Gründungsinteressierte nicht deutscher Herkunft

In den Seminaren unter dem Motto: „Zukunft planen. Chancen sehen – Ihr Weg zum eigenen Unternehmen“ konnten Gründungsinteressierte verschiedener Herkunft, unter anderem über 60 Geflüchtete, in Berlin erste Orientierung finden. Die Seminarreihe, finanziert durch die Investitionsbank Berlin im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, gab eine erste Einführung in das Thema, was Selbstständigkeit bedeutet. Zudem erhielten die Teilnehmenden Informationen über die formalen Voraussetzungen sowie über die Finanzierungs-, Förder- und Beratungsstrukturen. Ergänzt wurden diese Seminare durch die Präsentation einiger erfolgreicher Existenzgründungen.

Bereits zum 14. Mal wurde die jährliche Seminarreihe für Existenzgründer/-innen nicht deutscher Herkunft in Zusammenarbeit mit ethnischen Einrichtungen erfolgreich durchgeführt. Erstmalig wendete sich die Seminarreihe dabei auch an Geflüchtete. Damit trägt das Land Berlin der aktuellen Situation Rechnung: Unter den Neuankömmlingen in Deutschland sind viele Hochqualifizierte; nicht wenige von ihnen waren bereits in ihrem Heimatland selbstständig. In zwölf Einzelseminaren für Interessierte mit polnischen, russischen, türkischen, serbokroatischen, spanischen und vietnamesischen Sprachkenntnissen konnten in diesem Jahr mehr als 200 Teilnehmer/-innen erreicht werden. Erstmalig fanden drei zweisprachige Seminare für Geflüchtete in Arabisch, Kurdisch und Farsi sowie jeweils in Deutsch statt. Die Referentin Frau Nar von GUWBI e.V. berichtet über ihre Erfahrungen „Der Handlungs- und Informationsbedarf bei den geflüchteten Menschen ist sehr groß, was auch die Zahl der Teilnehmenden widerspiegelt. Es handelt sich um eine spezifische Zielgruppe, die nicht immer leicht zu erreichen ist und bei der noch viele Fragen offen sind. Viele davon kommen mit ersten Ideen und wollen diese realisieren und sich weiterbilden. Die Mehrheit konnte sich schon in Deutsch vorstellen und nimmt an Integrationskursen sowie weiteren Beratungsangeboten wie z.B. im Willkommenszentrum des Landes Berlin teil“.

Zusätzlich wurden spezielle Seminarangebote für existenzgründungsinteressierte Frauen nicht deutscher Herkunft sowie für Gründungsinteressierte in der Kreativindustrie angeboten. Die Seminarreihe hat wieder die Vielfalt von Berlin gezeigt: technische Betriebe, Baugewerbe, Einzelhandel, Dienstleistungen, Softwareentwicklung oder Handwerk – kaum eine Branche war nicht präsent. Die Teilnehmenden bewerteten die vermittelten Informationen als sehr hilfreich und hatten die Möglichkeit ihre konkreten Fragen auch in ihrer eigenen Sprache zu stellen. Besonders auffällig: viele der Teilnehmenden hatten selbst Gründungserfahrung, in der Familie oder befinden sich bereits in der Gründungsphase. Die Seminare lieferten nicht nur hilfreiche Informationen über die Existenzgründung, sondern regen auch dazu an, die Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in Berlin zu nutzen.

Kooperationspartner/-innen von „Zukunft planen. Chancen sehen – Ihr Weg zum eigenen Unternehmen“ sind: agitPolska e.V. – Polnisch-Deutsche Initiative für Kulturkooperation, DAZ – Deutsch Arabisches Zentrum für Bildung und Integration, I.S.I. e.V. Initiative Selbständiger Immigrantinnen, GUWBI – Gesellschaft für Urbane Wirtschaft, Beschäftigung und Integration e.V., Iranische Gemeinde in Deutschland e.V., Kurdisches Zentrum e.V., La Red e.V., LONEX Lokales Netzwerk Existenzgrün-dung e.V., Lyra e.V., Zentralrat der Serben in Deutschland e.V.

PMM
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