Gleichstellungsbeauftragte von Reinickendorf

Kowas GleichstBeau pdf a 14Frau Brigitte Kowas hat Ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2013 veröffentlicht.

Sie können sie persönlich oder telefonisch wie folgt erreichen:
Dienstag von 09:00 – 12:00 Uhr und Donnerstag von 15:00 – 18:00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter Tel: 030/90294-2309 oder
per E-Mail: Brigitte.Kowas@reinickendorf.berlin.de oder sehen Sie auf  www.frauen.jugend-reinickendorf.de

Informieren Sie sich hier im Überblick über das, was sie 2013 leistete:

Tätigkeitsbericht der  Gleichstellungsbeauftragten  –  1. Januar bis 31. Dezember 2013

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie  halten  die  interessante  und  lesenswerte  Berichterstattung  der
Reinickendorfer Gleichstellungsbeauftragten, Brigitte Kowas,  in den Händen,
die früher den Titel Frauenbeauftragte trug.
Lassen  Sie  mich  Bezug  nehmen  auf  die  Ausstellung  „Mütter  des
Grundgesetzes“, die im September 2013 bei den Feierlichkeiten rund um das
20-jährige Bestehen des Frauen- und Mädchenbeirats hier  im Bezirk gezeigt
wurde.
Schauen  Sie  mit  mir  64  Jahre  zurück,  als  im  Parlamentarischen  Rat  das
Grundgesetz  für  die  Bundesrepublik  Deutschland  entworfen  wurde.  Den
Politikerinnen  Frieda  Nadig,  Elisabeth  Selbert,  Helene Weber  und  Helene
Wessel  verdanken  wir  die  Sätze  im  Grundgesetz  von  1949  „Frauen  und
Männer  sind  gleichberechtigt“  und  „Der  Staat  fördert  die  tatsächliche
Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf
die Beseitigung bestehender Nachteile hin“.
Frau Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin
für Sozialforschung  (WZB), arbeitet  in den Bereichen der Bildungssoziologie
und Arbeitsmarktforschung und hat  jüngst eine Studie veröffentlicht, die sich
mit  der  Situation  von  jungen  Frauen  (25  –  35  Jahren)  in  Deutschland
beschäftigt.  Im  Ergebnis  wurde  festgestellt,  dass  viele  junge  Frauen  sich
zerrissen  fühlen zwischen dem Wunsch nach Berufstätigkeit und dem Willen
dennoch Kinder zu bekommen. Für 91 Prozent der Frauen sind der Job und
eigenes Geld wichtig, 76 Prozent der Männer sehen das  in Hinblick auf den
selbständigen  Lebensunterhalt  der  Frau  auch  so.  Der  gesellschaftliche
Wandel  bedeutet  aber  nicht,  dass  sich  die  Bedingungen  in  Bezug  auf
ausreichende Kitabetreuung,  gleiche Berufschancen  und  gleiche Bezahlung
in  der  Realität  bereits  ausreichend  verbessert  hätten.  Immer  noch  ist  im
Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie viel zu tun.
Lassen Sie uns alle gemeinsam auch in Zukunft daran mitwirken, dass wir die
jungen  Familien,  hier  insbesondere  die  jungen  Frauen  dabei  unterstützen,
ihren Kinderwunsch zu  realisieren, und parallel dazu eine gerechte Teilhabe
am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft zu ermöglichen.
Frau  Kowas  danke  ich  für  Ihre  engagierte  Arbeit  und  ihr  unermüdliches
Eintreten für Gleichstellung und freue mich jetzt schon auf viele neue Projekte
in 2014, die unsere Gesellschaft weiter voranbringen.
Andreas Höhne, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Soziales

1.  Einleitung
Das  Jahr  2013  begann  gleich mit  einem  Paukenschlag,  es  ist  an  der  Zeit,
dass die Diskussion um „sexuelle Belästigung“ öffentlich geführt wird.
Der gelungenen Twitter-Aktion von Anne Wizorek unter dem Titel „#aufschrei“
war es zu verdanken, dass deutlich wurde,  in welch vielfältiger Form Frauen
in  der  Öffentlichkeit,  z.  B.  in  der  Schule  und  am  Arbeitsplatz,  sexueller
Belästigung ausgesetzt sind. Die breit geführte Debatte hat den Blick darauf
gerichtet,  dass  sexuelle Belästigung  nichts mit Sex  zu  tun  hat,  sondern mit
Macht.  Hier  wird  das  Ungleichgewicht  zwischen  den  Geschlechtern
besonderes deutlich. Diese Debatte sollte von allen ernst genommen werden,
denn  in  einer  gleichberechtigten Gesellschaft  sollte  es  darum  gehen,  einen
respektvollen Umgang miteinander zu entwickeln.
Meine  Berichterstattung  wird  ein  weiteres  Thema  aufgreifen,  nämlich  die
Reaktion  auf  die  schrecklichen Vergewaltigungen  von Frauen  in  Indien. Als
Reaktion darauf wurde  im  letzten  Jahr eine weltweite Tanzdemo unter dem
Motto  „One  Billion  Rising“  am  14.02.2013  veranstaltet,  die  sich  gegen  die
Unterdrückung der Frauen  richtete und auf die grausamen Gewalttaten  von
Männern aufmerksam machen sollte.
Der Equal Pay Day, der Tag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern
war im Jahr 2013 mit dem Schwerpunkt ausgewiesen, die Entlohnung in den
Gesundheitsberufen genauer unter die Lupe zu nehmen. Getreu dem Motto
„Viel Dienst-wenig Verdienst“,  richtete sich der Blick auf die Bedingungen  in
den  Gesundheitsberufen.  Auch  hier  ist  die  Bezahlung  immer  noch  oft
ungleich,  vornehmlich Frauen  arbeiten  für  eine  schlechte Entlohnung,  oft  in
Teilzeit  und  zu  ungünstigen  Zeiten.  Der  Mangel  an  Fachkräften  in  der
Branche zeigt sich deutlich.
Ich  möchte  die  Gelegenheit  nutzen,  um  all  denen  meinen  Dank
auszusprechen, die mich  in meiner Gleichstellungsarbeit und Gendertätigkeit
im Bezirk Reinickendorf  und  auf  der  Landes-  und Bundesebene  unterstützt
haben.
Hier  möchte  ich  besonders  dem  Bezirksstadtrat  für  Jugend,  Familie  und
Soziales,  Andreas  Höhne,  meiner  Mitarbeiterin,  Evelyn  König,  und  den
Auszubildenden  danken,  die  immer  unterstützend  und  engagiert  an  der
Umsetzung meiner Vorhaben in 2013 mitgewirkt haben.
Was  ist  eine  Frauen-  bzw.  Gleichstellungsbeauftragte  ohne  die
entsprechenden Netzwerke und Unterstützerinnen? Allen voran gratuliere ich
dem Frauenbeirat des Bezirkes Reinickendorf noch einmal  zum 20-jährigen
Jubiläum in 2013.
Darüber  hinaus  bedanke  ich mich  bei  allen Netzwerkerinnen,  insbesondere
bei  dem  Beirat  für  Frauen-  und  Mädchenangelegenheiten  und    dem
Arbeitskreis für Frauen und Mädchen des Bezirkes Reinickendorf.

