Und auf einmal ..

war sie nicht mehr da…

Johanna stirbt bei Verfolgungsjagd zwischen Kriminellen und der Polizei.

Mein Name ist Sigrid, ich bin Johannas Tante und möchte von dem grausamen Schicksalsschlag unserer Familie schreiben. Aber auch davon was Positives daraus entstanden ist.

Der Tag, an dem sich alles änderte, war der 06.06.. Das erste Mal hörte ich in
den Nachrichten, dass eine 22-Jährige bei einer Verfolgungsjagd als Unbeteiligte
grausam ums Leben kam, dabei dachte ich noch was muss diese arme Familie jetzt durchmachen….

Kurz darauf stellte ich fest, diese Familie waren wir. Meine Schwester, Johannas Mama, stand unter Schock und war nicht in der Lage so schnell alle zu informieren. Somit erfuhren es einige von uns leider aus der voreiligen Presse.

Das passiert in Filmen aber nicht uns! Das ist nicht wahr! Es kann nur eine Verwechslung sein!

Ich kann die folgenden Tage nicht beschreiben, mein Magen drehte sich, mir war jeden Tag übel, in meinem Kopf drehte sich alles, die Stimmen hörte ich nur von weit weg. Ich war nächtelang im Wachzustand. Kurzum, ich war völlig fertig.

Wenige Tage später fuhren einige von uns zu dem Tatort, wo Johanna das Leben genommen wurde. Menschen die Johanna gar nicht kannten legten dort Blumen, Kerzen, Stofftiere und ähnliches nieder. Dieser Unglücksort, wo Johanna das letzte Mal glücklich und fröhlich war ist bis heute ein Ort der Erinnerung für viele Menschen geblieben.

Wir glaubten weiterhin das Johanna gleich zur Tür hereinkommen wird.
Inzwischen mussten wir bei der Polizei ihre persönlichen Sachen abholen und auch gleich Entscheidungen treffen obwohl wir gar nicht zurechnungsfähig waren und die wir heute (mit klarem Verstand) bereuen. Auch waren dort leider einige Beamte nicht herzlich.

Was folgte war eine Eskapade an Aufgaben und Hürden, vor die wir gestellt wurden. Diese Aufgaben waren uns unbekannt und kamen noch als zusätzliche Last zur Trauer auf uns zu.

Wir hatten unsere Familie, aber von außen waren wir oft ziemlich alleine gelassen. Was machen Menschen in solchen Situationen, die nicht eine so gut funktionierende Familie haben?

Wo bekommen Trauernde Hilfe?

Wenn man nur die Tante oder der Bekannte/Freund der Verstorbenen ist, ist das nochmal viel schwieriger als es ohnehin schon ist!

Da wuchs der Gedanke ein gemeinnütziges Unternehmen zu gründen, dass diesen Missstand beheben kann.

So schafften wir es Anfang 2020 LichterSchatten zu gründen.
Wir haben ein wachsendes Angebot und schon viel geschafft. Betroffene werden bereits von einer ausgebildeten Trauergruppenleiterin in einer Gruppe per Zoom betreut. Um jedem Trauernden die gleiche Unterstützung zu bieten, ist die Teilnahme kostenlos. Wir arbeiten ausschließlich auf Spendenbasis und hoffen noch viele weitere Projekte starten zu können.
Dafür freuen wir uns über jeden großen oder kleinen Geldbetrag.

Katharina Hahn – Praxismanagerin
LichterSchatten – Therapiezentrum GmbH
LichterSchatten – Therapiezentrum – Physiotherapie, Ergotherapie
& Logopädie
LichterSchatten – Trauerbegleitung & Traumahilfe
PMM


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