Coronavirus, Sicherheitsgefühl und Immunsystem

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LESERHinweis von Regina G. – vielen DANK!
In der KiEZBLATT Mai-Ausgabe hatten wir auf den weiteren Text im Netz verwiesen. Nun kam der Wunsch, da nicht jeder in´s Netz gehen kann, diesen doch bitte auch im Print zu veröffentlichen. Gern kommen wir hier diesem Wunsch nach.Die Krise im Rahmen der Verbreitung des Corona-Virus ist ernst zu nehmen und fordert Respekt.

Ich möchte hier einen weiteren Schauplatz beleuchten. Die gesundheitlichen Aspekte und Risiken durch das Virus selbst werden umfangreich in den Medien, Politik und der Gesellschaft erörtert und haben schon zu zahlreichen Konsequenzen geführt. Für ebenfalls bedeutsam halte ich die Dynamiken, die diese Berichterstattung und diese Entscheidungen zur Folge haben auf das Sicherheitserleben und damit auf die seelische und körperliche Gesundheit der Menschen. Ich beobachte die Phänomene einer Massen-Hypnose. Dies ist sicherlich nicht beabsichtigt, aber inzwischen ein Selbstläufer:
Hypnose ist eine von außen eingeleitete Trance. Trance ist ein Zustand fokussierter Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Inhalt und Ausblendung der Umgebung mit Aktivierung verknüpfend (assoziativ) arbeitender Hirnanteile.

Techniken einer Hypnose sind Wiederholungen der Worte oder Inhalte, die gemerkt und wirksam werden sollen und das Aktivieren möglichst vieler Sinne (Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken, Riechen). Gleichzeitig kommt es in der Trance zu einem Ausblenden der üblichen gedanklichen Kontrollmechanismen (Gehört sich das? Was denken die Anderen? Stimmt das? Ist das richtig?…). Dies kann zu einer eingeschränkten Kritikfähigkeit und damit zu vermehrter Manipulierbarkeit führen. In der therapeutischen Trance hilft dieses Phänomen kreative lösungsorientierte Prozesse in Gang zu setzen. Emotionen und Körperreaktionen werden aktiviert und genutzt für den Heilungs- oder Manipulationsprozess. Tempo und Verwirrungstechniken (zur Vermeidung der Aktivierung des rational bewertenden Verstandes) können in der Hypnose eingesetzt werden.

Zum Phänomen Corona und den hypnotischen Aspekten:
Welche Worte werden vermehrt genutzt und führen zu immer mehr gedanklicher Verknüpfung und Verfestigung? Gefahr, Krise, Unberechenbarkeit, Virus, Quarantäne, Katastrophe, Sterben…
Wie oft hören (Gespräche, Medien), sehen (Bilder, Internet, Zeitung…), fühlen (Handschlag, Türklinke, Kuss, Zeitung, Husten…), schmecken („wird Corona über Essen übertragen?“) und riechen (Desinfektionsmittel…) Sie das Thema Corona am Tag? Was löst das in Ihnen aus? Wie geht es Ihnen dann? Was spüren Sie körperlich? Wie ist die Atmung, der Herzschlag, die Muskelspannung, die Verdauung? Welche Emotionen verbinden Sie mit dem Thema? Wie weit fühlen Sie sich in der Lage, das Thema aus einem Abstand zu betrachten und rational zu bewerten?

Die Ereignisse überschlagen sich (Tempo). Es ist keine Zeit innezuhalten und sich in Ruhe ein Urteil zu bilden. Zudem kommen aus vielen Richtungen immer neue Informationen (Verwirrung).

Und? Sind Sie „hypnotisiert“ oder haben Sie noch den Überblick und die Kontrolle?

Was macht diese tranceartige Gefahr-Fixierung mit der Gesundheit des einzelnen Menschen?

Es ist inzwischen erwiesen, dass der Mensch am gesündesten ist und sein Immunsystem am besten arbeitet, wenn er sich sicher und geborgen fühlt (s. u.a. Steven Porges: Die Polyvagaltheorie, Christian Schubert: Psychoneuroimmunologie). Der angstmachende und Beunruhigung und Ohnmachtsgefühle auslösende Umgang vieler Medien und der Politik mit dem Coronavirus führt zuverlässig zu einer Schwächung des Immunsystems und der Gesamtgesundheit eines jeden einzelnen Menschen, der sich noch nicht ausreichend innerlich distanzieren kann von diesen Informationen, dieser Massen-Hypnose.