Ich lade Sie nun herzlich ein, meine Berichterstattung zu lesen.
2.  Rahmenbedingungen 
Personelle  und  finanzielle  Ausstattung  der  Gleichstellungs-
beauftragten und ihrer Mitarbeiterin 
Die  Tätigkeit  der  Frauenbeauftragten/Gleichstellungsbeauftragten  des
Bezirksamts Reinickendorf ist in Stabsfunktion der Abteilung Jugend, Familie
und Soziales  dem Bezirksstadtrat Andreas Höhne  zugeordnet. Auf  Initiative
der Bezirksverordneten wurde  im Jahr 2013 die Bezeichnung der Stelle der
Frauenbeauftragten  in Gleichstellungsbeauftragte umbenannt. Die  inhaltliche
Arbeit  einer  Frauen-  sowie  Gleichstellungsbeauftragten  bezieht  sich  auch
weiterhin auf das Berliner Landesgleichstellungsgesetz § 21 Absatz 1 bis 5.
Die  wöchentliche  Arbeitszeit  beträgt  laut  Tarifvertrag  39  Wochenstunden.
Eigenverantwortliches  und  strukturelles  Handeln,  Empathie  und
Verhandlungsgeschick  sowie  ein  hohes  Maß  an  zeitlicher  Flexibilität  sind
Voraussetzungen in der Aufgabenerfüllung.
Die Stelle  der Mitarbeiterin  der Frauenbeauftragten  ist  seit  dem  01.01.2012
dauerhaft besetzt.
Seit nunmehr neun Jahren nehme ich gemeinsam mit meiner Mitarbeiterin die
Ausbildung  junger Menschen wahr.  In 2013 erhielten zwei  junge Frauen mit
Migrationshintergrund  die  Gelegenheit,  im  Bereich  der  Gleichstellung  mit
seinen vielfältigen Aufgaben zur Kauffrau für Bürokommunikation ausgebildet
zu werden. Erfreulich  ist anzumerken, dass zunehmend  junge Menschen mit
Migrationshintergrund  eine  Ausbildung  in  der  öffentlichen  Verwaltung
absolvieren, wovon auch wir profitieren konnten.
Der Bereich der Gleichstellungsbeauftragten hatte für die Öffentlichkeitsarbeit
und den Geschäftsbedarf insgesamt 4000 € zur Verfügung.

3.  Aufgaben und Tätigkeiten in 2013
3.1.  Interne Frauenförderungs- und Gleichstellungsarbeit sowie
Gremienarbeit 
3.1.1. Beirat für Frauen- und Mädchenangelegenheiten im  
 Bezirk Reinickendorf
Der  Beirat  für  Frauen-  und  Mädchenangelegenheiten  im  Bezirk
Reinickendorf  setzte  seine  Arbeitsinhalte  kontinuierlich  um.  Das
Gremium  traf  sich  zu  elf  ordentlichen  Sitzungen  und  fakultativ  zu
gesetzten Themenschwerpunkten in Arbeitsgruppen. Die Sitzungen des
Beirats sind öffentlich.
Der Beirat ist für eine Legislaturperiode von 2011 bis 2016 bestellt.
Den Vorsitz des Frauenbeirats nimmt Frau Steyer-Fontana, Leiterin des
Flotte-Lotte-Kommunikations- und Lernzentrums für Frauen wahr, die
2. Vorsitzende ist Frau Wiesner von Independent Living gGmbH.
Der  Beirat  agiert  öffentlich  und  unabhängig  und  ist  in  der
Bezirksamtsstruktur  der  Abteilung  Jugend,  Familie  und  Soziales
zugeordnet.  Der  Beirat  berät  die  Bezirkspolitik  in  allen  Fragen  der
Mädchen-  und  Frauenangelegenheiten.  Der  Beirat  verfügt  über  ein
eigenständiges Presserecht.
Der Frauenbeirat feierte in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Die
im  September  1993  aufgenommene  Arbeit  wurde  engagiert,
kämpferisch, aber nicht  immer bequem  für alle, die Jahre über geführt.
Unter  dem  Motto  „20  Jahre  FRAUEN-  UND  MÄDCHENBEIRAT
und…..es  gibt  noch  viel  zu  tun“  gab  es  am  13.09.2013  eine  große
Feier  im  Flotte-Lotte-Zentrum. Eigens  dafür wurde  ein  Film  produziert,
der die Arbeit und das Engagement der Frauen zeigt (siehe Anhang).

Eröffnet wurden die Feierlichkeiten zum Jubiläum des Frauenbeirats mit
der  Ausstellung  „Mütter  des  Grundgesetzes“  in  der  Humboldt-
Bibliothek  (siehe  Vorwort).  Frau  Schultze-Berndt,  Bezirksstadträtin  für
Schule, Bildung und Kultur, und Herr Höhne, Bezirksstadtrat für Jugend,
Familie und Soziales, übernahmen die Patenschaft der Ausstellung. Ein
Appell  richtete  sich  insbesondere  an  Frauen,  in  der  Politik  aktiv
mitzuwirken (siehe Anhang).

Thematisch  setzte  sich  der  Frauenbeirat  im  Jahr  2013  mit  folgenden
Arbeitsschwerpunkten auseinander:

  Lohnungleichheit–Equal Pay Day
  Situation der Fraueninfrastruktur in Reinickendorf
  Demografischer Wandel
  Hebammen in Reinickendorf und ihre berufliche Situation
  Lebensverläufe und Altersarmut
  Auswirkung der aktuellen Wohnraumsituation in Reinickendorf
  Häusliche Gewalt und Gewalt im öffentlichen Raum
  Situation Alleinerziehender
  Frauen und Gesundheit in Reinickendorf
  Sexismus im Alltag und in den Medien
  Situation von Migrantinnen und asylsuchenden
Frauen in Reinickendorf- Integrationskonzept für den Bezirk
  Evaluationsbericht der Jobcenter
  Veranstaltungen, Kooperationen
  Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die  langjährige  Forderung  des  Frauenbeirates  in  Reinickendorf,  die
Stelle  Integrationsbeauftragte/Integrationsbeauftragter  einzurichten,
zeigte  Wirkung;  Herr  Rabitsch,  der  seit  November  2012  dieses  Amt
ausübt,  stellte  sich  dem Gremium  vor.  Ein  fortlaufender  Dialog  wurde
vereinbart,  um  die Situation  von  Frauen mit Migrationshintergrund  und
asylsuchenden Frauen transparent zu machen und zu verbessern.
Herr  Höhne,  der  zuständige  Bezirksstadtrat  für  Jugend,  Familie  und
Soziales,  wurde  zum  Thema  der  Fraueninfrastruktur  und  deren
Mittelzuwendungen  eingeladen.  Es  war  dem  Beirat  ein  besonderes
Anliegen  sich  für  die  weitere  Förderung  der  Fraueninfrastrukturstellen
durch  die  Senatsverwaltung  für  Arbeit,  Integration  und  Frauen
einzusetzen,  da  die  bezirklichen  Zuwendungen  nicht  das  abdecken
können,  was  u.a.  der  aktuellen  Entwicklung  in  den  belasteten
Sozialräumen entgegenwirken kann.
Die  Verknappung  von  Wohnraum  wirkt  sich  auch  im  Bezirk
Reinickendorf  aus,  insbesondere  für  die  Zielgruppe  der
Alleinerziehenden,  Migrantinnen  und  Migranten,  Arbeitslosen  und
Menschen,  die  Transferleistungen  beziehen.  Diese  Entwicklung  ist
berlinweit  zu  verzeichnen  und  mindert  nicht  die  Not  derer,  die  nach
bezahlbarem Wohnraum suchen. Diese Themen sowie die Altersarmut,
insbesondere von Frauen wegen Kinderbetreuung und Pflegeaufgaben,
werden den Beirat auch weiterhin beschäftigen.
Die  beschriebenen  Lebenslagen  von  Frauen  und  Männern  führen  für
viele Frauen in die spätere Armutsfalle.
Ein  Austausch  zwischen  dem  Beirat  für  Frauen-  und Mädchenangele-
genheiten und dem Mädchen- und Frauenarbeitskreis findet regelmäßig
statt.  Gemeinsame  Aktivitäten,  wie  z.B.  am  Antigewalttag,  wurden
fortgeführt.
Im  Jahre  2012  wurde  erstmalig  der  Internationale  Mädchentag
begangen, dieser findet nun jährlich am 11.10. statt.
Infos zum Frauenbeirat und aktuelle Veranstaltungen sind als Download
auf der Website der Gleichstellungsbeauftragten unter
www.frauen.jugend-reinickendorf.de erhältlich.
Laut  BVV-Beschluss  zum  Haushalt  2012/2013  erhält  der  Beirat  einen
Etat für Öffentlichkeitsarbeit in Höhe von 1000 € jährlich.

