Jugendberufsagentur in Reinickendorf

Seit genau einem Jahr können sich Schulabgängerinnen und Schulabgänger und andere junge Menschen in der Jugendberufsagentur Berlin in Reinickendorf unbürokratisch beraten lassen, wenn sie auf dem Weg in die berufliche Zukunft Orientierung und Unterstützung brauchen.

Das Besondere an dem Serviceangebot: Bereichsübergreifend arbeiten in dem Gebäude in der Breitenbachstraße 26 vier verschiedene Einrichtungen zusammen, und zwar die Berufsberatung der Agentur für Arbeit, die U 25 Teams der Jobcenter und die Beraterinnen und Berater der Jugendhilfe des Bezirksamtes Reinickendorf und beruflichen Schulen. Eine Kooperation besteht darüber hinaus mit der Beratung für sozialintegrative Leistungen (Schulden, Sucht und Psychosoziale Betreuung) durch den Träger STEG gGmbH.
„Alle beteiligten Institutionen arbeiten Hand in Hand, niemand hat den Hut auf. Von dem praxisorientierten Beratungsangebot profitieren vor allem Jugendliche mit hohem Unterstützungsbedarf“, lobt Bezirksstadtrat für Jugend, Familie, Schule und Sport, Tobias Dollase (parteilos, für CDU). „Ziel aller Beteiligten ist es, durch rasches Handeln Jugendliche aufzufangen und sie durch gezielte Hilfsangebote fit zu machen für den Arbeitsmarkt“, so Dollase.

Gemeinsames Ziel der Partner der Jugendberufsagentur ist es, die erfolgreiche Arbeit weiter zu entwickeln und noch mehr Jugendliche für das Angebot zu interessieren. Große Bedeutung kommt dabei der Zusammenarbeit mit den Schulen zu. die Einbindung eines Projektes des Jugendamtes mit dem Träger Gangway e. V. zur aufsuchenden Arbeit ist ein wichtiger Baustein im Gesamtangebot der Jugendberufsagentur. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sprechen Jugendliche an typischen Treffpunkten auf der Straße an und weisen auf das Beratungsangebot hin.

Bezirksstadtrat Dollase erklärt weiter: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass kein junger Mensch verloren geht. Mit der Jugendberufsagentur ist eine Lücke in der verwaltungsübergreifenden Arbeit geschlossen worden. Das Angebot zur Hilfe bei der Berufsorientierung, beim Anfertigen von Bewerbungsunterlagen und all den anderen wichtigen Fragen auf dem Weg in die eigene berufliche Zukunft spricht sich bei den jungen Menschen langsam herum und wird auch zunehmend in Anspruch genommen. Ich freue mich besonders über die Unterstützung durch die Partner in der Jugendberufsagentur.“

Wolfgang Steinherr, Geschäftsführer des Jobcenters Berlin Reinickendorf:
„Junge Menschen sind die Fachkräfte von morgen. Wir begleiten sie auf dem Weg von der Schule dorthin mit 3 Spezialistinnen, damit sie ihre Potenziale erkennen und nutzen. Eine duale Ausbildung ist immer eine gute Grundlage und oft eine tragfähige Alternative zu einem Studium. Das kann man nach einer abgeschlossenen Ausbildung immer noch starten. Wichtig ist aber, dass der Übergang nach der Schule reibungslos und ohne Brüche über die Bühne geht. Dabei hilft unsere verlässliche und vertrauensvolle Beratung in einem Netzwerk kompetenter Partner. Arbeitsförderung, sozialintegrative Leistungen und Einbindung der Schulen unter einem Dach – das ist die Jugendberufsagentur. Und wenn es uns gelingt, die Eltern noch intensiver einzubinden, dann klappt es auch mit dem Start ins Berufsleben.“

Maya Carr – Hill, Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Berlin Reinickendorf:
„Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit ist mit großem Enthusiasmus in die Jugendberufsagentur (JBA) gestartet. Die Berufsberater und Berufsberaterinnen beraten in den Schulen alle Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen (und auch gern der Jahrgänge darunter) zu Fragen der beruflichen Zukunftsplanung, unabhängig ob die Jugendlichen die Berufsbildungsreife, den MSA oder das Abitur anstreben. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen unter einem Dach war sehr positiv. Das machte die neue Struktur der Jugendberufsagentur von Anfang an zu einem Erfolgsprojekt.
Die Senatsverwaltung hat im Rahmen der Jugendberufsagentur und unter Mitwirkung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Agentur für Arbeit das Landeskonzept Berufs- und Studienorientierung (LKBSO) ins Leben gerufen. Dadurch wird abgesichert, dass alle Jugendlichen eine ausführliche Berufsorientierung und vor Verlassen der Schule ein verbindliches Gespräch zur weiteren beruflichen Perspektive mit seinem Berufsberater oder dem Partner an der Schule erhalten.

Die Berufsberatung ist täglich von 8:00 – 12:00 Uhr (donnerstags auch bis 18:00 Uhr) in einer Art „Sofortdienst“ zu erreichen.“

Ralf Jahnke, Leiter der Netzwerkstelle der Jugendberufsagentur Berlin bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie:
„Die Zusammenarbeit in der Jugendberufsagentur Berlin am Standort Reinickendorf zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jobcenters, der Agentur für Arbeit, des Jugendamtes und der Beraterin der beruflichen Schulen läuft hervorragend und bringt unmittelbar viele Vorteile für die jungen Rat- und Unterstützungssuchenden.

Bei uns an den beruflichen Schulen bemerken wir immer stärker, dass die Wahl nach beruflichen Qualifikationswegen von vielen jungen Menschen durch die Wirksamkeit der Schnittstellen der Jugendberufsagentur jetzt bewusster entschieden wird. Die Abbruchzahlen gerade bei den berufsvorbereitenden Bildungsgängen für Jugendliche, die ihre Startchancen für den Weg in die Ausbildung noch verbessern müssen, sind schon jetzt deutlich gesunken. Wir dürfen aber die Anstrengungen nicht vernachlässigen, wieder deutlich mehr junge Menschen direkt im Anschluss der allgemeinbildenden Schulzeit in Ausbildung zu bringen.“

PMBA


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