Berliner Straße in Tegel

Senat gibt Pläne für Radschnellverbindung in Reinickendorf auf: Fahrradweg durch die Berliner Straße in Tegel vom Tisch.

Nach der Ankündigung des rot-rot-grünen Senats im Jahr 2017, zehn Radschnellverbindungen in Berlin bauen zu wollen, wurde im Frühjahr 2022 von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz unter der Führung von Bettina Jarasch (Grüne) eine Machbarkeitsuntersuchung für eine Radschnellverbindung in Reinickendorf herausgegeben. Darin wurde eine Route über die Berliner Straße in Tegel als planerische Vorzugsvariante für zwei Radschnellwege ausgewiesen. Danach würde pro Fahrtrichtung jeweils ein drei Meter breiter Fahrradweg angelegt werden.

Im Herbst 2022 diskutierte die CDU Tegel auf Einladung von Felix Schönebeck mit den beiden Tegeler CDU-Abgeordneten Stephan Schmidt MdA und Björn Wohlert MdA und über 100 Bürgerinnen und Bürgern, Geschäftsleuten, Gastronomen und Anwohnern über die Pläne. Die mehrheitliche Meinung war schon damals eher kritisch. Nun hat der Berliner Senat bekanntgegeben, dass die Radschnellverbindung durch Tegel nicht weiter verfolgt werde. Grund dafür sei die knappe Haushaltslage, die lediglich eine Umsetzung priorisierter Routen ermöglicht. Reinickendorf gehört nicht dazu.

Dazu erklären die Tegeler Abgeordneten Stephan Schmidt und Björn Wohlert: „Das ist eine gute Nachricht für den Ortsteil Tegel! Die Pläne hätten zwangsläufig dazu geführt, dass pro Fahrtrichtung eine Fahrspur oder insgesamt rund 100 Parkplätze in der Berliner Straße zwischen Feuerwehrwache und U-Bahnhof Alt-Tegel entfallen wären. Eine weitergehende Planungsoption sah sogar den Verlust sowohl je eines Fahrstreifens als auch der Parkplätze vor. Das hätte der Verkehr in Tegel nicht verkraftet. Der CDU-geführte Berliner Senat hat sich zum Ziel gesetzt, Politik für alle Verkehrsteilnehmer zu machen, dazu gehört ausdrücklich auch der motorisierte Verkehr.“

Für den Tegeler CDU-Chef und Bezirksverordneten Felix Schönebeck ließen die Pläne von Beginn an zu viele wichtige und zentrale Fragen offen: „Was passiert mit der Berliner Straße als Ausweichroute der Autobahn A111, wenn diese gesperrt ist oder bald jahrelang saniert wird? Wie kommen Polizei und Feuerwehr schnell von ihren Wachen in Tegel zum Einsatzort? Wo parken die Anwohner und Kunden des lokalen Einzelhandels? Wie kann der Lieferverkehr sichergestellt werden? Für eine seriöse Verkehrspolitik in Tegel muss man diese Fragen abschließend klären. Dafür braucht es eine vollumfängliche Mobilitätsuntersuchung, die alle Verkehrsteilnehmer und Verkehrsmittel in den Blick nimmt, statt einer isolierten und einseitigen Planung, bei der es vor allem darum geht, einen Fahrradweg durchzusetzen.“


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