KiEZBLATTFrageBVV 014 – „meetoo“

Was ist die Meinung Ihrer Fraktion? Handelt es sich bei diesem „Hype“ um:
a – das reale Funktionieren der Geschlechter einer Gesellschaft?
b – die Beweisführung mangelhafter – künstlich geschaffener – Geschlechter-normen innerhalb einer Gesellschaft?
c – mangelndes Selbstbewusstsein und Sachkenntnis der Geschlechter in ihrer Gesellschaft?Die Linksfraktion begrüßt, dass eine gesellschaftliche Debatte über sexuellen Missbrauch und Sexismus entbrannt ist und findet, dass diese Debatte weitergeführt werden soll.
Felix Lederle (DIE LINKE Reinickendorf)

Ich glaube, dass viel zu lange weg gesehen worden ist, wenn es zu „alltäglichen“ sexuellen Provokationen oder Übergriffen gekommen ist.
Allerdings erscheint es mir auch seltsam, wenn über Jahre, ja Jahrzehnte, geschwiegen worden ist und mit einem Mal die Öffentlichkeit gesucht wird um unter großer Medienbeachtung persönliche Erfahrungen zu publizieren.
Wir müssen,in der Gesellschaft einen ernsthaften Diskurs über dieses Problem führen aber wir auch aufpassen, dass ein Problem nicht von Einzelnen zur persönlichen Darstellung genutzt wird.
Rolf Wiedenhaupt (AfD Reinickendorf)

Aus unserer Sicht sind alle drei vorgegebenen Antwortmöglichkeiten
nicht zutreffend. In der Diskussion, die unter dem Hashtag „metoo“ geführt
wurde, ging es um die Tatsache, dass Frauen auch heute noch in ihrem
Berufsalltag herablassendes Verhalten und sexuelle Belästigung von Männern
erdulden müssen und dieses Verhalten leider zum Teil auch noch die realen
Machtverhältnisse in unserer Gesellschaft widerspiegelt. Wir
Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen auch an diesen
gesellschaftlichen Machtverhältnissen etwas ändern.
Marco Käber (SPD Reinickendorf)

Die CDU-Fraktion Reinickendorf begrüßt gesellschaftliche Debatten über Sexismus im Alltag, Sexualdelikte, die Rolle von Geschlechtern und den Umgang mit diesen Themen. Uns ist es daher ein wichtiges Anliegen, die geschlechterbewusste Jugendarbeit der Einrichtung „Centre Talma“ in Wittenau zu unterstützen. Erst kürzlich konnte der Jugendstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) mit seiner Abteilung der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit gGmbH (GSJ) als Trägerin der Jugendeinrichtung Mittel in Höhe von 10.000 Euro für das Gewalt-Präventionsprojekt „One Billion Rising“ zur Verfügung stellen. „One Billion Rising“ ist seit 2012 eine weltweite Bewegung, die jedes Jahr zum Valentinstag dazu aufruft, gemeinsam öffentlich gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu protestieren. Das “Centre Talma” zum sechsten Mal in Folge die Berliner Tanz-Demonstration.
Tobias Siesmayer (CDU Reinickendorf)

Eventuell noch folgernde Antworten lesen Sie dann bitte nach Eingang hier:

Die Kampagne #metoo erscheint vielleicht vielen auf den ersten Blick als „Hype“, thematisiert aber ein grundlegendes Problem im Miteinander unserer Gesellschaft und betrifft zwar größtenteils Frauen, ist aber ist auch vielen Männern nicht fremd.
Aus Sicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen halten wir eine öffentliche Diskussion zum Thema für dringend notwendig.
Ich darf hier als Frau sagen, dass es mehr als erschreckend ist, dass z.B. körperliche Übergriffe, die mir schon vor rund 35 Jahren im Arbeitsleben passiert sind, meiner Tochter 2017 noch genauso passieren.
Dies zeigt deutlich, dass sich hier nicht viel geändert hat und dass sich hier etwas dringend ändern muss!
Es gibt leider keine einfachen und schnellen Antworten. Es hat sicherlich viel mit Machtgefühl, mangelndem Respekt und fehlendem Einfühlungsvermögen zu tun.
Jeder sexuell motivierte Übergriff ist eine Demütigung und Entwürdigung und somit eine Form von Gewalt. Besonders in Abhängigkeitsverhältnissen, wie am Arbeitsplatz, gepaart mit dem Gefühl des Ausgeliefertseins, der Ohnmacht. Jeder Mensch wird durch solche Taten degradiert zu einem „Ding“.
Der oft gehörte Satz: „Nun hab dich mal nicht so.“, vertieft die Demütigung nur noch mehr.
Wichtig ist eine gesamtgesellschaftliche Sensibilisierung, eine tiefergehende Diskussion und Reflexion auf allen Ebenen Schule, Beruf, Politik, Privatleben etc.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ und „NEIN heißt NEIN!“ Wir müssen aber auch alle dazu beitragen, dass sich jede(r) Betroffene trauen kann „Nein“ zu sagen.
Elke Klünder (Bündnis 90/Die Grünen)


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