„Kommunikationsdesaster“

Kommunalpolitik sieht „Kommunikationsdesaster“ bei der Senatsverwaltung für Sport.

Bei der Sitzung des Sportausschusses der BVV Reinickendorf am 19. Mai 2020 gab es massive Kritik von Sportvereinen und Lokalpolitikern an der ungenügenden Kommunikation und den fehlenden Konzepten der Senatssportverwaltung für den Breiten- und Vereinssport.

Der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion in Reinickendorf, Frank Marten, nahm das Ganze kopfschüttelnd zu Kenntnis: „Vor zwei Monaten hat der Senat unter anderen notwendigen Maßnahmen auch die Schließung aller Sportanlagen zur Bekämpfung des Corona-Virus verfügt. In allen anderen Fachabteilungen arbeiten Senat und Bezirke gemeinsam mit Experten, Fachverbänden und Betroffenen daran, Ideen für Konzepte zu erarbeiten, die aufzeigen, wie einzelne Lebensbereiche unter Beachtung des Infektionsschutzes neu gestaltet werden können. Nur in der Senatsverwaltung für Sport herrscht völlige Funkstille. Außer den extrem eingeschränkten Möglichkeiten auf den Sportplätzen kam bislang nichts. Das ist für neun Wochen mehr als armselig.“

Entsetzt zeigt sich Marten vor allem von der völlig fehlenden Kommunikation mit Bezirken und Vereinen. „Seit Mitte März werden die 670.000 Mitglieder in den Sportvereinen vom Senat mit der Krise völlig allein gelassen. Dabei gibt es viele Fragen und Ideen, die man senatsseitig angehen könnte. Auf öffentlichen Grünflächen gibt es überall kleine Ansammlungen von Menschen, die dort individuell Sport treiben dürfen. Kleingruppen von Vereinen ist das verboten, obwohl es hier Übungsleiter gibt, die auf Einhaltung von Abständen und Hygieneregeln achten könnten. Ähnliches gilt für die Pläne zur Öffnung der Fitnessstudios im Vergleich zu den weiterhin geschlossenen Sporthallen. Das macht, im Zusammenhang betrachtet, keinen Sinn. Selbst bei der simplen Frage, ob Ehepaare ein gemeinsames Tennis-Doppel spielen dürften, hüllt sich der zuständige Staatssekretär Dzembritzki in eisernes Schweigen und verschließt sich völlig der konkreten Situation in den Sportvereinen“, ärgert sich Marten. „Dabei könnten alle von den Ideen und Hinweisen eines echten Austausches nur profitieren.“

Marten weiter: „Während es in den Bereichen Jugend und Schule während der gesamten Krisenzeiten teilweise mehrmals wöchentlich intensiven Austausch zwischen Senat, Bezirken und Verbänden gegeben hat und umfangreiche Konzepte erarbeitet wurden, soll am Freitag (24.05.) das erste Mal seit Beginn der Krise eine Sitzung der Bezirksstadträte für Sport gemeinsam mit der Senatssportverwaltung stattfinden. Ich bin sehr gespannt, was bei der Sitzung herauskommt

und ich kann nur hoffen, dass das Kommunikationsdesaster des Staatssekretärs damit ein Ende hat. Für viele der allesamt ehrenamtlich organisierten mittleren und kleinen Vereine kann das bereits zu spät kommen, die Gefahr von massiven Austritten ist überall gegenwärtig. In dieser Situation hätte ein Abwenden der Senatspolitik vom organisierten Sport ebenso tiefgreifende gesellschaftliche Auswirkungen, wie das Virus selbst!“
PMM


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