Wie können Sie sich vor ungewollter Hypnotisierung schützen, Ihr Immunsystem stärken und sich ein Sicherheitsgefühl in unsicheren Zeiten ermöglichen?

1. Verringern Sie die auf Sie einwirkenden Informationen, wenn Sie merken sollten, dass Ihnen die Menge der Informationen nicht gut tut: nur 1x täglich aktuelle Informationen aus der immer gleichen Quelle aufnehmen, die möglichst sachlich sind und nur wenige Sinne ansprechen (z. B. Radio/ Podcast: nur Hörsinn versus Fernsehen: Sehen und Hören).

2. Nehmen Sie die Informationen und Empfehlungen seriöser Quellen ernst. Achten Sie gleichzeitig darauf, dass dies nicht zu einer Lähmung bei Ihnen führt, sondern zu Respekt. In stressigen Zeiten gibt es vier Reaktionsmöglichkeiten: Ohnmacht und Lähmung, Flucht, Aggression und Angriff oder Gelassenheit und klarer Kopf.

3. Begrenzen Sie die Zeit, in der Sie sich mit dem Thema „Corona“ befassen: Lassen Sie sich nicht auf endlose Gespräche darüber ein. Statt im Internet oder Handy von einer Nachricht zur anderen zu scrollen, finden Sie aktiv andere Themen, die Sie auch interessieren und Freude machen.

4. Lenken Sie sich in guter Weise ab: Mal endlich aufräumen und ausmisten. Was Schönes kochen, Spiele spielen mit der Familie, Bücher lesen, Ausflug machen, Hobbies, Sport…

5. Nutzen Sie die erzwungene Entschleunigung zum Innehalten und Bilanz ziehen. Wofür haben Sie jetzt überraschend Zeit? Was wollten Sie schon immer mal machen? Wer und was ist Ihnen wirklich wichtig im Leben? Wer oder was soll Sie steuern? Welche Werte haben Sie?

6. Isolation ist ein Mittel, die Manipulierbarkeit eines Menschen zu erhöhen. Seien Sie sich dessen bewusst. Wer gut mit sich allein sein kann hat hier kein Problem, sondern freut sich vielleicht sogar daran. Alle anderen dürfen gute Gesellschaft genießen, das geht auch per Skype oder Telefon. Das stärkt das Gefühl von Freude, Dankbarkeit, Zufriedenheit und Sicherheit und ist somit stärkend für die Selbstheilungskräfte und das Immunsystem.

7. Raus in die Natur: Sonnenlicht, selbst bei Wolken führt zu einer Aktivierung von Vitamin D-Bildung in der Haut. Der Wald hat eine natürliche Heilkraft, wie inzwischen wissenschaftlich erwiesen ist. Wenn wir unser Immunsystem stärken wollen, machen wir das am besten, indem wir mit der Natur in engen Kontakt gehen. Nutzen Sie die Heilkraft der Natur. Die Wildkräuter beginnen zu sprießen und stärken das Immunsystem außerordentlich. Es gibt antiviral wirksame Lebensmittel z. B. Senf und Zwiebeln.

8. Zur Natur gehören auch Tiere. Genießen Sie die Fähigkeit der Tiere im Hier und Jetzt zu leben und sich „keinen Kopp zu machen“. Das Säugetier in uns darf sich da ganz dringend was abgucken.

9. Hilfreich können z.B. auch Yoga, Qigong und moderne Körpertherapietechniken sein (z.B. Michael Bohne: PEP=Klopfen, Peter Levine: Somatic experiencing: Trauma heilen). Hierbei besonders einfach und schnell erlernbar sind Atemtechniken zur Stärkung der Lunge und um Körper, Seele und Geist zu beruhigen.

10. Humor, Singen und Tanzen stärken nachhaltig das Immunsystem.

Zusammenhalt stärkt den Einzelnen und die Gemeinschaft. Krisen dieser Art bringen das Schlechteste und Beste im Menschen zutage. Fördern Sie in sich und anderen das Beste.

Lassen Sie sich nicht von Angst und Ohnmacht infizieren, sondern haben Sie gesunden Respekt und unterstützen Sie Ihr Immunsystem aktiv. So haben Sie im Falle einer Infektion die besten Voraussetzungen, sie gut durchzustehen.

Dr. Vera Hupe ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und trägt die Zusatzbezeichnung medizinische Hypnose.
Mehr auf http://praxis-dr-vera-hupe.de/


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