Aktivitäten und Netzwerkarbeit des Frauenbeirates
  Der Frauenbeirat unterstützte einen Brunch für Frauen im
Interkulturellen Mädchentreff zum Internationalen Frauentag.
  Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen zeigte
der Frauenbeirat  im  Interkulturellen Mädchentreff  – Albatros gGmbH
den  Film  „Kairo  678“,  der  das  Thema  der Gewalt  im  öffentlichen
Raum in Ägypten thematisierte (siehe Anhang).
Der Film berichtet von drei ägyptischen Frauen aus unterschiedlichen
sozialen Schichten,  die  sich  gegen  die Übergriffe  von Männern  zur   8
Wehr  setzen.  Das  Interesse  an  dieser  Thematik  war  groß,  ca.  50
Frauen  beteiligten  sich  an  der  anschließenden  moderierten
Diskussion.
  Beteiligung des Beirats am Lokalen Bündnis für Familien.
  Gemeinsamer Besuch einer Ausstellung im Heimatmuseum
Reinickendorf „Auf  freundlichen Zuspruch  lächelt das Kind“, die
Kinder  als  Opfer  der  medizinischen  Verbrechen  im
Nationalsozialismus von 1941 – 1945 zeigten.
  Zum Equal Pay Day verteilten Frauen aus dem Beirat gemeinsam mit
der Gleichstellungsbeauftragten das Skandalblatt/Extrablatt
(s. Lohndiskriminierung) an Reinickendorfer Verkehrsknotenpunkten.

3.1.2.  Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler  
    Frauenbüros (BAG)
Die  „Bundesarbeitsgemeinschaft  der  kommunalen  Frauenbüros  und
Gleichstellungsstellen“  (BAG)  ist  ein  professionelles  Netzwerk  der
institutionalisierten  Frauenbewegung.  Vernetzung  ist  die  zeitgemäße
frauenpolitische  Strategie  dieses  offenen  und  flexiblen Bündnisses  zur
Einmischung  von  Frauen  in  politische  Entscheidungsprozesse  auf
nationaler Ebene.
Mit  ihrer Mitgliedschaft  im  nationalen Netzwerk  der BAG  erweitern  die
kommunalen  Frauen-  und  Gleichstellungsbeauftragten  die
Partizipationschancen  der  Bürgerinnen  auf  Entwicklungs-  und
Entscheidungsprozesse,  die  sich  auf  Bundesebene  abspielen  und  von
dort in die Kommunen und Landkreise zurückwirken.
Die  BAG  bündelt  frauenpolitische  Fachkompetenz  und  regionale
Initiativen, sie vermittelt Wissen und Kontakte. Sie gibt politische Impulse
für die Bundespolitik und nimmt  ihrerseits bundespolitische  Impulse auf
und  trägt sie  in die Kommunen. Das Netzwerk der BAG steht  im Dialog
mit  Verbänden,  Institutionen,  Parteien,  NGOs  und  relevanten
gesellschaftlichen Gruppen sowie der Bundesregierung. Es umfasst ca.
1400  kommunale  Frauen-  und  Gleichstellungsbeauftragte  in
Deutschland.
Als Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Berlin vertrat ich die BAG
bei dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in
Fragen  der  Kooperation  zum  Equal  Pay  Day  2013.  Darüber  hinaus
stellte ich die Repräsentanz bei Fachveranstaltungen für die BAG sicher.
Im  April  nahm  ich  an  einer  bundesweiten  Veranstaltung  zu  den
Gleichstellungsgesetzen  in  der  Bundesrepublik  Deutschland  teil.
Ausgewertet wurde u.a. eine Studie zu den Ausstattungsmerkmalen der
Kommunen  und  Landkreise;  die  Stadtstaaten,  wie  z.B.  Berlin,  bleiben
leider unberücksichtigt.
Die  BAG  positionierte  sich  zu  den  Bundestagswahlen  im  September
2013  mit  gleichstellungspolitischen  Thesen  für  beide  Geschlechter.
Weitere Infos unter
www.frauenbeauftragte.de/die-bag-2/bundessprecherinnen.

3.1.3.  Landesarbeitsgemeinschaft  der  bezirklichen  Frauen-  
und Gleichstellungsbeauftragten (LAG) 
Die  Landesarbeitsgemeinschaft  der  bezirklichen  Frauen-  und
Gleichstellungsbeauftragten  ist  eine  bezirksübergreifende
Interessenvertretung  auf  Landesebene.  Ein  regelmäßiger
Fachaustausch  mit  der  Senatsverwaltung  für  Arbeit,  Integration  und
Frauen,  Verbänden  und  Institutionen  und  die  Beteiligung  an
Arbeitsgruppen  des  Deutschen  Städtetages  stellten  die  fachlich-
inhaltliche  Zusammenarbeit  sicher.  Das  Gremium  ist  der
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen unter der Senatorin
Dilek Kolat zugeordnet.
Gemeinsam mit meiner Kollegin aus Charlottenburg-Wilmersdorf übe ich
seit Januar 2012 das Amt der Sprecherin der zwölf Berliner Frauen- und
Gleichstellungsbeauftragten  aus.  Dies  beinhaltet  die  Interessens-
vertretung  im  Land  Berlin,  auf  der  Bundesebene,  in  der
Bundesarbeitsgemeinschaft   der  Frauen-  und  Gleichstellungs-
beauftragten,  Gremien-  und  Projektarbeit  sowie  Stellungnahmen  und
Öffentlichkeitsarbeit.
Die Landesarbeitsgemeinschaft positionierte sich gegenüber dem Senat
zu dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum, insbesondere für Frauen,
die  von  Gewalt  betroffen  sind,  sowie  gegen  Kürzungen  in  der
Zuwendung  an  Träger,  die  im  Präventivbereich  wie  z.B.  dem
Familienplanungszentrum Berlin-Balance tätig sind.
Die  Senatskanzlei,  vertreten  durch  die  Staatssekretärin,  die
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und die Frauen- und
Gleichstellungsbeauftragten  der  Berliner  Bezirke  setzten  der
Schriftstellerin,  Publizistin  und  Feministin  Hedwig  Dohm  in  der
Friedrichstr. 235 eine Gedenktafel (siehe Anhang).
In  der  Funktion  der  LAG  Sprecherin  initiierte  und  konzipierte  ich  in
Kooperation  mit  dem  LandesFrauenRat  eine  Veranstaltung  zu  den
Bundestagswahlen  2013.  Berlinerinnen  und  Berliner  hatten  auf  einem
Wahlforum  die  Gelegenheit,  die  Berliner  Spitzenkandidatinnen  und
Kandidaten  (z.B.  Renate  Künast,  Eva  Högl,  Monika  Grütters,  Gregor
Gysi etc.) zu Forderungen der Gleichstellungspolitik zu befragen  (siehe
Aufruf  „Frauen  gehen  wählen“  und  Einladung).  Die  Veranstaltung  im
großen  Saal  des  Rathauses  Charlottenburg  war  mit  den  ca.  120
Besucherinnen und Besuchern ein voller Erfolg!

