Kinder-Lebensmittel-Werbegesetzes

foodwatch kritisiert Blockade der SPD bei Junkfood-Werbeschranken.
Anlässlich des Weltkindertages am 20. September hat foodwatch eine schnelle Umsetzung des sogenannten Kinder-Lebensmittel-Werbegesetzes gefordert und die zögerliche Haltung der SPD kritisiert.

Die Sozialdemokraten dürften das Vorhaben nicht bremsen, so die Verbraucherorganisation. SPD-Parteichef Lars Klingbeil hatte sich kürzlich in einem Interview kritisch zu den von Bundesernährungsminister Cem Özdemir geplanten Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel geäußert. Die FDP blockiert den Entwurf des Bundesernährungsministeriums bereits seit Monaten in der Ressortabstimmung.

„Die SPD darf nicht auf die Werbelobby und die Blockade-FDP hören. Anstatt die Profitinteressen von Konzernen zu schützen, sollten die Sozialdemokraten für wirksame Junkfood-Werbeschranken sorgen – genau wie es Kinderärzt:innen, medizinische Fachverbände, Verbraucherorganisationen und eine breite Mehrheit der Bevölkerung wünschen. Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist wichtiger als die Profite von McDonald’s, RTL und Co.,“ sagte Luise Molling von foodwatch. „Werbebeschränkungen für ungesunde Lebensmittel sind ein zentraler Baustein, um Kinder vor falscher Ernährung und damit verbundenen Krankheiten wie Adipositas und Typ-2-Diabetes zu schützen. Es ist unerklärlich, warum Lars Klingbeil und seine SPD bei diesem wichtigen Projekt zum Gesundheitsschutz von Kindern offenbar auf der Bremse stehen.“

Bundesernährungsminister Cem Özdemir hat einen Entwurf zum sogenannten Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz (KLWG) vorgelegt. Dieser sieht Werbebeschränkungen für Lebensmittel vor, die zu viel Zucker, Fett, Salz enthalten. Mehr als 60 Organisationen – von Krankenkassen über medizinische Fachgesellschaften bis zu den Verbraucherzentralen – unterstützen das Vorhaben. Auch eine deutliche Mehrheit von 66 Prozent der Deutschen wünscht sich Junkfood-Werbeschranken, wie eine repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag von foodwatch zeigt.

Lars Klingbeil hatte in einem Interview mit der „Lebensmittelzeitung“ jedoch gesagt, die SPD habe „noch Gesprächsbedarf“ bei dem Vorhaben. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen“, wird der SPD-Parteichef zitiert.


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