Berlin goes Kunming

Zur Evangelischen Apostel-Johannes-Kirchengemeinde gehören neben den 5 haupt- und etwa 80 ehrenamtlichen Mitarbeitern im Märkischen Viertel auch drei Missionare in Afrika, Indien und China. Diese arbeiten z. B. in der Fort- und Ausbildung, im Gästebetrieb oder in medizinischen Einrichtungen. In ihren jeweiligen Arbeitsbereichen gibt es immer wieder Veränderungen, von denen sie während ihrer regelmäßigen „Heimataufenthalte“ berichten. Die Apostel-Johannes-Kirchengemeinde unterstützt diese Arbeit und möchte auch in ihrem Umkreis das wichtige Engagement im Ausland bekannt machen.

Aktuell war nun Iris Lohan zu Besuch, um von einem neuen Projekt zu berichten: Sie wird sich ab sofort in der chinesischen Provinz Yunnan für die Behandlung von Kindern mit Klumpfüßen einsetzen. Unterstützung bekommt sie von der Hilfsorganisation ARCHEMED, der amerikanischen Organisation „Partners in Hope“ und einem Spenderkreis. Zusammen haben alle ein Ziel: kleinen Kindern viel Leid ersparen.

„Die Arbeit am Klumpfußprojekt in China ist äußerst spannend und manchmal auch frustrierend. Aber jedes Kind lohnt sich“, sagt die 46-Jährige Physiotherapeutin aus Berlin. Im Jahr 2004 begann sie sich für chinesische Kinder mit angeborenem Klumpfuß zu engagieren und sie nach der erfolgreichen Methode nach Ponseti zu behandeln. Bei dieser Methode wird das Problem ohne größere Operation behoben. Wichtig ist es, die frühzeitige Korrektur der Fußfehlstellung mit Manipulationen und Gipsen im Zeitraum von einigen Wochen durchzuführen. Danach kommt das Tragen von Schienen zum Einsatz, um eine gute Position der korrigierten Füße aufrechterhalten zu können. „Auf diese Weise haben wir schon vielen Kindern helfen können“, erzählt Iris Lohan stolz.

Durchschnittlich wird weltweit etwa eins von 1.000 Kindern mit dieser besonderen Fehlstellung der Füße geboren. Iris Lohan schätzt, dass allein in der südwestchinesischen Provinz Yunnan tausende Familien von der Krankheit und deren leidvollen Folgen betroffen sind. „Statistisch müsste es in Yunnan wahrscheinlich mehr als 700 Neugeborene mit Klumpfuß pro Jahr geben. Die tatsächliche Zahl kann aber deutlich abweichend sein.“

Ein Kind, das im kommunistischen System mit Klumpfuß zur Welt kommt, konfrontiere chinesische Eltern oft mit einer so hohen Herausforderung, dass viele abgetrieben oder nach der Geburt ausgesetzt würden. „Wenn die Eltern von der erfolgreichen Klumpfuß-Therapie wüssten, könnte es Kinder vor dem Tod oder Schicksal als Waisen bewahren“, ist sich die Physiotherapeutin sicher. Es braucht also eine große Initiative von Helfern wie Iris Lohan, um in China Früherkennung und effektive Behandlung zu fördern. Hilfreiche Maßnahmen sind Aufklärungsarbeit, Schulung für medizinisches Personal, Beratung und Hilfestellung für betroffene Familien sowie die Bereitstellung effektiver kostengünstiger Schienen. Für all dies setzt sich Iris Lohan ein.

Die Physiotherapeutin, die in Reinickendorf aufwuchs, hat bereits mehrere Jahre in China gelebt, dort studiert und die Sprache erlernt. Jetzt ist sie vor Kurzem wieder nach Kunming (Hauptstadt der Provinz Yunnan) geflogen. Ihr Ziel: „Ich will das Personal schulen, um vor Ort etwas aufzubauen. So kann ich auch in der Zukunft den Kindern vieles ersparen.“

Um dies zu erreichen sucht die Berlinerin noch nach Unterstützern und Spendern. Wer mehr über das Klumpfußprojekt erfahren möchte oder Iris Lohan helfen will, kann sich per Mail an das Gemeinde-Pressebüro presse@apojo.de wenden.

Weitere Informationen:

http://www.apojo.de/mission/china
http://www.archemed.org/de/projekte/klumpfussprojekt-china
http://www.pihngo.org/

Evangelische Apostel-Johannes-Kirchengemeinde
Dannenwalder Weg 167
13439 Berlin

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