Fraueninfrastrukturstellen
Im  Jahre  2009  erhielt  der  Bezirk  Reinickendorf  von  der
Senatsverwaltung,  jetzt  Arbeit,  Integration  und  Frauen,  erstmalig  für
einen  Zeitraum  von  vier  Jahren  drei  Stellen  zur  Stärkung  der
Fraueninfrastruktur  im  Bezirk.  Die  Förderschwerpunkte  der
vergangenen  vier  Jahre  für  den  Bezirk  Reinickendorf  lagen  bei  der
Teilhabe  von  Frauen  am  Arbeitsmarkt  (Flotte  Lotte)  sowie  dem
Aufbau  einer  Frauenstruktur  und  Frauengesundheit  (Interkultureller
Treff). Während  der  Aufbauphase  wurden  die  Mitarbeiterinnen  gezielt
geschult, es  zeichnete  sich eine Verstetigung und hohe Nachfrage ab,
insbesondere im Sozialraum West, wo die Inanspruchnahme von Frauen
aus  den  drei Asylanten-Einrichtungen  um  ein Vielfaches  gestiegen  ist.
Da  die  Förderung  auf  zunächst  vier  Jahre  ausgerichtet  war,  begaben
sich die Träger in ein weiteres Antragsverfahren. Hauptaufgabe war, die
Evaluierung  und  Gründe  in  einem  neuen  Antragsverfahren  gezielt
aufzuführen,  um  eine  weitere  Förderung  zu  erhalten.  Eine
Fachveranstaltung  am  25.03.2013  dokumentierte  die  Notwendigkeit
der Weiterführung der Stellen. Meine Unterstützung als Gleichstellungs-
beauftragte  bestand  darin,  den  Bedarf  an  Stellen  für  die  Arbeit  mit
Frauen  darzustellen,  die  Einrichtungen  im  Antragsverfahren  zu
unterstützen  und  gegenüber  der Senatsverwaltung  die Reinickendorfer
Interessen nachhaltig zu vertreten.
Es  ist  uns  gelungen, eine Förderung  der drei Stellen  für weitere  vier
Jahre  (2014  –  2018)  zu  erhalten  und  somit  die  Arbeit  in  den
Einrichtungen  zu  verstetigen.  Gerade  in  den  Sozialräumen  von
Reinickendorf-West  und  -Ost  liegt  der  Anteil  an  Menschen  mit
Migrationshintergrund  bei  40%,  dort  befinden  sich  aktuell  auch  die
Standorte von drei Asylbewerbereinrichtungen mit ca. 1000 Plätzen. Die
Zunahme  an  sozialen  Problemlagen  ist  auch  im  Märkischen  Viertel
besonders deutlich.
Als  besonders  erfreulich  zu  vermerken  ist,  dass  der  Träger  Bildung,
Integration, Beratung und Arbeit e.V.  (BIBA)  in der Amendestr. 90 eine
zusätzliche  Stelle  für  vorerst  zwei  Jahre  zum  Aufbau  einer
Netzwerkarbeit  für  Alleinerziehende  im  nachträglichen
Interessenbekundungsverfahren erhalten hat.
Somit  hat  der  Bezirk  Reinickendorf  insgesamt  vier  Stellen  von  den
durch  das  Land  Berlin  insgesamt  58  geförderten  Stellen  erhalten.  Die
Fördersumme für die Reinickendorfer Stellen beträgt jährlich 146.000 €.
In  diesem  Zusammenhang  unterstütze  ich  die  BAUFACHFRAU  Berlin
e.V.  als  langjährige  Partnerin  beim  Interessenbekundungsverfahren
einer Fraueninfrastrukturstelle für ganz Berlin.
Als Delegierte vertrat  ich die  Interessen der Landesarbeitsgemeinschaft
(LAG) auf dem Frauenpolitischen Beirat, der bei der Senatsverwaltung
für Arbeit, Integration und Frauen angesiedelt ist.

Gender Gap
Das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen in Deutschland hat sich
im Jahr 2013 um einen Prozentpunkt von 23 auf 22 Prozent verbessert!
In  punkto  Geschlechtergerechtigkeit  wird  jedoch  Deutschland  von  der
Organisation  für  wirtschaftliche  Zusammenarbeit  und  Entwicklung
(OECD)  nach wie  vor  ein  schlechtes  Zeugnis  ausgestellt. Deutschland
rangiert  im  Europavergleich  auf  den  hintersten  Plätzen,  obwohl  der
Anteil an berufstätigen Frauen bei 60 Prozent liegt. So ist der Anteil der
Frauen,  die  wegen  Kindererziehung  in  Teilzeit  arbeiten,  hoch,  was  zu
einer  geringen  Rentenanwartschaft  führt  und  in  vielen  Fällen  in  der
Altersarmut endet. Die Kinderbetreuung  ist vielerorts unzureichend und
für den Dienstleistungssektor wenig flexibel.
Trotz  guter  Bildungsabschlüsse  schöpfen  Frauen  häufig  ihr  Potenzial
nicht  aus  und  wählen  nach  wie  vor  Berufe  (z.B.  Pflege-  und
Gesundheitsberufe, Dienstleistungen), die schlechter entlohnt werden.
Die  Anzahl  der  Frauen  in  Vorstandspositionen  ist  äußerst  gering  und
liegt  in  Deutschland  bei  3,2  Prozent,  eine  gesetzliche  Vorgabe  für
Frauen in Führungspositionen wurde politisch bisher nicht umgesetzt.

Equal Pay Day
Die Lohndiskriminierung bleibt ein aktuelles Thema!
Der Equal Pay Day am 21. März 2013 kennzeichnet den Tag, an dem
Frauen das durchschnittliche  Jahreseinkommen der Männer erreichen,
was diese schon Ende 2012 erreicht haben. Durch unsere und andere
Aktionen  in Presse,  Funk  und  Fernsehen wurde  eine Diskussion  über
Ursachen der Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern
und  über  frauenpolitische  Forderungen  zur  Beseitigung  dieser
skandalösen  Tatsache  in  Deutschland  angestoßen  (siehe  www.22-
prozent.de).

