Projekt Entenschnabel

Wie lebte es sich mit der Mauer als Gartenzaun? Die szenische Entdeckungstour „Projekt Entenschnabel“ führt auf eine Zeitreise und ins Sondersperrgebiet „Am Sandkrug“

Am Samstag, dem 3. Oktober, und am Sonntag, dem 4. Oktober 2015, ist es wieder soweit – das Museum Reinickendorf und die Gruppe „Kirschendieb & Perlensucher Kulturprojekte“ laden nach vier Jahren Pause zu einer Wiederaufnahme der erfolgreichen szenischen Entdeckungstour “Projekt Entenschnabel” über das Leben mit der Mauer in Berlin-Reinickendorf und Glienicke/Nordbahn ein.

Im Norden von Berlin befand sich einer der absurdesten Auswüchse der Berliner Mauer – der “Entenschnabel”. Hier ragte ein schmales bewohntes Gebiet der DDR nach West-Berlin hinein und war gleich von drei Seiten von der Mauer umgeben. Nur mit spezieller Sondergenehmigung konnte die Gegend betreten werden. Sperrzäune und Mauer verliefen direkt durch den eigenen Garten, Wachposten patrouillierten am Fenster vorbei, Häuser und Keller wurden regelmäßig kontrolliert, Bogenlampen leuchteten jeden Winkel aus. Recht absurd war daher der Alltag der Bewohner – eingesperrt, überwacht und paradoxerweise auch irgendwie frei.

Wie lebte es sich hier auf den beiden Seiten des „antifaschistischen Schutzwalls”? Und was ist heute von dieser Vergangenheit noch sichtbar?

Die Macher von „Projekt Entenschnabel“ haben sich vor Ort auf die Suche begeben und präsentieren in einer besonderen Mischung aus Stadtführung und Theater Geschichte und Geschichten, die sich um diesen Ort ranken. In die Stationen und Szenen der Tour werden Erinnerungen und Anekdoten von Bewohnern und Nachbarn sowie historische Schrift-, Ton- und Filmdokumente einbezogen und zu einer eigenen Erzählung verknüpft.

Eine dokumentarische Entdeckungstour mit Theaterelementen über Fluchttunnel und Schornstein-feger, Stasi und Schokobonbons, Wachhundgejaule und Nachbarschaftsidylle, Systemtreue und Lebensglück.

Termine:
Samstag, 3. Oktober, 15 Uhr
Sonntag, 4. Oktober, 15 Uhr

Start:
Grundstück des ehemaligen “Nordbahn-Treff”, Oranienburger Chaussee 44 (B96), Ecke Falkenweg, Glienicke/Nordbahn (am sogenannten „Entenschnabel“)

Eintritt: 8 € regulär, 5 € ermäßigt

Informationen: www.kirschendieb-perlensucher.de

Kontakt: info@kirschendieb-perlensucher.de,
Tel. 030-420 255 21, 0151-107 696 88
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird eine Reservierung empfohlen.

Eine Veranstaltung vom Museum Reinickendorf in Kooperation mit der Jugendeinrichtung „Nordbahn-Treff“.
Durchgeführt von „Kirschendieb & Perlensucher Kulturprojekte“ (Doris Enders, Florina Limberg, Florian Oberle und Sebastian Teutsch).

Rathaus Pressemitteilung Nr. 6057


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert