Verkehrsgutachten deckt Falschmeldungen auf

Hermsdorf – Glienicke
Jahrelang hat die Bürgerinitiative Schildower Straße in Hermsdorf-Ost („Waldseeviertel“) behauptet, ihre Straße sei „überlastet“, die Politik müsse handeln und ihre Straße für den Durchgangsverkehr an der Landesgrenze sperren. Das vom Bezirksamt Reinickendorf angeforderte und nun vorliegende umfangreiche, objektive, von Fachleuten erstellte Gutachten (https://www.berlin.de/ba-reinickendorf/politik-und-verwaltung/aemter /strassenund-gruenflaechenamt/strassenbau/) hat nun aufgedeckt, dass die angebliche  Überlastung der Schildower Straße nicht den Tatsachen entspricht. Die Schildower Straße hat ohne Zweifel viel Verkehr im Verhältnis zu den anderen Straßen im Waldseeviertel. Sie ist aber dafür laut Gutachten auch als Sammelstraße konzipiert (S. 5).

Die gemessenen Verkehrsspitzenwerte (464 früh und 563 spät) liegen innerhalb der Bandbreite für Sammelstraßen mit 400 bis 800 Kfz/h (S. 12 und 13). Laut Verkehrsgutachten liegt also alles „im grünen Bereich“. Die gemessenen Verkehrsstärken liegen innerhalb der Grenzwerte (S. 67). Von einer „Überlastung“ kann nicht gesprochen werden. Der Durchgangsverkehr der Schildower Straße kann nicht verkehrsverträglich auf das übergeordnete Straßennetz („Hauptstraßen“) umgelegt werden (S. 67). Das kann auch nicht durch eine geänderte Ampelschaltung geändert werden: „Die Lichtsignalisierten Knotenpunkte weisen kein Potential zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit auf.“ (S. 67)

Einige Anwohner fühlen sich jetzt an die USA erinnert, wo der ehemalige Präsident durch ständige Falschmeldungen mit manipulativer Absicht (Fake News) die Bevölkerung aufgewiegelt hat. „Das Schlimme ist, dass die Leute, bei der ständigen Wiederholung von Unwahrheiten, die Lügen für die Wahrheit halten“, konstatierte ein Anwohner.

Der Versuch der Bezirksverordnetenversammlung, die Schildower Straße, als wichtige Verbindungsstraße Berlin-Brandenburg, an der Stadtgrenze probeweise zu sperren, war auf große Empörung und Widerstand gestoßen: „Die Mauer, die wir 30 Jahre verflucht haben, durch Betonklötze ersetzen, niemals!“ , so Dieter M. aus der Veltheimstraße in Hermsdorf.

Die Initiative Offene Nachbarschaft, mit über 2.000 Unterschriften gegen neue Grenzsperrungen und über 500 eingetragenen Unterstützern inzwischen die größte Bürgerinitiative in der Region, fordert eine Grundsanierung der Schildower Straße zwischen Marthastraße und Grenze, so dass ein ruhig fließender Verkehr (Rad und Auto) ermöglicht wird. Dafür brauchen wir einen Bürgerdialog an einem Runden Tisch, der eine einvernehmliche Lösung für alle in unserem Wohngebiet Hermsdorf/Glienicke findet. Die Verkehrsströme im Gebiet Reinickendorf / Landkreis Oberhavel können nur gemeinsam mit unseren Nachbarn in den Umlandgemeinden gesteuert werden. Dies trifft in der Bevölkerung auf große Unterstützung: „Vielen Dank, dass Sie sich für eine Lösung einsetzen, die nicht auf Konfrontation, sondern auf Kooperation ausgerichtet ist. Nur das kann der richtige Weg sein!“, so schreiben uns Thomas und Heike S. aus der Bertramstraße in Hermsdorf.

Kontakt: Initiative Offene Nachbarschaft
Dr. Helmut Bodensiek, Solquellstr. 27, 13467 Berlin
Tel.: 030 404 48 15 – drbodensiek@aol.com – www.offene-nachbarschaft.de


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