Ich gehe gern spazieren
beobachte Natur Und manchmal seh ich Dinge
da wundere ich mich nur
Auf einer kleinen Lichtung
nicht weit vom Weg entfernt
Sah ich ihn einsam sitzen
als ob das Fliegen er verlernt
Bei näherem Betrachten
erkannte ich mit Schrecken
den kleinen Falter
in einem Glashaus stecken
Ich eil herbei
Bin wie von Sinnen
Ein Schlüssel steckt im Schloss
aber von innen!
Der Schmetterling mit aller Seelenruh
dreht unbekümmert mir seinen Flügel zu
Ein kleiner Fleck ist jetzt zu sehen
welch Glück für mich- ich wollt schon gehen
Der Schönheitsfleck hat mich betört
Die Einsamkeit eher verstört
Der Falter rückt und rührt sich nicht
will nicht die Tür aufschließen
Alleine hier bleibt er zurück
kann nur noch sich genießen!
Ob das wohl reicht – ich mag`s nicht glauben
Es ergibt für mich kein Sinn
Die Freiheit hierfür einzutauschen
bis zum kargen Ende hin?
So viele schöne Sachen
gibt es doch noch zu sehen
Das Glashaus aufgeschlossen
dann wirst du es verstehen!
Du fliegst zur warmen Sonne
zu anderen Faltern hin
Ein Blick ins leere Häuschen
Wie froh ich bin!
Ein Schönheitsfleck- der mich betörte
Jetzt kann ihn jeder seh`n
In Zukunft kann ich unbeschwert
wieder spazieren geh`n!
Das Lesergedicht von Herrn Grell
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