Neues ~ Altes zum Fluglärm

Uwe Brockhausen p 150  Aus dem Büro des Stadtrates für Gesundheit, Herrn Uwe Brockhausen
Fluglärm
Interview mit Klaus-Dieter May und unserem Gesundheitsstadtrat Uwe Brockhausen über Fluglärm – und:

Wie sehen das unsere Leserinnen und Leser vom KiEZBLATT?

Seit Jahren werden viele Tausende von Reinickendorfer Bürgerinnen und Bürger durch den Fluglärm betroffen. Da sich mit dem „Flughafendesaster“ im Süden von Berlin die Situation seit geraumer Zeit sogar noch verschlechtert hat und immer noch kein Ende absehbar ist, hat das KiEZBLATT  dem Reinickendorfer Fluglärmgegner Klaus-Dieter May und unserem Gesundheitsstadtrat Uwe Brockhausen ein paar Fragen gestellt, was wirklich los ist und ob bürgerschaftliches Engagement an dieser Stelle Sinn macht.

Guten Tag Herr May,
unsere Leserinnen und Leser bewegt natürlich die Frage, was passiert bzw. warum etwas nicht passiert ist. Sie sind ein Gegner von Fluglärm und setzen sich seit Jahren ein. Welche Maßnahmen könnten nach Ihrer Auffassung schon jetzt ergriffen werden, um den Fluglärm zu reduzieren?
Ich denke, dazu ist bereits alles gesagt und gefordert worden:

„Nachtflugverbot von 22-6 Uhr sofort einhalten!
Sofort Flüge nach Schönefeld verlagern!
BER endlich fertigstellen und eröffnen!
Flughafen Tegel schließen!„

Herr May, seit Jahren engagieren Sie sich gegen den Fluglärm. Mitunter hat man den Eindruck, als wenn sich gar nichts in Reinickendorf tut. Wie bewerten Sie Ihr Engagement und den Erfolg?
Nicht nur ich, offensichtlich auch die Mehrheit, der einst engagierten Bürger gegen den Fluglärm etc. haben resigniert. Zumal die Verantwortlichen, aber auch die eingereichten Klagen bisher nichts gebracht und verändert haben.   Hinzu kommt auch noch, das die anfangs große Protestbewegung (BI-Fluglaerm-Tegel) und das Engagement viele Anwohner vom Flughafen Tegel, durch die Gründung einer weiteren Initiative (Tegel endlich schließen) aufgesplittert wurde!

So sieht unser Gesundheitsstadtrat Uwe Brockhausen die Situation:
Dass die Proteste und Demonstrationen im Süden der Stadt und in Brandenburg gegen Fluglärm viel stärker sind als in Reinickendorf, ist schon ein Punkt, über den man nachdenken sollte. Die Reinickendorfer Bevölkerung wird seit Jahren viel stärker von Fluglärm betroffen, als dies in Brandenburg mit der Inbetriebnahme des neuen Flughafens der Fall sein wird.
Man sollte die Wirkung von bürgerschaftlichem Engagement auch in Reinickendorf nicht unterschätzen. Ohne den jahrelangen Widerstand gegen den Fluglärm von dem innerstädtischen Flughafen Tegel wäre es nicht zu der Entscheidung gekommen, dass Tegel geschlossen und Schönefeld als Singlestandort ausgebaut wird.
Wenn Tegel endlich geschlossen wird, werden nicht nur viele Menschen in den Einflugschneisen von Reinickendorf vom Fluglärm endgültig entlastet, sondern dies ist auch ein Erfolg der jahrelangen Widerstände gegen den Fluglärm.
Ich möchte Herrn May in einem Punkt noch unbedingt zustimmen. Es wäre längst überfällig gewesen, das Nachtflugverbot in Tegel besser umzusetzen und insbesondere die nächtlichen Postflüge zu verlagern.
Das habe ich auch bereits an verschiedenen Stellen immer wieder angesprochen und gefordert. Es ist doch überhaupt nicht nachvollziehbar, dass in Schönefeld freie Kapazitäten bestehen und die Reinickendorfer Bürger unnötig mit Fluglärm belästigt werden.

Herr May, möchten Sie den vom Fluglärm betroffenen KiEZBLATT-Lesern eine Botschaft mit auf den Weg geben?
Berliner Senat, Landesregierung Brandenburg, Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (Mehdorn), BER-Aufsichtsrat und Bundesverkehrsministerium nehmen es wissentlich hin, dass die Anwohner vom Flughafen Berlin-Tegel durch erheblichen Fluglärm krank gemacht werden!
Das ist vorsätzliches Mobbing, wenn die Verantwortlichen es zulassen, dass für den Flughafen Berlin-Tegel weiterhin Ausnahmegenehmigungen für Landungen und Starts in der Nacht erteilt werden und die Anwohner weiterhin wissentlich Tag & Nacht dem Fluglärm ausgesetzt werden!
Als Betroffener bin ich für ein Nachtflugverbot, aber auch dafür, dass der Flughafen Berlin-Tegel schnellstmöglich geschlossen wird. Wir wohnen in der direkten Lande- und Startschneise, die Flugzeuge fliegen über unser Haus in einer Höhe von 150 m! Siehe Fotos.
Vielen Dank Herr May, auch für die eindrucksvollen Fotos und auch Ihnen Herr Stadtrat Brockhausen für´s Interview.

Liebe Leserinnen und Leser –  insbesondere über Herrn Mehdorn und den Fluglärm könnten wir jetzt noch viele Seiten füllen. Uns interessiert an dieser Stelle Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Kommentar (siehe unten)  – danke – die Redaktion.

 

 

 


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