In  Berlin  riefen  deshalb  die  bezirklichen  Frauen-  und
Gleichstellungsbeauftragten  in  Kooperation  mit  den  Frauen  des
Business  and  Professionell Women  Germany  –  Club  Berlin  und  dem
FrauenComputerZentrumBerlin  e.V.  Unternehmen,  Geschäfte,
Restaurants und Cafés dazu auf, Frauen am 21. März einen Rabatt von
22 Prozent auf ausgewählte Waren und Dienstleistungen einzuräumen.
Auf  einer  eigens  dafür  eingerichteten Web-Site  konnten  sich  Frauen
berlinweit einen Überblick über die vielfältigen Angebote verschaffen.

Die  Frauen-  und  Gleichstellungsbeauftragten  entwickelten  gemeinsam
mit Business and Professional Women, der Senatsverwaltung für Arbeit,
Integration und Frauen und dem Landesfrauenrat eine Zeitung, die sich
Skandalblatt/Extrablatt  nennt  und  am  21.  März  2013  an  zentralen
Stellen  in Berlin  verteilt wurde. Diese Aktion war  ein  voller Erfolg,  das
Skandalblatt  wurde  in  einer  Auflage  von  40.000  Stück  verteilt
Der  Bezirk  Reinickendorf  beteiligte  sich  an  der  berlinweiten
Fahnenhissung  zum  Equal  Pay  Day,  verbunden mit  einer  Info-Veran-
staltung im Rathausfoyer.
Das Schwerpunkthema zum Equal Pay Day  lautete: „Viel Dienst, wenig
Verdienst – Lohnfindung  in Gesundheitsberufen“. Business Professional
women informiert unter whttp://www.bpw-germany.de.

Derzeit wird von der Senatorin Dilek Kolat gemeinsam mit dem Amt für
Statistik  Berlin-Brandenburg  ein  Gender  Datenreport  (Lohnstruktur
zwischen Frauen und Männern im öffentlichen Dienst) durchgeführt, um
mehr Transparenz und mögliche Initiativen herbeizuführen. Positiv ist zu
vermerken, dass die Erwerbsbeteiligung von Frauen bei 65% liegt, diese
jedoch oft in Arbeitsverhältnissen mit geringfügiger Bezahlung, auf 450 €
Basis  oder  in  befristeten  Arbeitsverhältnissen.  Mehr  dazu  unter
www.statistik-berlin-brandenburg.de/gender.

Internationaler Antigewalttag
Ergänzend zu den bestehenden Hilfenetzen  (hier  in Berlin BIG Hotline)
wurde das bundesweite HILFETELEFON – Gewalt gegen Frauen unter
der  Telefonnummer  08000116016  rund  um  die  Uhr  freigeschaltet.  Das
vom  Bundesministerium  für  Familie,  Senioren,  Frauen  und  Jugend
eingerichtete  Hilfetelefon  stellt  24  Stunden  pro  Tag  Beratung  für
betroffene  Frauen  zur Verfügung. Die Beratung wird  in  guter Kenntnis
und in Bezug auf die vorhandenen Hilfeangebote in den Bundesländern
durchgeführt. www.HILFETELEFON.de.

Die  Landesarbeitsgemeinschaft  (LAG)  und  die  Senatsverwaltung  für
Arbeit,  Integration  und  Frauen  positionierten  sich  am  25.11.2013  zum
Internationalen  Antigewalttag mit  dem  Slogan  „Nein  zu  Gewalt  an
Frauen“.  Die  Berliner  Akteurinnen  initiieren  seit  2005  die  Kampagne
„Gewalt kommt nicht in die Tüte – für ein Zuhause ohne Gewalt“, so auch
im Jahre 2013.
Schwerpunkt  der  Kampagne  waren  in  diesem  Jahr
Wohnungsbaugesellschaften  und  Krankenhäuser,  die  über  ihre
Werbeträger wie z.B. Schlüsselbänder oder Plakate auf das Hilfetelefon
hinweisen und so der Häuslichen Gewalt eine klare Absage erteilen
(siehe Anhang). Darüber hinaus kann ich mit Stolz berichten, dass sich
13  Reinickendorfer  Unternehmen  an  dieser  Aktion  beteiligten  und
Werbeträger  eingesetzt  haben.  Dieses  bedurfte  einer  intensiven
Akquise, die von meinen Büro sowie der Auszubildenden übernommen
wurde.
Die  diesjährige  Öffentlichkeitskampagne  fand  mit  allen  Kooperations-
partnerinnen  und  Partnern  im  Alexa  Shoppingcenter  statt  (siehe
Anhang) und fand in den Medien viel Beachtung.
Das Centre Talma, eine Reinickendorfer Kinder- und Jugendeinrichtung
mit dem Schwerpunkt Tanz und Ernährung,  trat hierzu mit einer großen
Gruppe  junger  Frauen  im Alexa  auf  und  präsentierte  den  Tanz  zu  der
weltweit  durchgeführten  ONE  BILLION  RISING  Veranstaltung  gegen
Gewalt an Frauen.

Das Buch  „Spreeperlen. Berlin – Stadt der Frauen“,  „Pearls of  the
River Spree“ erfreut sich nach wie vor einer großen Nachfrage und  ist
ein  Erfolgsprojekt.  Es  ist  in  der  2.  Auflage  im  Verlag  Eschenbach
erschienen.
Ab  November  2013  wird  die  Vermarktung  der  Ausstellung  zum  Buch
wieder von der Landesarbeitsgemeinschaft vorgenommen.

3.1.4. Girls‘Day 2013
Seit  bereits  neun  Jahren  organisiert  und  koordiniert  das  Büro  der
Gleichstellungsbeauftragten  den  Girls’Day,  der  am  26.  April  2013
stattfand.  Neben  der  Netzwerkarbeit  im  Berliner  Arbeitskreis  Girls’Day
kooperierten  wir  mit  der  zuständigen  Senatsverwaltung  für  Arbeit,
Integration und Frauen. Der Girls’Day ist mittlerweile eine Institution und
wird  von Schülerinnen  positiv  aufgenommen. Unternehmen  haben  das
Potenzial  von  jungen  Frauen  in  technischen,  handwerklichen  und  IT-
Berufen längst erkannt, doch an Bewerberinnen mangelt es noch häufig.
Viele  Mädchen  sind  sich  ihrer  handwerklichen  und  technischen
Begabungen keineswegs bewusst, somit werden diese Bereiche bei der
Berufswahl oft nicht in Betracht gezogen. Junge Frauen sollten daher die
Chance bekommen, sich über die verschiedenen Berufe und Tätigkeiten
umfassend und praxisnah zu informieren.

