Am 9. November veranstaltete die CDU Hermsdorf gemeinsam mit der CDU Glienicke einen Bürgertreff an der Landesgrenze in der (Alten) Schildower Straße. Der Anlass war der 35. Jahrestag des Mauerfalls. Bei Glühwein und Würstchen kamen Bürger mit Kommunalpolitikern ins Gespräch.
Tatsächlich kreuzte die Berliner Mauer just an der Stelle die Schildower Straße, an der die CDU ihren Stand aufgebaut hat. Auf dem Bürgersteig ist der ehemalige Verlauf angedeutet und auf einem anliegenden Grundstück ist ein Teil der alten Mauer zu sehen.
Alle Anwesenden verweilten gut gelaunt an diesem geschichtsträchtigen Ort, an dem Autos sonst einfach nur vorbeifahren.
Michael Ortmann von Changing Cities wünscht sich eine Gedenkstätte zum Berliner Mauerfall an dieser Stelle. Ein schönes und kreatives Mahnmal in der Schildower Straße würde eine willkommene Ruhepause für Spaziergänger und Radfahrer ermöglichen. Denn an der Landesgrenze ist die Schildower Straße Teil des Berliner Mauerwegs.
Die Gedenkveranstaltung der CDU sei somit ein Schritt in die richtige Richtung.
Der Verkehrskonflikt im Waldseeviertel darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Das Problem mit dem Durchgangsverkehr ist nach wie vor ungelöst; doch zumindest sind mittlerweile die Zeiten der billigen Polemik vorbei.
Noch vor einigen Jahren wiegelten gewisse Kommunalpolitiker aus Glienicker jedwede Verkehrsberuhigung ab, indem sie den Wiederaufbau der Mauer in der Schildower Straße als Argument verwendeten.
Peter Jüterbock aus der Schildower Straße meinte dazu: „Wenn Gesprächspartner die Berliner Mauer und die damit verbundenen Sperranlagen mit Blumenkübeln zur Verkehrsberuhigung verwechseln, ist es einfach nur traurig zu erleben, auf welcher Gesprächsebene wir uns hier befinden. Diese Aussage ist ein Hohn für jeden Mauertoten und eine Schande für die Menschen der ehemaligen DDR.“
Susanne Tiefenthal aus Glienicke, ergänzte: „Diese Menschen instrumentalisieren den Jahrestag des Mauerfalls“.
Wolfgang Popp aus der Schildower Straße stellte fest: „Der Gegeninitiative „Offene Nachbarschaft“ geht es nur darum, die Schleichwege in unserem Kiez weiterhin als Transit- und Rennstrecken zu benutzen. Unser Kiez soll nach deren Willen offen für den Durchgangsverkehr sein.“
Gegen den Verkehrsirrsinn im Waldseeviertel hat Changing Cities e.V. am 31.05.2024 eine Verkehrswendeklage eingereicht. Der motorisierte Durchgangsverkehr im Waldseeviertel soll durch Modalfilter an der Landesgrenze wirksam unterbunden und somit auf die Hauptstraßen umgeleitet werden.
Die erste Kammer des Verwaltungsgerichts Berlin hat sich mittlerweile der Sache angenommen. Es wird mit einer Verfahrensdauer von einem Jahr gerechnet.
Ansprechpartner:
für die Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung,
ein Projekt von Changing Cities e.V.
www.schildower-strasse.de
Prof. Dr. Michael Ortmann
Schildower Str. 66, 13467 Berlin