SPD – Reinickendorf ~ 1/3 Parteiarbeit

Liebe KiEZBLATT Leserin ~ Leser – Hier nun eine Triologie vom Chef der Reinickendorfer SPD zur momentan doch recht unübersichtlichen und verwirrenden lokalen Parteiensituation schreibt uns Herr Stroedter – für mehr Durchblick! Bilden Sie sich bitte, wie vom KiEZBLATT gewohnt, wieder Ihre Meinung.Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen in auf diesem Wege in einem dreiteiligen Artikel die SPD – Reinickendorf näherbringen darf. In diesem ersten Teil möchte ich erklären, wie die SPD in Reinickendorf gegliedert ist und was es bedeutet in einer Partei aktiv zu sein. Im zweiten Teil werde ich einen kurzen Überblick über die politische Arbeit in Reinickendorf geben, um Ihnen dann im dritten und letzten Teil kurz die Ansprechpartner der SPD in Reinickendorf für die verschiedenen Themenfelder vor zu stellen.

Mein Name ist Jörg Stroedter, ich bin mittlerweile seit 10 Jahren Kreisvorsitzender der SPD in Reinickendorf. Zudem bin ich Abgeordneter und vertrete die Reinickendorfer*innen zusammen mit meiner Kollegin Bettina König im Abgeordnetenhaus von Berlin. Wir beide setzen uns auf der Landesebene für die Themen ein, die aus Reinickendorf an uns herangetragen werden. In der Kommunalpolitik kümmert sich der SPD-Bezirksstadtrat Uwe Brockhausen um Wirtschaft, Gesundheit, Integration und Soziales im Bezirksamt Reinickendorf. In der Bezirksverordnetenversammlung ist die SPD-Fraktion mit 13 Mitgliedern unter der Leitung des Fraktionsvorsitzenden Marco Käber vertreten. Näheres dazu erfahren Sie im dritten Teil dieser Artikelserie.

In diesem Teil möchte ich vor allem die Bürger*innen unter Ihnen ansprechen, die über Parteiarbeit noch nicht so viel gehört haben und Ihnen die grundlegenden Strukturen aufzeigen.

Wer arbeitet heutzutage in einer Partei mit?
In Reinickendorf zählt die SPD über 1.100 Mitglieder verteilt auf 9 Ortsvereine (sprich: Abteilungen). Die Ortsvereine stellen in der SPD die kleinste Gliederung dar, hier treffen sich in der Regel die Mitglieder aus einem Kiez.
Darüber hinaus gibt es die Arbeitsgemeinschaften (AGs), d.h. bestimmte Zielgruppen vermitteln ihre Interessen in die Partei und in die Öffentlichkeit – kiezunabhängig. Ein Beispiel für eine AG ist die Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen (AGS). Auf die AGs und die politische Arbeit in Reinickendorf gehe ich im zweiten Teil dieser Artikelserie näher ein. Wie auch schon in den Abteilungen ist die Mitarbeit in den AGs freiwillig und ehrenamtlich, das heißt man kann hier diskutieren und seine Ideen einbringen so wie man Zeit und Interesse hat.

Warum in einer Partei mitarbeiten?
Die Meinungsbildung innerhalb der SPD ist ein sehr wichtiger Prozess, der auch schon mal länger dauern kann; vor allem, wenn das Thema komplex und emotional ist. Hierzu kann ich das wirklich kontroverse Thema „Zebrastreifen in Frohnau“ anführen. Ich war von Anfang an ein Befürworter der beiden Zebrastreifen am Zeltinger Platz, jedoch gilt dies nicht für jedes Mitglied innerhalb der SPD. Gerade dieses Thema wurde innerhalb unserer Ortsvereine offen, ausführlich und sehr kontrovers diskutiert. Dies zeigt aber auch, warum es manchmal etwas dauern kann bis eine Partei eine Meinung zu einem Thema hat, da die Meinung immer ein Spiegel der Mehrheitsmeinung innerhalb der Partei ist und diese auch erstmal definiert werden muss.

Jede und jeder kann seine Meinung sagen, jeder und jede wird gehört. Man kann andere überzeugen oder sich selbst von einer anderen Meinung überzeugen lassen. Es geht ums Zuhören, ums Ausredenlassen, um Respekt.