7489  Berliner  Schülerinnen  buchten  sich  online  auf  der  Plattform  in
ihrer  Region  ein,  um  Unternehmen,  Hochschulen,  Behörden,
Forschungseinrichtungen  und  div.  Veranstaltungen  an  diesem  Tag  zu
besuchen.
Ein Best Practice Beispiel war unser Besuch bei Bilfinger Construction
GmbH, die den Tunnelbau der U-Bahn Linie 5 zwischen Alexanderplatz
und  Brandenburger  Tor  vornimmt.  Hier  konnten  die  Mädchen  vor  Ort
sehen,  welche  technischen  Berufe  bei  diesem  Vorhaben  gebraucht
werden,  was  der  ehrgeizige  Zeitplan  vorsieht  oder  welche
Schwierigkeiten  zu  bewältigen  sind,  und  konnten  last  but  not  least  die
Schildvortriebsmaschine besichtigen, die den Tunnelbau vorantreibt.
Das  Büro  der  Gleichstellungsbeauftragten  verfolgt  das  Ziel,
Reinickendorfer  Unternehmen  dafür  zu  interessieren,  Plätze  zur
Verfügung  zu  stellen  und  so  den  Mädchen  einen  Einblick  in  das
entsprechende  Berufsfeld zu geben.
Die Beteiligung der Reinickendorfer Unternehmen lag so hoch wie nie,
es  wurden  522  Plätze  auf  die  Internetplattform  gestellt.  Das  ist  eine
Steigerung  von 48,3 Prozent  im Vergleich zum Vorjahr.  Ich möchte an
dieser Stelle allen danken, die sich hier vorbildlich beteiligt haben, denn
die jungen Mädchen sind unsere Zukunft und Hoffungsträgerinnen, dass
der Mangel an Fachkräften  in den  technisch-handwerklichen Bereichen
ausgeglichen  werden  kann.  Statistiken  belegen,  dass  Mädchen  sich
zunehmend in diesen Berufsfeldern ausbilden lassen.
Ich danke dem Bezirksbürgermeister Frank Balzer, der wie schon in den
vergangenen Jahren die Schirmherrschaft auch  für den Girls’Day 2013
übernommen hat.

3.1.5. Bezirkliche Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen 
  Steuerung und Geschäftsführung Gender Mainstreaming/Gender
Budgeting für das Bezirksamt Reinickendorf
 Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen zu
gemeinsamen Veranstaltungen, Konzeptionierung von Ausstellungen
  Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  Runder Tisch gegen Gewalt (Präventionsrat)
 Steuerungsausschuss des Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit
Berlin-Reinickendorf
 Arbeitsgruppen im Antigewaltbereich
a) Umsetzung der Workplace Policy im Bezirksamt-Reinickendorf
b) Erarbeitung einer Vereinbarung zwischen Dienststelle und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
  Netzwerk Fraueninfrastrukturstellen
  Teilnahme am Projektbeirat „AlliNet“- Alleinerziehende im Netzwerk
Lokales Bündnis  für Familien  in Reinickendorf,  bestehend  aus  dem
Bezirksstadtrat  für  Jugend,  Familie  und  Soziales,  den  Freien
Trägern  der  Jugendhilfe  aus  den  vier  Regionen,  dem/der
Jugendamtsvertreter/in  und  der  Gleichstellungsbeauftragten.  Die
Steuerung  der    Bündnisaktivitäten  ist  in  die  Regionen  verlagert
worden,  z.B.  Aktivitäten  zur  Langen  Nacht  der  Familien  oder  die
Erstellung der Zeitschrift Eulenpost

3.2.  Gender Mainstreaming/Gender Budgeting 
Die  Steuerungsgruppe  Gender  Mainstreaming/Budgeting  des
Bezirksamtes  Reinickendorf  arbeitete  im  regelmäßigen  Turnus  von  fünf
Sitzungen  jährlich  unter  dem  Vorsitz  des  Bezirksstadtrates  für  Jugend,
Familie und Soziales und Genderbeauftragten, Herrn Andreas Höhne. Die
Mitglieder  der  Steuerungsgruppe  vertraten  ihre  Abteilungen  in  der
Steuerungsgruppe  und  wirkten  gleichzeitig  als  Multiplikatoren/innen
innerhalb ihrer Abteilungen.
Die  Geschäftsführung  und  die  Vertretung  der  bezirklichen  Interessen
gegenüber  der  Senatsverwaltung  in  Form  von  Berichterstattungen,
Beantragung von externen Beratungsmitteln, Bearbeitung von Anfragen und
Vorlagen  für den Rat der Bürgermeister sowie der Steuerung der  internen
Prozesse  in  den  Abteilungen  wurden  in  meiner  Funktion  als
Gleichstellungsbeauftragte wahrgenommen. Darüber hinaus vertrat  ich das
Bezirksamt Reinickendorf  in Sitzungen mit  der Staatssekretärin  für Arbeit,
Integration  und  Frauen.  In  der  Berichterstattung  zum  Masterplan  des
Gleichstellungspolitischen  Rahmenprogramms  der  17.  Legislaturperiode
wurden  die  Vorhaben  des  Bezirks  Reinickendorf  in  der  Umsetzung  der
Gleichstellungspolitik abgebildet.
Zu  meinen  Aufgaben  gehörte  u.  a.  die  Kommunikation  und  fachliche
Vorbereitung der unterschiedlichen genderrelevanten Themenstellungen mit
den  externen  Beraterinnen  und  Beratern.  Frau  Sybille  Wiedmann,  gbm
Berlin  (gender+bildung+medien),  und  Herr  Christian  Raschke  mit  der
Unternehmensberatung  „Vielfalt  gestalten“  sowie  Urban  plus
Droste&Partner berieten die Abteilungen in unterschiedlichen Vorhaben.
Die Gleichstellungspolitischen  Zielsetzungen  der  Abteilungen wurden
aktualisiert  und  fortgeschrieben  und  vom  Bezirksamt  Reinickendorf  im
Oktober 2013 in die BVV eingebracht.
Die Abteilungen hatten sich  in diesem Jahr die Aufgabe gestellt, die unter
Genderaspekten ausgewiesenen 97 Produkte im Haushaltsansatz weiter zu
qualifizieren (siehe Punkt 3.3.).
Die  Genderkompetenz  des  Bezirkes  Reinickendorf  wurde  nachgefragt,
Studentinnen und Studenten  im Bereich Gender Studies  führten Umfragen
durch und wurden fachlich inhaltlich  von mir unterstützt und begleitet.
Der  Bezirk  nahm  in  2013  Beratungsgelder  in  Höhe  von  8.122  €  in
Anspruch.
Das  gewonnene  Preisgeld  aus  dem  Bezirkswettbewerb  Gender  Budget
Wettbewerb 2012 der Abteilung Jugend, Familie und Soziales wurde u.a. für
die Weiterführung der Veranstaltungsreihe „FIT! FIT! FIT! Gesundheitstage
für Jungen und Mädchen“ eingesetzt.
Der  Bezirk  Reinickendorf  erhielt  aus  dem  erstplatzierten
Wettbewerbsbeitrag  „Gender  Budgeting  für  die  Unterhaltung  und   16
Erneuerung von öffentlichen Spielplätzen“ Mittel  in Höhe von 10.000 €, die
zur gendergerechten Gestaltung von Spielplätzen eingesetzt wurden.
In  der  Fachöffentlichkeit  findet  der  Letteplatz  unter  Gender/Diversity
Ansätzen ebenfalls hohe Beachtung.

