Reduzierung Taubenbestand

Ein Taubenschlag für Tegel – weniger Verunreinigungen durch tiergerechte Reduzierung des Taubenbestands.

Tauben gehören seit langem zum Berliner Stadtbild. Bei den meisten „Straßentauben“ handelt es sich um verwilderte Haustauben, die einst vom Menschen domestiziert wurden. Heute sehen manche sie als Plage, weil sie Gehwege, Bahnsteige und Fensterbänke verunreinigen, andere wiederum können den Ärger nicht nachvollziehen und füttern die Tauben sogar. Bis zum Beginn der Baumaßnahme im Jahr 2017 befand sich auf dem Dach des Tegel-Centers in der Gorkistraße ein so genannter Taubenschlag. Seitdem dieser nicht mehr existiert, nimmt die Zahl der Tauben und der Verunreinigung im Umfeld wieder zu.

Daher hat der Reinickendorfer Bezirksverordnete Felix Schönebeck in der vergangenen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung in einem Antrag vorgeschlagen, dass das Bezirksamt mithilfe eines Projektträgers einen Taubenschlag in Tegel errichten soll. „Durch die Errichtung eines Taubenschlags kann dem unkontrollierten Anwachsen der Taubenpopulation tierschutzgerecht begegnet werden. Die Verunreinigung durch Tauben lässt sich in der Folge bis zu 80 Prozent reduzieren, weil die Tiere von den Orten ‚weggefüttert‘ werden, an denen sie unerwünschten Dreck hinterlassen. Durch die regelmäßige Säuberung und tierärztliche Versorgung schafft man hygienische Bedingungen, wodurch sich Krankheiten eindämmen und Parasitenbefall vorbeugen lässt“, erklärt Schönebeck.

Es handle sich um eine tierfreundliche Lösung für das Nebeneinander von Menschen und Tauben in der Stadt, so Schönebeck. Die frisch gelegten Eier werden vor dem Anbrüten durch Gips-Eier ausgetauscht, was bei den Tauben jedoch unbemerkt bleibt. Nach einem Monat wird das Gelege wieder entfernt. So kann der Taubenbestand in der Umgebung langfristig reguliert werden. Dieses Konzept zur Reduktion der Tauben in Großstädten wird in vielen Städten erfolgreich eingesetzt. Es wurde 1995 als Augsburger Modell bekannt. Der Antrag wird nun im zuständigen Ausschuss für Grünflächen, Umwelt und Natur im Rathaus Reinickendorf beraten.
PMM


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