Die Treffen unserer Partei haben viele Formen:
Mitgliederversammlungen, Vorstandssitzungen, Stammtische, Diskussionen in den AGs, Bürgerforen etc.
Die Themen sind bunt gemischt: Sie reichen von lokal bis berlinweit: Es geht im Kiez z. B. um Sauberkeit (mehr Papierkörbe), Natur (neue Straßenbäume, Grünanlagen), Verkehr (Radwege, Parkplätze, ÖPNV), Barrierefreiheit, Sportplätze, Spielplätze. Berlinweit z.B. um Wirtschaft, öffentlichen Dienst, landeseigene Unternehmen. Wir verabschieden Anträge, die oft in kleinen Runden im Ortsverein entstehen und dann über den Kreisverband Reinickendorf von der SPD auf unsere Landesparteitage eingebracht werden – und manchmal auch noch bis zur Bundesebene. Das sind viele verschiedene Ebenen, deshalb dauern die Wege (sprich Abstimmungsprozesse) manchmal Monate.

Beispiele für SPD-Anträge aus Reinickendorf sind, z.B. Weiterbau der U8 bis ins Märkische Viertel, die Kita-Qualität zu verbessern, sachgrundlose Befristungen ohne Ausnahmen auch bei landeseigenen Unternehmen des Landes Berlin inklusive der Töchterunternehmen abschaffen. Ausführlicheres dazu im zweiten Teil.

Ich höre oft von Bürger*innen, dass „die da oben nicht mehr wissen, was wir wollen“. Es gibt ein Resignieren gegenüber politischen Entscheidungen, mit denen man nicht einverstanden ist. Gegen dieses Gefühl hilft es, sich einzumischen indem man in einer Partei mitarbeitet. Denn so hat die oder der Einzelne viele Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.

Parteiarbeit bedeutet: mitreden und mitgestalten. Parteiarbeit ist eine Chance zur Veränderung!

Jörg Stroedter, MdA
Kreisvorsitzender

Kontakt:
SPD Kreisbüro Reinickendorf, Waidmannsluster Damm 149, 13469 Berlin, Telefon: 030-411 70 36, mail: info@spd-reinickendorf.de.


2 Gedanken zu „SPD – Reinickendorf ~ 1/3 Parteiarbeit

  1. Marlis – vielen Dank.
    Wir werden Ihren Kommentar Herrn Stroedter weiterleiten.
    Frohen Sonntag – KiEZBLATT Online Redaktion
    Rainer Otto

  2. Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion!

    Die Reinickendorfer Parteienlandschaft könnte wohl kunfuser nicht sein – schon beim Artikel zum Karge wollte ich mich äußern – aber jetzt muss mal Folgendes gesagt werden.

    Alle Parteien – hier die SPD – haben immer noch nicht erfasst, dass das bisher gewachsene Agieren endgültig vorbei ist. Wir sind Global und das hat seinen Grund ~ IT !

    Während man früher – berechtigt – als Politiker eine, meist seine eigene Meinung über Führung/Demokratie aufbaute und mehr oder weniger erfolgreich unter die Bürger streute und wenn man Glück hatte, den Hype traf, trägt sich unsere „Parteiendemokratie heut zu Grabe“.

    Die Bürger wollen mehr, bzw. ECHTE Demokratie – echte Mitbestimmung. Wenn man so will „DEMOKRATIE 2.0“!

    Hier gilt es für die SPD anzupacken, bevor die anderen Parteien es vormachen, diese veralteten Strukturen „über Bord zu werfen“ – also nicht Vorstellungen zu entwickeln und in der Bevölkerung auf „Gut Glück“ umsetzen – NEIN – jetzt gilt es (IT sei DANK) die Wünsche/Bedürfnisse/Erforderlichkeiten der Bürger aktiv zu erfassen und entsprechend im Parlament umzusetzen.

    Sie merken schon, diese neue „DEMOKRATIE 2.0“ steht auf dem Fundament der Wähler und nicht mehr auf einem Parteienfundament!
    Jetzt geht es dann endlich nachhaltiger von UNTEN nach OBEN und nicht wie seit Anbeginn unserer Demokratie von OBEN nach UNTEN – eine neues Parteienbewusstsein (heute leicht wg der IT umsetzbar – früher noch nicht so einfach möglich) gilt es zu schaffen. Für einen Politiker gilt es „DemokratieVerantwortung“ zu übernehmen – was heißen will: Rund um die Uhr auf die Bürger zugehen und nicht auf die Bürger zu warten! Wenn der letzte Bürger im Wahlkreis nach seinen Problemen gefragt wurde – na dann wieder von vorn – Jahr für Jahr! Die Bürger haben nämlich vordergründig immer noch das wichtige Tagesgeschen umzusetzen – sie warten auf ihre Politker – also ran, die Probleme liegen immer vor der Haustür! Fragen Sie sich an jedem Wochende: Wie erfolgreich war meine „ERNTE“ diese Woche!