3.3.  Mitwirkung bei BVV Anfragen/Berichterstattung,  
Rat der Bürgermeister (RdB) 
Tätigkeitsbericht der Frauenbeauftragten  für den Zeitraum 01.01.2012
bis 31.12.2012
  Kenntnisnahme Fraueninfrastrukturstellen 10.04.2013
Angebote über die Fraueninfrastrukturstellen, Auswirkungen bei einem
evt. Wegfall
  Kenntnisnahme zur Ergänzung einer Stellenbezeichnung
14.08.2013  –  Veränderung  der  Stellenbezeichnung  in
Gleichstellungsbeauftragte
  Kenntnisnahme  der  neuen  gleichstellungspolitischen
Handlungsgrundlagen  im  Bereich  Gender  Mainstreaming/Budgeting
des Bezirksamtes Reinickendorf

4.  Öffentlichkeitsarbeit
4.1.  Umsetzung der Strategie Workplace Policy  
– Nein zu Gewalt an Frauen –
Die  Vereinbarung  der  Dienststelle  mit  dem  Personalrat,  der
Frauenvertreterin  und  Gleichstellungsbeauftragten  „Nein  zu  Häuslicher
Gewalt – Mut zum Gespräch am Arbeitsplatz“ konnte in allen Punkten in
2013 umgesetzt werden.
Eine  Inhouse-Veranstaltung  zu  rechtlichen  Grundlagen  und  Inhalten  der
Vereinbarung  richtete  sich  an  Leitungskräfte  mit  Personalverantwortung.
Ziel  war  es,  im  Rahmen  der  Personalverantwortung  die  Kompetenz  und
Sensibilität im Falle von Häuslicher Gewalt zu erhöhen.
Der  Deutsche  Beamtenbund  veröffentlichte  im  dbb magazin  (Publikation
des Deutschen Beamtenbundes) im März 2013 einen Artikel zur Workplace
Policy  (WPP),  in  dem  die  Umsetzung  hier  im  Bezirksamt  Reinickendorf
ausführlich beschrieben wurde (siehe Anhang).
Eine  Bewerbung  mit  der  Strategie  der WPP  beim  „dbb  Innovationspreis“
blieb leider erfolglos.   17
Ich  hatte  die  Gelegenheit,  die  Stadt  Hannover  bei  der  Erarbeitung  einer
Workplace  Policy  zu  unterstützen.  Die  Reinickendorfer  Vereinbarung  ist
bundesweit viel beachtet und wurde durch die Freigabe des Bürgermeisters
Frank Balzer an verschiedene Städte und Gemeinden weitergereicht.

Im  Jahr  2013  wurden  laut  Kriminalstatistik  in  Berlin  insgesamt  15.797
Fälle von Häuslicher Gewalt  registriert, es  ist verglichen zum Vorjahr ein
leichter Rückgang  von  1,9%  zu  verzeichnen.  Insgesamt  2512  Frauen mit
ihren  Kindern  fanden  Schutz,  Hilfe  und  Unterkunft  in  den  Berliner
Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen. Da bei Deliktfällen von häuslicher
Gewalt die Täter mehrheitlich männlich sind, unterstützt das Land Berlin, so
auch  die  Senatsverwaltung  für  Arbeit,  Integration  und  Frauen,  eine
täterorientierte  Intervention. Die Volkssolidarität Landesverband Berlin e.V.
und  das  Berliner  Zentrum  für  Gewaltprävention  bieten  psychosoziale
Beratung und Soziale Trainingskurse im Antigewaltbereich für Männer an.

4.2.  Veröffentlichungen  
Aktualisiert werden fortlaufend:
a) Notfallkarte (Orientierungshilfe für Frauen, die von Gewalt betroffen sind,
anzufordern im Büro der Gleichstellungsbeauftragten)
b) Informationsbroschüre – „Zwangsheirat“ in deutscher und  türkischer
Sprache
c) Flyer Frauenbeirat
d) Internetauftritt mit allen aktuellen Informationen und Veranstaltungen
e) Pressearbeit und Mitteilungen

4.3.  Veranstaltungen und Kooperationen
Im Nachklang zur Auslobung des Wettbewerbes „Reinickendorfer Frauen
in  Führung“  hat  die    Gewinnerin,  Frau  Leimer-Lipke,  Inhaberin  des
Unternehmens  Lipke-Lipke,  Institut  für  medizinisches
Abrechnungsmanagement,  und  niedergelassene  Ärztin  der  Allgemein-
medizin,  das Preisgeld  in Höhe  von  1.000  €  an  die  Tanzgruppe Respect
Girls des Centre Talma übergeben. Damit wird die Arbeit der Gruppe, die
sich insbesondere mit dem frauenverachtenden Rollenbild in der Rap Musik
auseinandersetzt, unterstützt.

One Billion Rising (Eine Milliarde erhebt sich) ist eine weltweite Kampagne
von  Frauen,  die  für  ein  Ende  der  Gewalt  gegen  Frauen  und  Mädchen
öffentlich  eintreten.  Sie  wurde  im  September  2012  von  der  New  Yorker
Künstlerin und Feministin Eve Ensler ins Leben gerufen.
Am  14.  Februar  2013  nahmen  erstmalig  in  205  Ländern  Menschen,  die
meisten  waren  Frauen,  in  Protestzügen,  spontanen  Happenings  und  bei
Tanz-  und  Kunstaktionen  an  der  Kampagne  teil.  So  gab  es  auch  eine
zentrale  Veranstaltung  am  Brandenburger  Tor  mit  rund  1000
Teilnehmerinnen  und  Teilnehmern.  Ausgelöst  wurde  diese  weltweite
Aktion durch die brutale Vergewaltigung einer jungen Frau in Indien, die an
den  Folgen  der  Misshandlung  in  2012  verstarb.  Das  Reinickendorfer
Sport &  Eventcenter  –  Centre  Talma  –  führte  diese  Veranstaltung  durch,
viele junge Mädchen und Frauen sind dem Aufruf gefolgt.

„Gewalt kommt nicht in die Tüte. Sag, was du nicht willst.“
Sexualität selbstbestimmt erleben!
In der Berichterstattung von 2012 stellte ich erstmalig die Kampagne
„Gewalt kommt nicht in die Tüte. Sag, was Du nicht willst“, vor.
Ziel war und ist es, die Gewaltbereitschaft Jugendlicher in Paarbeziehungen
in den Blickpunkt der  jungen Menschen zu  rücken und das Thema an die
Öffentlichkeit zu bringen. Im Rahmen der Kampagne wurden die Kondome
mit  dem  genannten  Slogan  auf  der  Verpackung  in  Schulen,  Jugend-  und
Beratungseinrichtungen  mit  dem  Ziel  verteilt,  junge  Menschen  zu
sensibilisieren  und  weitere  Diskussionen  anzuregen.  Es  ist  meinen
Kolleginnen  aus  Neukölln  und  Charlottenburg/Wilmersdorf  und  mir  aus
Reinickendorf  gelungen,  diese Aktion weiterzuführen. Am  Internationalen
Mädchentag am 11.10.2013, einen von den Vereinten Nationen  ins Leben
gerufenen  Aktionstag,  wurden  die  Kondome  mit  Infomaterial  verteilt.  Die
Kampagne  wurde  mit  unserem  Einverständnis  in  verschiedene
Bundesländer weitergegeben.

