Die Initiative Offene Nachbarschaft begrüßt die Beschlüsse und Vorschläge der Freien Demokraten in Reinickendorf zur Verbesserung des Stadt-Umland-Verkehrs.
Wie die Mehrheit der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) sieht auch die FDP in der Sperrung der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg für PKW durch Poller, Modalfilter, Betonkübel oder Fahrradstraßen keinen vernünftigen Ansatz zur Verbesserung der Situation des Stadt-Umland-Verkehrs. (Siehe dazu auch ein Verkehrsgutachten, das diese Mittel für ungeeignet hält.)
Anwohner vor Verkehrslärm schützen zu wollen, ist grundsätzlich sinnvoll und unterstützenswert. Allerdings sollten die Mittel für diejenigen eingesetzt werden, die vom Verkehrslärm besonders betroffen sind. Die Schwellenwerte des aktuellen Schallschutzfensterprogramms des Senats liegen bei 67 Dezibel tagsüber und bei 57 Dezibel nachts. Diese Werte werden an den Hauptstraßen ständig überschritten und in der Schildower Straße mit 43 Dezibel tagsüber und mit 35 Dezibel nachts bei weitem nicht annähernd erreicht.
Gesundheitlich gefährdet sind die Anwohner an den Hauptstraßen und nicht die Anwohner der Schildower Straße. Unverständlich und zynisch sind vor diesem Hintergrund die Forderungen nach mehr Autoverkehr auf den Hauptstraßen, die sich einige Anwohner an den Gartenzaun gehängt haben.
Einig sind sich alle darin, die Alternativen zum Autoverkehr attraktiver zu machen. Eine wesentliche Säule ist dabei der ÖPNV. Die intensiv genutzte OVG-Buslinie 806 vom Mühlenbecker Land über Glienicke bis zum S-Bahnhof Hermsdorf nimmt einen wesentlichen Teil des Stadt-Umland-Verkehrs auf. Umso unverständlicher ist, dass die Buslinie 806 vom 10-Minuten-Takt (wegen Fahrermangels) auf einen 20-Minuten-Takt umgestellt wurde.
Initiative Offene Nachbarschaft
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Initiative Offene Nachbarschaft
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