Durchgangsverkehr im Waldseeviertel

Bürgerinitiative gegen den Durchgangsverkehr im Waldseeviertel.
In Newslettern wird berichtet …. von der „Verfahrene(n) Situation“ im Waldseeviertel. Hierbei wird leider übersehen, dass es nicht nur 2 sondern 3 Bürgeriniativen im Viertel gibt.

Unsere in den o.g. Artikeln nicht erwähnte Initiative hat sich vor ziemlich genau einem Jahr gegründet, nachdem die damalige zuständige CDU Bezirksstadträtin Katrin Schultze-Berndt die Idee veröffentlichte, den Verkehr (ca. 6000 Autos pro Tag) im Waldseeviertel- mit Hilfe der Einführung eines Einbahnstraßensystems- durch enge Nebenstraßen umzuleiten1.

Wir konnten innerhalb von 8 Tagen über 620 Unterschriften dagegen sammeln und damit die Verwirklichung dieser Absicht erfolgreich verhindern.

Die beiden damals schon existierenden Bürgeriniativen „Schildower Str.“ und „Offene Nachbarschaft“ haben uns dabei unterstützt.

Nur ist das Problem der Verkehrsüberflutung des Viertels damit nicht vom Tisch, im Gegenteil: Da die Abkürzungsstrecke Schildower Str. (Zeitgewinn je nach Verkehrslage 3-4 Minuten2) inzwischen in Spitzenzeiten auch schon überlastet ist, nutzen viele PKWs inzwischen auch die anliegenden bisher ruhigen Anwohnerstraßen; deshalb bleiben wir aktiv.
Anwohner aus der Elsestraße berichten z.B.: „Die Verkehrslage wird immer schlimmer. Kolonnen von Autos fahren am Morgen durch unsere kleine Wohnstraße.“

Wir haben mit großer Aufmerksamkeit die Empfehlung des „Interkommunalen Verkehrskonzeptes der Niederbarnimer Fließlandschaft3“ verfolgt, die eine „Fahrradhauptroute“ durch die Schildower Str. und den Waldseeweg zum S-Bahnhof Hermsdorf vorschlägt.
Hier muss der Mut aufgebracht werden, die Durchfahrt beispielsweise durch Poller zu schließen um eine Fahrradstraße einzurichten, was den Autoverkehr auf Ziel –und Quellverkehr der Anwohner beschränken würde, bei freier Fahrt für freie Fahrradfahrer bzw. Durchgang für Fußgänger.

Die Einrichtung einer zusätzlichen Buslinie würde dem auch nicht grundsätzlich entgegenstehen, wenn man mittels moderner Zugangsberechtigung entweder die Durchfahrt der Busse technisch kontrolliert, eine Busschleuse einrichtet. Die offene Nachbarschaft bliebe erhalten, die o.g. Maßnahmen würden die Anwohner des Waldseeviertels stark entlasten. Mutige Schritte bedeuten zwar Einschränkungen für Einige, aber vielleicht ist das Waldseeviertel nur der Kanarienvogel im Bergwerk und warnt vor weiteren verkehrspolitischen Fehlentwicklungen.

Wer die Verkehrswende in Berlin und Brandenburg wirklich will, kann diesen umweltfreundlichen Vorschlag nicht ablehnen. Wir hoffen, dass der Runde Tisch mit Glienicke und Reinickendorf sich auf solch einen Kompromiss einlassen kann, anderenfalls müsste die zuständige BVV in Berlin- zum Schutz der Waldseeviertelbewohner den unerträglichen Pendelverkehr durch einseitige Maßnahmen verhindern. Rechtliche Bedenken des Bezirksamtes dagegen, hat die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, mit Schreiben vom 10.11.20214, zurückgewiesen.

V.i.S.d.P.: Malte Schümann, Bertramstr.118, 13467 Berlin, Mobil:0160-99100060 (Sprecher der BI)
1 BZA Reinickendorf, Einladung zur Online-Anwohnerversammlung, 25.02.2021
2 Bericht der AG Verkehrskonzept Glienicke, Version vom 18.04.2016, S.24 und Gutachten zur Verkehrsberuhigung
der Schildower Str. im Waldseeviertelstadtraum.com | 2021 | Folie 8
3 Schaubild in Bürgerwerkstatt Glienicke /Nordbahn, Maßnahmen im Radverkehr, 26.05.2021 und © 2020| team red |Machbarkeitsstudie Radverkehr in Reinickendorf, Bericht vom 06.04.2020, Seite 72, Radroute Nr.3
4 Geschäftszeichen I A 21 02116912-1/2019-6-10

PMM


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