Schule, Familie, Jugend und Sport in Reinickendorf (Teil 2/2)
Beitrag: Karin Brigitte Mademann / kkkk Portrait Tobias Dollase (Teil 1/2)
In der letzten Ausgabe haben wir Ihnen mit dem ersten Teil des Portraits einen Einblick in die Biografie und die sportliche Vergangenheit von Stadtrat Tobias Dollase gegeben.
Der parteilose Sportfunktionär wurde 2016 von der CDU Reinickendorf zum Stadtrat für das neu geschaffene Mammutressort Schule, Familie, Jugend und Sport nominiert.
Der 44 jährige Jurist bringt in den Aufgabengebieten Sport und Jugend einiges an Erfahrung mit und nimmt auch die Leitung der übrigen Bereiche sehr ernst. Er sieht die Familie als Keimzelle der Gesellschaft und will alles dafür tun, dass das lebens- und liebenswerte Reinickendorf auch morgen für Familien ein Wohlfühl-Bezirk mit einem funktionierenden Umfeld sein wird.Das Jugendamt hat nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz den Auftrag, Eltern zu unterstützen sowie Kinder und Jugendliche zu fördern und zu schützen.
Dazu gehört sowohl die Unterstützung durch Leistungen nach dem Elterngeld- oder Unterhaltsvorschussgesetz, als auch Sorgeerklärungen für nicht verheiratete Eltern oder Beistandschaften für kindschaftsrechtliche Beratung. Das hört sich im Amtsdeutsch alles sehr bürokratisch an, leistet aber in der Praxis unendlich wertvolle Hilfe.
Praktische Unterstützung bieten auch Angebote für Erziehungs- und Familienberatung, auch mit Leistungen der unterschiedlichsten Art von Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen.Die Verwaltung trägt auch die Verantwortung für den Kinderschutz als verantwortungsvolle Ausübung des staatlichen Wächteramtes und ist dabei auf die Aufmerksamkeit der Umgebung eines gefährdeten Kindes angewiesen.
Das Jugendamt ist mit einem umfangreichen professionellen Netzwerk für Krisen und Notfälle für jeden ansprechbar, der persönliche Hilfe benötigt oder sich Gedanken um das Wohl eines Kindes oder Jugendlichen macht. Die Abteilung ist online Tag und Nacht erreichbar.
Tobias Dollase ist ein „Stadtrat zum Anfassen“, er erklärt die Bürgernähe zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie zu ihm als ein wichtiges Anliegen; Bürgernähe soll keine Floskel sein.
Bei vielen öffentlichen Veranstaltungen trifft man ihn, immer im Gespräch und als aufmerksamen Zuhörer. Der Schulstadtrat sieht frühe Bildung als Chancengleichheit für Kinder. Deshalb sind ihm die Bildung und Betreuung von Kindern in Tagesstätten und Tagespflege sehr wichtig. Für die weitere Bildung in Schulen favorisiert Tobias Dollase die Vielfalt im bezirklichen Schulangebot.
Die Abteilung Schule ist zuständig für die Instandhaltung sowie für die Planung von Schulen. Der Gebäudescan für den Zustand der 54 Reinickendorfer Schulen hat insgesamt einen Sanierungsbedarf in Höhe von 409 Millionen Euro ergeben, wobei die Freigabe der Senatsmittel entscheidend ist. Sanierungsbedarf gibt es an sämtlichen Reinickendorfer Schulen, wobei oberste Priorität das Romain-Rolland-Gymnasium, die Thomas-Mann- und die Bettina-von-Arnim-Schule haben.
Tobias Dollase möchte mitreden, wenn es um die Schulplanung für neue Wohngebiete geht, z.B. das Schumacher Quartier, das nach der Tegel-Schließung auf Teilen des Flughafengeländes entstehen soll. Auch die Zukunft der Jugendverkehrsschulen in Zusammenarbeit mit dem Senat liegt dem Stadtrat am Herzen. Zwar ist der Verkehrsunterricht im Koalitionsvertrag festgeschrieben, jedoch die Finanzierung des Personals offen.
Stolz ist der Stadtrat auf die Wiederinbetriebnahme der vom Bezirk verwalteten Turnhallen, nachdem die Instandsetzungsmaßnahmen nach Beendigung der Flüchtlingsunterbringung zeitnahe beendet werden konnten – im Gegensatz zu den vom Land Berlin verwalteten Schulen. Am 30. Mai 2017 konnte beispielhaft unmittelbar vor Trainingsbeginn der erfolgreichen Handballer der Berliner Füchse die Turnhalle der Mark-Twain-Grundschule mit einem symbolischen Akt wieder für den Sport freigegeben werden. Vorher konnte das Bezirksamt gemeinsam mit der Initiative „I love Tegel“ und dem Berliner Rundfunk 91,4 im Freizeitpark Tegel einen öffentlichen und für alle Nutzer kostenlosen Beachvolleyballplatz errichten.
Der Schulstadtrat bemüht sich, unter Berücksichtigung des prallen Terminkalenders, möglichst viele Schulen vor Ort kennenzulernen. Eine der ersten Einrichtungen war die ev. Schule Frohnau. Die Schulleiterin, Christine Behnken, hatte ihn spontan zum Kennenlernen eingeladen, nachdem sie ein an „Herrn Schulleiter Behnken“ gerichtetes Routineschreiben der Verwaltung erhalten hatte.
Neben Schulen standen bald nach Amtsantritt auch der Besuch von Jugendeinrichtungen und Sportvereinen auf der Tagesordnung, um sich über deren Aufgaben und Initiativen zu informieren. Er macht keinen Hehl daraus, dass ihm als langjährigen Leistungssportler und Trainer einer Mädchen-Leichtathletik-Gruppe der Sport mit tausenden Ehrenamtlichen sehr am Herzen liegt.
Tobias Dollase sieht nicht nur den Gesundheits- und Fitness-Gedanken im Vordergrund, sondern auch wertvolle Arbeit für ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Menschen sowie Gemeinschaft, Integration und Abbau von Vorurteilen. Er verspricht, sich dafür einzusetzen, dass sich die Reinickendorferinnen und Reinickendorfer mit ihrer Familie, als Jugendlicher und als Sportler in Reinickendorf wohlfühlen werden.
Danke für das Interview und viel Erfolg bei weiteren innovativen Projekten.