu Spekulationsobjekten geworden sind. Leerstand, Abriss und Neubau oder gewinnbringende Weiterveräußerung sind finanziell oftmals lukrativer als Einkünfte aus einer stabilen Vermietung.

Der Umgang mit den Gebäuden und ihre Nutzung orientiert sich dabei nicht am Bedarf vor Ort, sondern an Profiterwartungen aus steigenden Immobilien- bzw. Bodenpreisen.

Die Stadtbodenstiftung thematisiert die spekulativen Leerstände mit der Veranstaltungsreihe „Gemeingut statt Leerstand“ an 12 Standorten in allen Berliner Bezirken.

Einen Tag vor der großen Mieten-Demonstration in Berlin besuchen wir die Wohnblöcke in Entmietung der „Papageien-Platte“ im Bezirk Mitte. Die 5 Wohnhäuser wurden 1984 für Mitarbeitende der Charité errichtet. 2006 wurden sie vom Land Berlin für 2 Mio. Euro an Privatinvestoren verkauft und von diesen 10 Jahre später für den 10fachen Preis an die Arcadia Estates Firmengruppe weiterverkauft. Seit 2018 stehen einige der Wohnblöcke weitestgehend leer. Der Eigentümer stellte einen Antrag auf Abriss, den der Bezirk durch den Widerstand der verbliebenen Mieter:innen nicht genehmigte. 2020 wurde das Gebäude kurzzeitig von Aktivist:innen und Obdachlosen besetzt.

Ein durch das Verwaltungsgericht angeregter Vergleich zwischen Investor und Bezirk, der einen Abriss und Neubau ermöglichen soll, wird vom Bezirk abgelehnt. Gemeinsam mit der Nachbarschaftsinitiative IG Habersaathstraße wollen wir mit Anwohnern über die fatale Situation vor Ort und die Bedeutung der Bodenfrage im gegenwärtigen Mietenwahnsinn ins Gespräch kommen. Um 15 Uhr wird zudem ein „Open Mic“ für Berliner Mieter:innen-Initiaven angeboten.

Die Stadtbodenstiftung ist eine Initiative aus der Berliner Zivilgesellschaft. Ihr Ziel ist es, städtischen Boden vom Markt zu nehmen, treuhänderisch zu verwalten und für bezahlbaren Wohnraum und nachbarschaftliche Nutzungen dauerhaft zu sichern. „Gemeingut statt Leerstand“ ist ein Projekt der Stadtbodenstiftung in Kooperation mit dem Künstlerinnenduo Teresa Hoffmann und Lena Kocutar.

Weitere Termine des Projekts „Gemeingut statt Leerstand“:

Fr. 17. September 16.00 – 22.00 Uhr (mit Konzert) |
Karl-Marx-Straße 92-98, 12043 Berlin-Neukölln

Sa. 18. September 12.00 – 17.00 Uhr |
Stubenrauch-/Odenwaldstr. 1, 12161 Berlin-Schöneberg

Weitere Informationen zu uns und unseren Vorhaben finden Sie auf: www.stadtbodenstiftung.de
Marieke Prey | Stadtbodenstiftung, Projektleitung „Gemeingut statt Leerstand“
bildung@stadtbodenstiftung.de

Stadtbodenstiftung
Gottschedstraße 4 ▪ Aufgang 4 ▪ 13357 Berlin
www.stadtbodenstiftung.de
kontakt@stadtbodenstiftung.de

PMM


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