Leitende Krankenhausärzte Sündenbock oder …

Leitende Krankenhausärzte Sündenbock oder Wertschöpfer?
VLK-Zukunftspreis an VDK-Präsident Dr. Josef Düllings.

4. VLK-Bundeskongress
(Berlin, September 2015) – Unter großer Mitgliederresonanz hat der Verband Leitender Krankenhausärzte e.V (VLK) heute den 4. VLK-Bundeskongress abgehalten. Zahlreiche VLK-Mitglieder, Referenten und Gäste waren der Einladung des Verbandes gefolgt, um unter der Überschrift „Der leitende Krankenhausarzt: Sündenbock oder Wertschöpfer?“ über die Zukunft der deutschen Krankenhausversorgung zu diskutieren.

Vor dem Hintergrund der politischen Debatte um die aktuelle Krankhausreform entwickelten sich mit den Gästen aus Politik und gesundheitspolitischer Selbstverwaltung lebhafte Diskussionen über zielführende Wege zu einer Weiterentwicklung der Krankenhauslandschaft in Deutschland.

VLK-Präsident Hans-Fred Weiser betonte die grundlegende Bedeutung der zugespitzt for-mulierten Kongressthematik: „Wir beobachten zunehmend und mit großer Sorge, dass die leitenden Krankenhausärzte zwischen den Mühlsteinen der politischen Rahmensetzungen auf der einen und der wirtschaftlichen Erfordernisse auf der anderen Seite zerrieben werden. Einerseits feiert die Politik im Krankenhausstrukturgesetz eine wahre Qualitäts-Orgie – ohne augenscheinlich zu wissen, was Qualität im Krankenhaus bedeutet –, andererseits findet sich zum allgemein anerkannten Investitionsdefizit bei der Krankenhausfinanzierung kein Wort in dieser so genannten Reform,“ so Weisers Analyse.

Die Folge werde sein, dass einmal mehr die Klinikärzte dafür verantwortlich gemacht werden, wenn angesichts der zunehmenden Qualitäts-Bürokratie die Erlöse nicht mehr stimmen. „Mir ist jetzt schon klar, wer Schuld ist, wenn dieser klapprige Reform-Karren an die Wand fährt,“ so Weisers Prognose.

Ziel des Kongresses sei es, die Diskussion auf die eigentliche ärztliche Tätigkeit zu lenken und den Arzt wieder als zentrale Profession im Versorgungsgeschehen zu etablieren: „Wir wollen mit unserem Kongress-Titel deutlich machen, dass wir auch bereit sind, in wirtschaftlichen Kategorien zu denken, und uns dieser Verantwortung zu stellen. Es steht jedoch völlig außer Frage, dass nur der Arzt im Krankenhaus Wertschöpfungsprozesse in Gang setzt, und niemand sonst,“ stellt Weiser klar. Den leitenden Krankhausärzten falle daher eine besondere Bedeutung zu, wenn es darum geht, medizinische und wirtschaftliche Verantwortung zur Deckung zu bringen.

„Unsere Befürchtung ist jedoch, dass wir in genau dem Maße zu Sündenböcken werden, wie wir auch unserer primären Verantwortung für eine sichere Patientenbehandlung gerecht zu werden versuchen. Das darf nicht sein, und darüber müssen wir auch öffentlich sprechen,“ so der VLK-Präsident, der diesen Ansatz durch die große Kongressresonanz bestätigt sieht.

Verliehen wurde im Rahmen des Kongresses auch der VLK-Zukunftspreis, mit dem in diesem Jahr Dr. Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD), geehrt wurde. „Herr Dr. Düllings ist uns als VKD-Präsident nicht nur wichtiger Ansprechpartner für unsere Bemühungen, die Arbeitssituation leitender Krankenhausärzte zu verbessern. Unsere zahlreichen Gespräche haben uns auch gezeigt, dass er sowohl die medizinische als auch die wirtschaftliche Bedeutung der leitenden Krankenhausärzte verinnerlicht hat. Er ist damit nicht Widersacher sondern äußerst hilfreicher Partner, wenn es darum geht, der Politik unsere Erwartung an eine zukunfts- und patientenorientierte Gestaltung der Krankenhauslandschaft klar zu machen“, so VLK-Präsident Hans-Fred Weiser in seiner Laudatio.

Der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. ist der Zusammenschluss aller leitenden Krankenhausärzte, die verantwortungsvoll an der Gestaltung und Erhaltung eines leistungsfähigen, funktionierenden und patientenorientierten Krankenhauswesens mitwirken wollen. Der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. wurde im Jahre 1912 gegründet

Dr. ALBRECHT KLOEPFER
Büro für gesundheitspolitische Kommunikation
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