Der ambulante Hospizdienst Reinickendorf des Unionhilfswerk berät und begleitet schwerstkranke, sterbende Menschen und die ihnen Nahestehenden in der Zeit der Krankheit, des Abschiednehmens und des Sterbens. Dies ist eine besondere, zum Teil sehr schwere Zeit, sie benötigt eine ganz besondere Betreuung. Gemeinsam mit den Angehörigen und Freunden, mit Ärzten, Mitarbeitern aus Pflegewohnheimen und Pflegediensten tragen wir dazu bei, dass Menschen die letzte Zeit ihres Lebens möglichst gut verbringen und dort sterben können, wo sie sich zu Hause fühlen. An vorderster Stelle stehen dabei die Würde und Selbstbestimmung der Sterbenden und ihre ganz persönlichen Bedürfnisse.
Bisweilen entsteht in dieser Zeit auch ein großes Gefühl der Einsamkeit. Dann ist es hilfreich, einen Menschen an seine Seite zu wissen, der sozusagen am Wegesrand steht.
Ehrenamtliche Sterbebegleiter/innen werden von uns in jährlich stattfindenden Kursen auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Es ist immer wieder schön zu sehen, dass sich Menschen für diese Aufgabe engagieren.
Der Kurs umfasst 160 Stunden und findet über 9 Monate an je einem Wochenende statt.
Er beinhaltet verschiedene Themen wie zum Beispiel Gesprächsführung, Umgang mit demenziell erkrankten Menschen, Einblicke in Religion und Spiritualität und Schmerzerkennung und Schmerztherapie. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und persönliche Erfahrungen eine zentrale Rolle. Während des Kurses lernt die Gruppe sich sehr gut kennen und erlebt viele schöne und bewegende Augenblicke.
Unsere ehrenamtlichen Sterbebegleiter/innen nehmen die Chance wahr, neue Fähigkeiten bei sich zu entdecken und zu entwickeln. Sie erfahren Anerkennung, knüpfen Kontakte und nehmen direkt an notwendigen Verbesserungen in unserer Gesellschaft teil.
Die geschulten Begleiter/innen stellen sich individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen ein. Sie nehmen sich Zeit für Gespräche, lesen ihnen vor, gehen mit ihnen spazieren oder sind einfach für sie da. Ihre regelmäßigen Besuche bei den Schwerstkranken zu Hause, im Pflegewohnheim oder im Hospiz sind für die Betroffenen kostenlos.
Pflegende Angehörige und Nahestehende werden entlastet, können einige Zeit für sich sein und neue Kraft schöpfen. Sie finden bei unseren Mitarbeiter/-innen auch in der Zeit der Trauer ein offenes Ohr und können die seelische und organisatorische Begleitung des Hospizdienstes in Anspruch nehmen.
Die Koordinatorinnen Wiebe Scheer und Juliane Passauer beraten Betroffene und Angehörige zu persönlichen, sozialen und pflegerischen Fragen sowie zur Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Sie vermitteln Kontakte zu Pflegediensten, Ärzten, stationären Hospizen und ergänzenden Beratungsstellen.
Der ambulante Hospizdienst Reinickendorf ist integriert in das Kompetenzzentrum Palliative Geriatrie (KPG) und bietet als Projekt des Unionhilfswerk über seinen Hospizdienst zahlreiche Möglichkeiten zur Mitarbeit.
Wiebe Scheer – Juliane Passauer
Hospizdienst Palliative Geriatrie Nord
Wilhelmsruher Damm 116
13439 Berlin – Tel.: (030) 64 49 76 06 6
PMM
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