    Vernetzen Sie sich mit den Wählern jedweder Couleur und hören Sie auf die Wähler „anzupassen“ ~ fangen Sie an sich endlich selbst in den Dienst des Wählers zu stellen. Beginnen Sie, sich dem Wähler unterzuordnen! Hören Sie auf Ihre Zeit mit KonkurenzVerachtungen zu verschwenden – zeigen Sie, dass Sie es BESSER können, statt anderen Plattformen zu verschaffen! Wenn man SIEGEN will, sicherlich nicht durch ständiges Umschauen nach den Mitbewerbern – deren Fehler sollten Ansporn sein!

    Und machen Sie „Tabula rasa“ in Ihrer SPD.
    Wenn Politiker erst nach 30 Jahren feststellen, dass sie bei einer anderen als SOZIALEN Partei besser aufgehoben wären – dann stimmt doch was nicht!
    Wenn diese meinen, eine SOZIALE Partei wie die SPD habe mit Links nichts „am Hut“, dann stimmt doch was nicht!
    Wenn diese die Partei wechseln, weil „die Mitte“ mehr stimmen bringen kann (Wie Herr Schröder seine SOZIALE Partei, auf die er hätte eigentlich stolz sein sollen, so einfach an die Wand fahren kann – warum wurde er eigentlich nicht Ehrenvorsitzender bei der CDU), dann stimmt doch etwas nicht!
    Wenn es um Stimmen und %e im Abgeordnetenhaus geht und nicht darum, vorhandene Wählerwünsche umzusezten, dann stimmt doch was nicht!
    Wenn diese nicht verstehen, dass Wählerstimmen nicht durch „StraßenPlakatVermüllung“ gewonnen werden, sondern durch erfolgreiches Engagement für Bürgerwünsche im Parlament, dann stimmt doch etwas nicht!

    RÄUMEN Sie ENDLICH auf! MACHEN Sie endlich Ihre HAUSAUFGABEN!

    Die SPD ist eine SOZIALE Partei. Dazu sollte sie stehen und anfangen, sich endlich in die politische LINKE Landschaft einbringen und die Führungsrolle übernehmen. Mit der dann hinter ihr stehenden großen Bevölkerungsmehrheit hätte die Mitte oder die Rechte gar keine Chancen mehr uns ständig „vorzuführen“ und oder den Bürgern mit einem Privatvermögen um die 100.000 € einzureden, dass diese mit ihrem kleinen Häuschen usw. beim Kapital besser aufghoben wären.

    Fangen Sie endlich an, die heute noch krampfhaft am Leben zu haltende Mähr „LINKS“ nimmt mir mein Häuschen – meine 100.000 € – meine „Reichtümer“ weg, aus dem längst überholten KlassenkampfSumpf zu ziehen. Wenn diese wissen wollen was das Kapital unter Reichtum versteht, dann sollten diese sich mal die %uale Vermögensverteilung näher anschauen. Dann fragen sie sich mal, ob sie wirklich glauben zu den 10% zu gehören, zu diesem budesdeutschen Kapital. Meinen diese wirklich, das sich diese Politik allen Ernstes um den Erhalt ihres 100.000 € Vermögens interessiert – also diesem Kapital dann auch noch eine Stimme geben?

    Liebe SPD – schaffen Sie mit allen Mitteln der IT eine bessere Demokratie, eine „DEMOKRATIE 2.0“ für uns. Bauen Sie einen Staat in dem das Wohlergehen der Mehrheit (Demokratie) und nicht das der 10% im Mittelpunkt steht. Mit der IT stehen hinter sozialen Forderungen nicht nur ein paar Politker – NEIN – es werden dann MiLLIONEN Bürger sein, deren Wünsche/Forderungen sie dann viel leichter umsetzen können.

    Aber bitte erst für´s Ziel und dann für die Feinheiten kämpfen, damit endlich die „Kindergartenkultur“ einer Vergangenheit angehört.

    SPD – wacht endlich auf und schmeißt Eure alten Klamotten auf den Müll und präsentiert Euch im zeitgemäßen Gewand! Ran mit der Jugend und im Gefolge mit den erfahrenen Alten als Fundament – starke POWER!

    Wie konnte es geschen, das in einer SPD ein Mitglied 30 Jahre im Schafspelz wirken konnte, ohne ausgeschlossen zu werden. Es ist höchste Zeit mal die Gesinnungen „abzuklopfen“ um eine neue „Schröderparteiengrippe“ zu vermeiden und die wahren SOZIALDEMOKRATEN motivieren, sich an die Spitze zu stellen. Sich für die Mehrheiten in unserem Staate engagieren, kann JEDEN doch nur mit STOLZ erfüllen oder?!

    In diesem Sinn verbleibe ich –
    Ihre Marlis M.

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