Jobcenter Berlin Reinickendorf und Agentur für Arbeit Nord
Es besteht eine direkte Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Reinickendorf,
der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Frau Hildt.
Die Bezirke Pankow, Charlottenburg/Wilmersdorf und Reinickendorf stehen
in  guter  Kooperation  mit  der  Bundesbeauftragten  der  Bundesagentur,
aktuell wird  eine  Vereinbarung  überprüft,  die  Frauen  in Gewaltsituationen
den Zugang zum Jobcenter vereinfacht.

TERRE DES FEMMES
Die  Frauen  und  Menschenrechtsorganisation  mit  dem  Geschäftssitz  in
Berlin  ist eine  verlässliche Partnerin  bei  der Beratung  zu Fragen  rund um
die Gewalt an Frauen. Jährlich  findet eine Fahnenhissung „Nein zu Gewalt
an Frauen“ zum Antigewalttag  im Rathaus statt. Eine gute und  jahrelange
Kooperation  und  Begleitung  gab  es  bei  der  Strategieentwicklung  der
Workplace Policy.
Al Samar e.V.
Die Kooperation mit dem Reinickendorfer Verein Al Samar e.V. wurde auch
in 2013 fortgesetzt.
Am 27.10.2013 wurde eine große Benefizveranstaltung mit orientalischem,
asiatischem und afrikanischem Tanz durchgeführt.
Der Gewinn unterstützt Projekte und Kooperativen  im Tschad, die es  z.B.
Kindern ermöglicht, eine weiterführende Schule zu besuchen.
Der  gleiche  Förderzweck  wurde  mit  dem  jährlichen  Familienbrunch  im
Centre Bagatelle verfolgt.

Aserbaidschan zu Besuch in Reinickendof
Zwölf Vertreterinnen und Vertreter von Nicht-Regierungsorganisationen, die
einer  Einladung  der  Bundesregierung  gefolgt  waren,  informierten  sich  zu
Fragen  der  Prävention  und  den  Berliner  Strukturen  (Frauenhäuser,  BIG
Hilfetelefon  etc.)  rund  um  das  Thema  der  Häuslichen  Gewalt  (siehe
Anlage).

Infoveranstaltungen  Humane  Trennung  und  Scheidung  e.V.  im  Jahr
2013
a) Referentenabend zum Thema „Was kostet mich ein Rechtsanwalt in
Familiensachen?“
b) Referentenabend „Elternunterhalt – was muss ich für meine Eltern
zahlen?“
c) Referentenabend „Kindesunterhalt – was muss ich für meine Kinder
zahlen?“
d) Referentenabend „Was kostet eine Trennung und Scheidung und wie
kann ich Kosten sparen?“

5.  Beratungsarbeit
Die  individuelle  persönliche  Beratung  ist  ein  wichtiges  Angebot  in meinem
Tätigkeitsfeld  und  wird  rege  nachgefragt.  Die  wichtigsten  Themenbereiche
sind  nach  wie  vor  prekäre  Lebenslagen  von  Frauen  wie  z.B.  Häusliche
Gewalt,  ALG  II  und  Grundsicherungsbezug,  Schulden,  Trennungen  und
Scheidungen,  Aufenthaltsstatus  sowie  das  fast  unlösbare  Problem  von
bezahlbarem Wohnraum etc. Es ist mir ein besonderes Anliegen, den Frauen
im Rahmen meiner Beratungskompetenz die entsprechende Hilfe zukommen
zu lassen bzw. sie an Fachstellen zu verweisen.
Neben den öffentlichen Sprechzeiten, dienstags  von 09:00  – 12:00 Uhr und
donnerstags  von  15:00  –  18:00  Uhr,  werden  Termine  auch  individuell  und
umgehend vereinbart.
Darüber  hinaus  findet  die  Beratung  sowohl  telefonisch  als  auch  per  E-Mail
statt.
Die Beratungsinhalte sind vielfältig und betreffen Bereiche wie z. B.:
  Trennung und Scheidung
  Gewalt in der Ehe und Partnerschaft
  Vermittlung an die BIG Hotline, Zufluchtswohnungen und Frauenhäuser
  ALG II – Hartz IV (fehlerhafte Bescheide, Widerspruchsberatung, Anträge
auf ein Darlehen bei Umzug, Kaution, Mietschulden, Umgang des Jobcen-
ters mit den Klientinnen)
  Grundsicherung, Wohngeldanträge
  Sorge- und Umgangsrecht, Verweis an die Sozialpädagogischen Dienste,
Unterhaltsfragen
  Mobbing am Arbeitsplatz, Stalking, sexuelle Belästigung
  Wiedereinstieg in den Beruf
  Alleinerziehende Frauen
  Lebenslagenberatung allgemein
  Beratung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
  Frauen und Behinderung
  Zwangsehen
  Beratung von Frauen mit Migrationshintergrund
  Suchtproblematiken
  Frauen und Schulden

Für  Frauen,  die  von  Gewalt  betroffen  sind,  bestehen  gute  und  langjährige
Kooperationen  zu  den  Frauenhäusern  und  Zufluchtswohnungen  der  Stadt,
der  Beratungsstelle  BIG  HOTLINE  (Tel.:  030-6110300),  der
Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES (Tel.: 030-40504699-0) und
der  Polizei.  In  2013  ging  das  Hilfetelefon  des  Bundesministeriums  für
Familie,  Senioren,  Frauen  und  Jugend  unter  der  kostenlosen  Rufnummer
08000116 016 ans Netz. Die Hotline ist 24 Stunden rund um die Uhr besetzt.

6. Ausblick
Gleichstellung  ist  und  bleibt  ein  Thema.  Bis  die  tatsächliche Gleichstellung
von  Mann  und  Frau,  wie  im  Artikel  3  des  Grundgesetzes  beschrieben,
erreicht  ist,  liegt  noch  eine  lange  Strecke  vor  uns.  Daher  werden  die
Gleichstellung  der  Frau  und  die  gesellschaftlichen  Rahmenbedingungen
weiterhin im Fokus meiner Tätigkeit stehen.
Derzeit  arbeite  ich  intensiv  an  Kampagnen  zum  Equal  Pay  Day  und  zum
Girls’Day  2014. Weiterhin  werden  mich  die  Ungleichheiten  von  Frauen  in
Aufsichtsräten  und  Vorständen  und  das  bestehende  Lohngefälle
beschäftigen.  Im diesem Jahr unterstütze  ich den Equal Pay Day unter dem
Schwerpunktthema  „…  und  raus  bist  du?  Minijobs  und  Teilzeitarbeit  nach
Erwerbspausen“ oder/und „kurze Freuden – lange Reuen“.
Mein  Engagement  richtet  sich  auch  weiterhin  auf  die  Intensivierung  der
Netzwerkarbeit,  hin  zu  den  Institutionen  und  Schnittstellen  der  Politik  und
Verwaltung, dieses im Ergebnis zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger des
Bezirkes Reinickendorf.

Zum Redaktionsschluss  kann  ich  Ihnen  noch mitteilen,  dass  ich  im  Januar
2014 zur Bundessprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen
Frauenbüros und Gleichstellungsstellen in Deutschland gewählt wurde.

Ich  freue  mich  über  Ihr  Engagement,  Ihre  Anregungen  und  auf  die
Zusammenarbeit im Jahr 2014.

Berlin, den 13.03.2014
Brigitte Kowas

kb110

 


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