Bezirksamt genehmigt Tegeler Hafenfest 2017

Das Bezirksamt Reinickendorf hat das 8. Tegeler Hafenfest vom 14. bis 23. Juli 2017 genehmigt – verbunden mit einem 42 Punkte umfassenden Auflagenkatalog. Damit findet das berlinweit bekannte und beliebte Fest entlang der Greenwichpromenade auch an zwei Wochenenden statt.

Erstmals im Rahmen des Hafenfestes wird ein fünftägiges, kostenloses Kinder- und Familienprogramm Gäste an den Tegeler See einladen.Nach dem großen Andrang im Vorjahr hatte der Veranstalter, die Catering Company GmbH aus Berlin, beim Bezirksamt eine Festverlängerung beantragt, um die Besucherströme zu entzerren und gleichmäßiger zu verteilen. Die Zahl der lärmintensiven Tage steigt dabei von vier auf fünf. An den übrigen fünf Festtagen finden keine lauten Bühnenprogramme in unmittelbarer Anwohnernähe statt, so dass diese Tage von der Verwaltung als „nicht störend“ eingestuft werden.

Das Bezirksamt hatte im Genehmigungsprozess die Interessen der Anwohner gegen den Wunsch zehntausender Festbesucher abzuwägen, die an der Greenwichpromenade unbeschwerte Stunden erleben möchten. Da das ursprüngliche Konzept des Veranstalters mit Rücksicht auf die Anwohner stark verändert wurde, hält das Bezirksamt die mit dem Hafenfest nun verbundenen Belastungen für zwei Wochenenden im Jahr für vertretbar. Eine Mehrheit der Reinickendorfer Bezirksverordnetenversammlung unterstützt diese Auffassung.

Zu den Auflagen gehören Schutzzäune für Grundstücke der Anwohner, deutlich mehr Toiletten als im Vorjahr, eine Reduzierung des Schallpegels, keine Reinigungsarbeiten nach 22 Uhr (an den Wochenenden nach 24 Uhr) sowie ein Verbot für den Betrieb von Kühlgeräten nachts zwischen 22 Uhr und 9 Uhr. Darüber hinaus ist der Veranstalter ausdrücklich zu einem mit der Polizei abgestimmten Sicherheitskonzept verpflichtet. Für etwaige Beschwerden hat der Veranstalter während des Festes außerdem eine stets erreichbare Anlaufstelle einzurichten.

Der Ausschuss für Bürgerdienste, Ordnungs- und Verwaltungsangelegenheiten der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf erörterte am Dienstag, 30. Mai, ausführlich das Genehmigungsverfahrungen zum Hafenfest und hinterfragte die diesbezügliche Entscheidung des Bezirksamtes. Forderungen nach „mehr Transparenz“ sowie den Vorwurf angeblich „unvollständiger Aktenvermerke“ kritisierte Bezirksbürgermeister Frank Balzer als „zu allgemein“. Er forderte einzelne Bezirksverordnete auf, konkret zu werden und genau zu benennen, „wo angeblich etwas unvollständig oder nicht nachvollziehbar“ sei. Diese mehrfache Aufforderung blieb unbeantwortet.

Dem im Vorfeld der Sitzung geäußerten Verdacht, es habe vor dem Genehmigungsverfahren bereits Zusagen an den Veranstalter gegeben, widersprachen sowohl das Bezirksamt als auch die Catering Company GmbH erneut nachdrücklich.

Der Bezirksstadtrat für Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten, Sebastian Maack, räumte ein: „Im vergangenen Jahr hat es direkt nach dem Hafenfest keine Auswertung gegeben. Dies war nicht optimal.“ Balzer und Maack kündigten im Ausschuss an: „In diesem Jahr wird es unmittelbar nach dem Hafenfest eine solche Auswertung geben, um frühzeitig Planungssicherheit für das kommende Jahr zu schaffen und die Reinickendorfer Bürger noch besser in die Vorbereitung einzubinden.“

Auflagen Tegeler Hafenfest 2017

PMBA
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